Viele dieser Aussagen repräsentieren reines Wunschdenken. „Wir haben keine Angst“ ist oft keine Aufgabe für den Mathematiker, sondern für einen Psychologen, der die Dialektik des Satzes ergründet. Manchmal lautet die Analyse: „Ich habe Angst, aber mit den Folgen komme ich nicht klar.“ Aber wir schaffen das…
Postfaktisch = Unsinn. Endlich sagt das mal einer, vielen Dank! Wir warten noch auf das zu kürende Unwort des Jahres 2016. Postfaktisch hat eine Chance auf diesen Ehrentitel. Es ist klug, “partialfaktisch” dagegen zu halten; so wird berücksichtigt, dass nicht alles falsch oder alles richtig sein muss. Als politisches Instrument sollte man sich einmal “Präfaktisch” anschauen. Ein Ausdruck des Vorauseilens, der manipulativen Prophezeiung, des Wunschdenkens, der positiven, guten Ungeduld, die Verkündung ungewisser Gewissheiten wie: Alles ist gut. Alles wird gut. Nie ging es uns so gut. Die Löhne steigen schneller als die Preise. Selbstverbrennung durch menschgemachte Erderwärmung. Es gibt keine Altersarmut. Die Renten sind sicher. Niemand wird etwas weggenommen. Trump hat keine Chance, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Wir brauchen mehr EU. Eine Grenze kann man nicht sichern. Wir schaffen das. Präfaktische Aussagen ohne Ende!
Sehr geehrter Herr Wolf, bitte forschen Sie doch einmal in den Heiligen Texten des Christentums nach Aussagen, die die Feststellung, es handele sich um eine friedliche Religion, infrage stellen. Ich fürchte, Sie werden keine einzige von hinreichender Klarheit finden, aber unendlich viele, die diese Behauptung stützen. Dass das Christentum in seiner Geschichte von fehlbaren Menschen zur Rechtfertigung von bösen Handlungen missbraucht (“instrumentalisiert”) wurde, steht auf einem anderen Blatt - dies aber hat es mit nahezu allen bedeutenden geistig-gesellschaftlichen Strömungen gemein. Der Islam im Gegensatz dazu ist eine genuin gewalttätige Religion, die ihre Anhänger nicht pervertieren müssen, um die schlimmsten Scheußlichkeiten zu begehen: Allah und sein Gesandter fordern die Gläubigen in unzähligen Koranversen und Hadithen zum Hass und zum Terror gegen Nichtmuslime auf. Also: Christentum friedlich? Grundsätzlich ja! Islam friedlich? Im Gegenteil! Schöne Grüße Ihr R. Tiede
Beeindruckt schulde ich Ihren umfänglichen Feststellungen und Bemerkungen zum Prozessproblem komplex dynamischer Befindlichkeiten über das Partialfaktische, eine adäquate Replik. Was bereits Diogenes erkannte und es in seine Tonne ritzte, liegt in der horizontalen Transzendenz erogener Zonen, vertikaler demoskopischer Strukturen verborgen, die sich metaphorisch immer dann verknüpfen, sobald kognitive Dissonanzen Aristoteles noli turbare circulos meos missachtend, auf Segmente post kryptischer Dominanten hegelscher Dialektik stoßen, die begrifflich auf der erhöhten vierten Stufe in Sekundstellung, mit der Kunst der Fuge Bachs den Limes egleichcmalmquadrat im zeitlos Unendlichen sich vereinten, wenn nicht das Postfaktische, Fakten schüfe.
Glänzend!!!
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