Monsieur Melenchon ist ein nationalistischer Sozialist, währendessen Madame LePen eine sozialistische Nationalistin ist. Also praktisch zwei Enden ein und des selben EU-feindlichen Baguettes, das, wenn es von den Bürgern der Grande Nation mit Käse und Wein verspeist wird, mit großer Wahrscheinlichkeit dafür sorgt, dass der Titanic-Dollar, auch euphemistisch “Euro” genannt, hoffentlich alsbald Geschichte sein wird. Ich jedenfalls drückte Monsieur Melenchon ganz dolle meine beiden Daumen, denn welche Wonne und welcher Genuss muss es wohl für einen “kritischen Europafreund” wie mich sein, die ratlosen und entgeisterten Gesichter der Mächtigen in Brüssel und Berlin zu sehen, die nicht die geringste Ahnung haben werden, wie man mit einem Populisten umzugehen hat, der nicht rechts ist. Oh-‘la-‘la! Auf dieses köstliche 5 Sterne-Mahl französischer Politkochkunst freue ich mich schon jetzt.
Kann man das in Frankreich noch lesen - die Zeitung?
Lustig, daß Steinmeier vor der Wahl “der Falschen” warnt. Hat er 2012 auch vor der Wahl seines Genossen Hollande gewarnt? Denn der war ja wohl- wie seine desaströse Regierungsbilanz zeigt- falscher als falsch. Wie immer die Franzosen entscheiden werden: Ich hoffe für sie und für Europa, daß sie nicht mit der Marseillaise im Kopf (Klassenkampf auf Teufel komm raus), sondern nüchtern und rational abstimmen werden. Wenn sich in der Stichwahl zwei, die beide eine ultralinke Wirtschaftspolitik betreiben wollen (Le Pen und Melanchon) gegenüberstehen, ist fast egal wer gewinnt. Für Frankreich würden es weitere fünf verlorene Jahre werden. Und selbst der bislang so smarte und besonnene Macron (neben Fillon der einzige der 11 Kandidaten, der Marktwirtschaft buchstabieren kann) klopft auf der Zielgeraden antideutsche Sprüche. Na toll. Ob das Geschimpfe auf deutsche Exportüberschüsse helfen wird, daß die Franzosen mehr Citröns und Peugeots ins Ausland verkaufen können…. In jedem Fall wirds spannend.
Lieber Herr Haferburg, Sie sind erfrischend prägnant, wie immer. Ich danke Ihnen besonders für die Berufsbezeichnung “Bundeswarnblinkanlage”, die treffender nicht sein könnte. Frank-Walter Steinmeier ist bei weitem nicht der einzige deutsche Politiker, der diese Bezeichnung verdient. Aber er hat schon als Außenminister das grundlegende Handwerk dieses Amts weder gekannt noch respektiert: diplomatische Contenance und Diskretion anstatt kreischender Drehorgelei für einheimische Parteifreunde, “Aktivisten” und Ostermarschierer aller Art.
Wenn Herr Steinmeier es ernst meint mit seinen Wahlempfehlungen, ja dann hätte er auch vor Melenchon warnen sollen. Seine Wahl wäre wohl auch nicht vorteilhaft für ein “weiter so” in Brüssel. Interessant wäre auch gewesen, wenn er auf Staatsbesuch in Ankara die Türken vor Erdogans “Ermächtigungsgesetz” gewarnt hätte. Aber dazu fehlt dann der Mut. Man hat uns, der Bevölkerung, ja gesagt, nach Brexit und Trump hätte man verstanden. Die versuchte Einflussnahme deutscher Politiker hatte sich da ja auf das deutsche Wunschergebnis nicht unbedinkt positiv ausgewirkt. Ich wäre mal auf die Reaktion von Hernn Steinmeier gespannt, wenn Herr Trump die Deuschen beim kommenden G20 Gipfel dazu aufrufen würde, dass man doch mal überlegen sollte die “große Vorsitzende” abzuwählen und nach Alernativen zu suchen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.