Danke für den Artikel, Herr Haferburg. Der letzte Absatz, verbunden mit der Frage, ob wir das eigentlich so weiter wollen, bringt es leider auf den Punkt. 50.000 linksgrüne Ideologen, welche sich mit ihrem Weltbild über Andersdenkende moralisch erheben, brüllen voraussichtlich die Mitglieder einer demokratischen Partei am Wochenende nieder. Eine offene und sachliche Diskussion ist in dieser Gesellschaft wohl nicht mehr möglich. Traurig.
Werden sie auch gegen den islamistischen Terror ihre Stimme erheben?” Nein. Sie werden nicht. Erstens, es werden nicht 50.000 sein. Das ist Propaganda mit Zahlen. Nichts Neues. Und Zweitens : ihr Auftrag ist Chaos, sonst nichts.
Zu Ihrer Schlussfrage: selbstverständlich nicht.
Nachdem Deutschland seit 2 Jahren auch nicht mehr die Insel der Seligen ist, haben wenigstens die schäbigen Unterstellungen in den deutschen Medien aufgehört, die Franzosen seien ja irgendwie auch ein bisschen selbst schuld an diesen Attentaten. Denn die Franzosen haben ja bekanntlich die Migranten aus dem Vorderen Orient in Betonsilos in den Vorstädten gesteckt, sie dort ausgegrenzt und mies behandelt, da muss man als Betroffener ja irgendwie mal um sich schießen und ein Blutbad in einem Konzertsaal anrichten. Inzwischen scheint man in deutschen Redaktionsstuben langsam begriffen zu haben, dass das alles so einfach nicht ist. Die ÖR wollen von dieser simplen Sichtweise allerdings nicht lassen, kürzlich schickten sie eine Korrespondentin nach Toulouse in das Viertel, “aus dem der Attentäter Merah stammte”, also in Frankreichs tiefsten Beton-Sumpf. Prompt sagten ein paar junge arabische Mütter auf der Straße genau das, was die deutsche Dame mit dem Mikro hören wollte: alles hoffnungslos, alles furchtbar, keine Zukunft für die Kinder, das Grauen in Toulouse. So, so. Leider ist die Korrespondentin nicht dabei, wenn das arabische Familienoberhaupt alljährlich beschließt, dass die Großfamilie den Sommer nicht in Toulouse, sondern im algerischen Heimatkaff , le bled genannt, verbringen muss. Dann geht das Heulen und Zähneklappern nämlich erst los: den ganzen Tag beten, kochen, putzen, backen, Ziegen hüten. Die hoffnungslosen arabischen Mütter freuen sich bestimmt ein Loch ins Knie, aus dem widerwärtigen Toulouse wegzukommen, denn in Toulouse haben sie ein Dach über dem Kopf, Schulbildung für die Kinder, Toiletten, fließendes Wasser, Sozialhilfe, Sprechstunde bei der Sozialhelferin und der Ernährungsberaterin, Kindergeld, Schulbeihilfe, kostenlose Nachhilfe bei Schulschwierigkeiten der Kinder… Alles an Frankreich ist abgrundtief hoffnungslos, fürwahr. Hauptsache, das Weltbild stimmt…
Zitat: “Werden sie auch gegen den islamistischen Terror ihre Stimme erheben?” Natürlich nicht. Die Linksterroristen werden diejenigen attackieren, die ihre Stimme gegen den islamistischen Terror erheben. Man unterstützt seine Terrorbrüder im Geiste.
Die Demonstranten werden, mit Pollern vor islamistischen Terroristen geschützt, einen mutigen Kampf gegen Rechts führen.
„50.000 Menschen wollen am Wochenende in Köln protestieren.“ — Demonstrationen sind typische Rückzugsveranstaltungen. Hat schon mal jemand *für* die Schwerkraft demonstriert? Nein, immer nur dagegen. Es ist die nostalgische Form der manifestierten Filterblase; Meinungskuscheln einer Minderheit mit gemeinsamem Singen im Keller; Konrad Lorenz nennt es Kontaktlaut: Wi-wi-wi, hier bin ich, wo bist du? Dieses dennoch wichtige Grundrecht verstehen leider manche als Freifahrschein für Widerstand gegen die Staatsgewalt, so wie jener Stuttgarter Wutbürger, der sehenden Auges auf den Wasserwerfer zulief. Dann mutiert die Veranstaltung zum undemokratischen Aufmarsch.
Zu Ihrem letzten Satz: Nein, ich fürchte der Mob wird dem Terror eine Stimme geben.
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