Der Knackpunkt bei der Transplantations-Problematik ist aus meiner Sicht die Art der Todesfeststellung, denn der Mensch ist nicht tot im klassischen Sinne, da er , zumindest sein Körper, am Leben erhalten werden muß, um die Organe transplantieren zu können. Um das zu ermöglichen, erfanden Medizin-Ethiker den “Hirntod”. Und diesem Konstrukt mißtraue ich zutiefst. Mein Leben endet mit meinem Tod. Und der liegt vor, wenn die klassischen s i c h e r en Zeichen des Todes festgestellt sind. Und vorher wird mir auch kein Organ entnommen, so ich darauf Einfluß nehmen kann, ausgenommen eine mögliche Lebens-“Spende” (nicht staatliche Zwangsmaßnahme) zugunsten eines nahen Angehörigen.
@Caroline Neufert: “Spahn, der verkappte Digitalminister, der das Gesundsheitswesen asap digitalisieren will, setzt auf gebrauchte, alte Organe statt auf Förderung der Technologie für künstliche Organe ...” GENAU DAS stößt mir in der ganzen Debatte auch immer sauer auf: sterbenden Menschen die Organe zu entnehmen ist sowas von 20. Jahrhundert. Als ob es weder in der Gentechnik noch in der Miniaturisierungstechnik/Nanotechnik irgendwelche Fortschritte gäbe - egal, ob das künstliche Organ aus Massenproduktion stammt, oder individuell aus Stammzellen gezüchtet wird, jede gezielte, planmäßige Produktion ist besser als darauf zu warten, daß ein geeigneter Organspendeausweisträger *stirbt*.
@H.Schmidt “Da ließt man ware Gruselgeschichten (...)”. Herr Schmidt, waren auch genügend Bilder dabei in der Broschüre, die Sie gelesen haben? Scientology geizt ja nicht mit Bildern, die das Lesen in deutscher Sprache auch sehr erleichtern.
Es gibt ohnehin viel zu viele Menschen auf diesem Planeten. Woher nehmen die Organspendebefürworter das Recht, Organe verpflanzen zu wollen? Nur, weil wir und andere wohlhabende Staaten uns das (noch) leiszten können, heißt es noch lange nicht, dass es richtig ist. Und ja, es ist tragisch, wenn ein enges Familienmitglied wegen Organversagens stirbt. Aber gleichzeitig sterben zig Tausende an Hunger, Krankheit, Armut. Ich bin strikter Gegner JEDER Organspende.
@Stefan Ehinger: zu “...ein Desaster der Mitmenschlichkeit. Ahnungslosigkeit, Egoismus und mittelalterliches Denken…” will ich Ihnen sagen, dass Sie überheblich und diktatorisch bestimmen wollen. Krankheiten sind eine Teils bewußte und Teils eine unbewußte Krise eines Menschen. Sie sollten sich davon trennen, dass irgendjemand über einen anderen bestimmt. Ihre geäußerten Gedanken sind mehr mit dem Mittelalter verbunden, wie die des Bundestages. Sie wollen das Gesetz benutzen, um andere auszuweiden und damit ganz individuell in die Persönlichkeit eingreifen? - Das Sterben oder Nicht-Sterben ist wohl ein sehr individueller Prozess. Wollen Sie den Ihrigen von anderen bestimmen lassen? Sollte der Hirntod dann doch nicht so exakt sein, wie festgestellt wurde, der Spender ist dann je nach Organ durch ärzliche Kunst gestorben. Wenn Sie die scharfe Abgrenzung zwischen Organspende, Hirntod, Herztod (andauernder Herzstillstand) informieren, inklusive der Organhandel-Mafia dann sollten Sie Ihre diktorischen Gedanken über andere zu bestimmen, die Sie durch ein Gesetz entschuldigt sehen wollen, noch einmal überdenken. Jeder soll selbst über seinen Körper bestimmen können. Wir kommen auf die Erde und das ohne garantierte Zeitspanne. Unser Lebensdauer ist schon sehr stark verlängert im Gegensatz zum natürlichen Leben, was endet, wenn man die Zähne verliert.
Eine sehr kultursensible Entscheidung. Oder worum geht es sonst? Welcher Transplanationschirurg, welcher Politiker will einen Clan an den Fersen haben?
Ich habe mich schon vor sehr vielen Jahren dazu entschlossen nicht zu spenden. Ich werde aber auch keine transplantierten Organe in Anspruch nehmen. Wenn die Zeit gekommen ist abzutreten, dann ist sie halt da. Basta.
Herr Schnaider, die Diskussion erinnert mich ganz stark daran, dass Politiker kontroverse Themen verwenden, um in der Öffentlichkeit präsent zu sein. Ich würde weder Spahn noch Lauterbach je wählen, Lauterbach ist sowieso immer am Rande einer Psychose. Für den sollte Spahn mal eine Zwangstherapie gesetzlich verordnen, sonst Ende Politikgelände. Die greifen so ein emotionales Thema auf, um damit ihre Namen zu verknüpfen! Emotionen dienen immer schon der Verstärkung der Erinnerung. Vorher war sicherlich eine Marktstudie in Auftrag gegeben worden, um das optimal geeignete Thema zum Polarisieren herauszufischen. Wenn sich an das Ausschlachtungsgesetz schon längst niemand mehr erinnern wird, bleibt der Name Spahn von nun an trotzdem aufgrund der erfolgten emotionalen Verknüpfung stärker präsent. Das ist eine Vertriebsmethode. Und ich mag keines von diesen beiden “Produkten” und benötigen tue ich die sowieso nicht. Die sollen möglichst zackig mit ihren Bezügen und Abfindungen die Biege machen und den gesellschaftlichen Frieden nicht mehr stören, oder lesen Sie doch mal, wie hier im Forum wegen dieser Figuren aufeinander herumgehackt wird! Störenfriede sind das, einer schlimmer und nutzloser wie der andere.
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