Europa ist alt und verbraucht und steht vor der Alternative, entweder ganz unterzugehen oder von seinem hohen moralischen Anspruch an sich selbst Abschied zu nehmen. Wir haben in der Tat nicht mehr, wie noch vor hundert Jahren, die überschüssigen jungen Männer, die stattdessen jetzt der Islam hat. Freilich könnten wir uns mit unserer technischen Überlegenheit trotzdem effektiv vor Zumutungen aller Art schützen, aber hieran hindern uns unsere “Werte”. Die jungen Männer sind ohnehin zu wenige und daher zu wertvoll, um sie zu opfern, und sie sind auch nicht mehr als befehlsempfangende Killermaschinen erzogen worden, die erforderlichenfalls jedes zu voll besetzte Fischerboot im Mittelmeer ohne Warnung versenken und die nichts schöneres wissen, als fürs Vaterland zu sterben, sondern als androgyne Wesen, die im Stuhlkreis ihre “weibliche Seite entdecken” sollen. Was um Himmels Willen haben wir uns mit dieser “Truppe” anderswo in fremder Leute Händel einzumischen? Und welcher Teufel reitet uns, die Völkerwanderung schulterzuckend hinzunehmen, die uns Daheimgebliebene derweil zu ersticken im Begriff ist?
Zu sagen, dass wir aus Altersgründen und Verweichlichung nicht mehr in der Lage wären, eine Streitmacht zu mobilisieren um zusammen mit Frankreich und dem Vereinigten Königreich sowohl Assad als auch ISIS in die Schranken zu weisen, ist für mich eine nationale Bankrotterklärung auf einer Stufe mit der Merkelschen Behauptung es sei unmöglich unsere Grenzen zu sichern. Wer so denkt, kann gleich einpacken und ich vermute dass so ziemlich die ganze “Elite” des “europäischen Binnenmarktes”, die es erst zu dieser desolaten Situation hat kommen lassen, selbiges auch innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre tun wird, um den komfortablen Lebensabend dann in Sidney, Vancouver, Santa Barbara oder Miami zu verbringen und von dort aus weiter fröhlich über das zurückbleibende Desaster zu debatieren. So gesehen hat die westeuropäische Baby Boomer Generation es nach dem gewonnenen Kalten Krieg der Amerikaner und Osteuropäer gegen das Sovietimperium geschafft, durch die Unterdrückung der nationalstaatlichen Idee (bewusst oder unbewusst) mehr zum Niedergang Europas beizutragen als vorherige Generationen im 30jährigen Krieg und 2 Weltkriegen.
Wir sind doch die Netten, Frau Dr. Stephan. Die mit der “Kinderkrippe und Knarre”-Armee. Die, die so eine Art “Krieg mit menschlichem Antlitz” führen möchte und darauf achtet, bei Kampfhandlungen nicht so sehr der Umwelt zu schaden oder auf jemanden zu schießen - der und sein Clan könnten uns sonst böse sein und sich am Ende irgendwie diskriminiert fühlen. Deswegen sollen die Tornados zwar fliegen, aber nichts außer Photos schießen. Deswegen schicken wir auch einem Flugzeugträger eine Fregatte zum Schutz mit - falls das Teil Kämpfer in Schlauchbooten angreifen, wird die Bundesmarine sehr energische Warnschüsse abgeben. Wir wollen geliebt werden. Mehr wollen wir doch nicht.
KUK kämpfte übrigens auch für einen Multikulti Staat!
Europa hat nicht mehr die Masse junger Männer, die man in einem Krieg “verheizen” kann. Daran scheitert militärische Macht, nicht am Alter der Europäer. Die arabischen Länder dagegen haben eine Überproduktion an jungen Männern, dieser Geburtenüberschuss wird nach Europa entsorgt. Und was sollen deutsche Soldaten in Syrien, während die vielen syrischen jungen Männer in Deutschland sitzen? Es wäre deren Aufgabe für ihre Familien zu kämpfen, stattdessen sind die meisten dieser jungen Männer vor dem Wehrdienst geflüchtet. Dafür sollen dann deutsche Soldaten in einem fernen Krieg sterben? In Afghanistan wurde gar nichts erreicht, die Taliban werden ständig stärker. Deutsche Soldaten in Mali. Wieviel deutsche Soldaten will man opfern für die Kriege in anderen Ländern?
Mit Ihrem letzten Satz, sehr geehrte Frau Dr. Stephan, treffen sie genau die Stelle, wo es richtig weh tut. Aber es gibt auch noch einen weiteren Aspekt. Die Deutschen finden sich mehr oder minder uneingeladen in fremden Ländern ein, um für Ordnung zu sorgen, schießen dabei auf vermutete Terroristen, gelegentlich trifft man auch Zivilisten. Was ist im Krieg überhaupt zivil? Im zweiten Weltkrieg gab es hier gar nichts Ziviles. Damals musste man vor dem Krieg fliehen, um zivil bleiben zu können. Nun aber kommen die Bürger genau dieser Staaten ungefragt nach Deutschland, sie schießen hier vorerst auf niemanden und wollen auch keine neue Ordnung erzwingen. Mit welchem Argument kann man sie nun wieder fort schicken? Bloß weil sie nicht militant sind? Hier offenbart sich doch eine Doppelmoral, die uns zeigt, wie weit man eigentlich zu Dienstzeiten Joschka Fischers in die Zukunft hätte voraus denken müssen. Das war natürlich zuviel verlangt von einer ganzen Generation, die es gewohnt ist, zurück zu denken. Und heute erwarten die Exponenten dieser Generation immer noch, dass man ihnen die Zukunft anvertraut. Haben sie eigentlich jemals versucht, in die Politik zu gehen? Ist die Demokratie nicht gerade wie ein Königreich, in dem es sehr viele Könige, Königinnen, Prinzen, ja sogar Hofnarren gibt?
Ich kenne mich zu wenig aus, um zum Ja oder Nein zu diesem Kriegseinsatz eine deutliche Meinung zu haben. Mir scheint aber, dass die Regierung hier Außenpolitik unter innenpolitischen Gesichtspunkten macht: “Grenzen schließen - das könnte zu abstoßenden Bildern führen, die wir gar nicht wollen. Aber die Leute wollen, dass wir jedenfalls irgendetwas tun - schicken wir doch Truppen, die nicht schießen.” Das sind fehlender Selbstbehauptungswille, Entschlussunfähigkeit und Ratlosigkeit ein einem.
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