Es hätte sich gelohnt näher zu beschreiben, um welche Art Regelungen es hier geht. Das sind nämlich im wesentlichen Binnenmarkt-Vorschriften. Also Normierungen, Zulassungsbedingungen, Verbraucherschutzregeln, Vereinheitlichung von Meßregeln, Aufschriften und Inhaltsangaben. Also nichts, wofür sich Parlament oder Normalbürger üblicherweise interessieren oder gar einen Unabhängigkeitskrieg anfangen. Norwegen hat (wie die Schweiz) die EU-Mitgliedschaft abgelehnt, und hat daher freiwillig auf Mitspracherechte verzichtet. Es könnte jetzt natürlich auch aus dem EWR austreten und dann völlig eigene Handelsregeln entwerfen. Was ziemlich sinnlos wäre, da es bei den meisten dieser Regeln keine besonderen nationalen Interessen gibt - es ist nur wichtig, daß man irgendeine Lösung als gemeinsame Norm nimmt, welche konkret ist unwichtig. Die eigenen Handelsregeln führen dann bei manchen Waren dazu, daß sie nicht mehr in Norwegen erhältlich sind. Weil es sich für die Hersteller nicht lohnt, neben der internationalen Version noch eine spezielle norwegische zu fertigen. Oder aber es gibt eine spezielle norwegische Version, dann ist die deutlich teurer als die internationale - weil Kleinserien nicht so effizient herzustellen sind. Austritt aus dem EWR wäre für Norwegen ein ähnlicher Unsinn wie der Brexit. Man versucht “Unabhängigkeit” zu gewinnen, ohne daß die dann möglichen Eigenregelungen irgendeinen nützlichen Sinn haben. Und verbaut sich dafür handfeste Vorteile.
Sind wir Deutschen eigentlich die einzigen Trottel, die jeden Ausfluss der von niemandem gewählten EU-Bürokraten bis auf die letzte Stelle hinter dem Komma umsetzen, ohne dass es in der Bevölkerung deutlich rumort? Es durchzuckt mich jedesmal wieder, wenn ich in den Nachrichten Sätze höre, die mit den Worten beginnen: “Die Eu-Kommission plant…” oder Eu-Kommissar XY fordert…”. Dann kann man sich sicher sein, dass wieder irgendeiner dieser Profilneurotiker und Wichtigtuer, die ihren Posten primär der Tatsache zu verdanken haben, dass sie als Politikversager oder als Querulanten aus der heimischen politischen Szene nach Brüssel weggelobt wurden, mal wieder irgendeine grandiose und meist realitätsferne Idee ausgebrütet hat, die für die EU-Bürger mit mehr Verboten, mehr Kosten, mehr Bürokratie oder sonstigen Unannehmlichkeiten verbunden ist, ihm aber mit ziemlicher Sicherheit keine Vorteile bringt. So wird dann die Bevölkerung mit eher kuriosen Geboten zu Staubsaugerleistung, Bananenkrümmung und Heizdauer von Kaffeemaschinen oder dem Glühbirnenverbot beglückt, während die wichtigen, echten politischen finanziellen und wirtschaftlichen Verflechtungen weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgekungelt und festgezurrt werden. Da ist es nur zu verständlich, dass die Eurokraten nach dem Brexit von einer gewaltigen Panik erfasst wurden und versuchen, im Eilmarsch hinter ihrem neuen Idol Macron unter Mithilfe des wie immer an die kleinen Handwerker denkenden Martin Schulz zusammen mit seinem Spezi Juncker möglichst zügig auf die Vereinigten Staaten von Europa zuzusteuern und bevor der dumme Michel und seine Mit-EU-Bürger etwas mitkriegen und womöglich falsch wählen kann alles in trockene Tücher bringen wollen.
“......was die Zukunft des Landes bestimmt, beschließen fremde Mächte in Brüssel, ohne dass auch nur ein einziger Norweger etwas dazu zu sagen gehabt hätte – nicht einmal der König.” Darum müssen den kruden Gedanken von Schulz, der zwar kein EU Politiker mehr ist, sich aber anmaßt in der EU Politik mitzumischen, (UlrikeTrebesius:” Ich bin sehr froh, daß wir ihn los sind) umgehend Einhalt geboten werden. Als “Kanzlerkandidat” ist er-Gott sei Dank- gescheitert und jetzt will er uns, obwohl als Politiker nur noch minder bedeutend, seinen Willen aufzwängen. Im Norwegischen Volk beginnt es zu rumoren? Na dann hoffe ich doch, daß die Norweger ihre rosarote Brille abnehmen. Und wir ebenfalls. Wir brauchen eine neue, reformierte EU, ohne Politiker wie Juncker und Schulz. Was machen eigentlich die Tagesgelder von Schulz, wurde da Anzeige erstattet?
Wenn Norwegen das so geht: wieviel Demokratie ist dann durch die EU bei uns verloren gegangen?
Ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen, auch den EWR-Staaten Flüchtlingskontingente aufzubrummen? Die Norweger haben doch sicher noch bessere Sozialleistungen als D - dorthin geschickte Flüchtlinge würden also vielleicht dort bleiben. Ausserdem sind in Norwegens Norden sicher noch ein paar Gebirgstäler frei.
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