Die Liebe deutscher Gutmenschen zu toten Juden ist so sprichwörtlich wie die Begeisterung von Geiern für Kadaver. Im Gegensatz dazu steht die distanzierte Haltung zu lebenden Juden, die sich vorzugsweise in Empfehlungen ausdrückt, wie diese am besten Selbstmord begehen könnten.
Die PDS in Berlin-Mitte (früher SED, demnächst LINKE) hat sich vor kurzem für ein Verbot von Konzerten auf dem Bebel-Platz ausgesprochen, um die “Würde des Platzes” zu bewahren. Denn unter dem Bebel-Platz befindet sich ein Mahnmal zur Erinnerung an die Bücherverbrennung von 1933, bei der auch die Werke vieler jüdischer Autoren dem “reinigenden Feuer übergeben” wurden. Auch die SPD im Bezirksparlament von Berlin Mitte teilt die Ansicht der PDS - der Bebelplatz gehöre “zu den Orten in der Stadt, die eine ganz besondere historische Bedeutung haben”. Deswegen sollten dort so banale Vergnügungen wie Open-Air-Konzerte unterbleiben.
Weniger pingelig sind die Freunde des Gedenkens, wenn es um akuten Terrorismus geht. Der emeritierte Völkerrechtler und “Nahostexperte” der PDS-Fraktion im Bundestag, Norman Paech, fordert die Israelis immer wieder zu Verhandlungen mit der Hamas auf, zu deren unverhandelbaren Forderungen auch die nach einer Vernichtung Israels gehört, wovon sich sogar ein Polit-Rentner wie Paech überzeugen könnte, wenn er nur einen Blick in die Hamas-Charta werfen würde.
http://www.jungewelt.de/2007/06-02/024.php
Könnte die Hamas, wie sie möchte, würde die PDS gewiss zu einer Trauerkundgebung am Bebel-Platz aufrufen und Norman Paech eine bewegende Rede von ganz besonderer historischer Bedeutung halten.