Ihr Vorschlag im letzten Absatz würde auch das Problem lösen, alljährlich nach neuen Kandidaten für diesen – pardon – Micky-Maus-Preis Ausschau zu halten
Der Friedensnobelpreis hatte schon immer eine Sonderstellung. Alfred Nobel wurde erst von Bertha von Suttner überzeugt, den noch hinzuzunehmen. Einige Preisträger waren nach meinem Gefühl einfach zur rechten Zeit am rechten Ort. Und dann Obama, da hat er gar nichts genützt, der Präsident hat weiter gebombt. Vielleicht sollte man diesen Preis nicht ganz so ernst nehmen, aber den Frieden um so ernster.
Woran liegt es, daß ich in den Medien bisher keine Lichtketten und ICAN-Aktivisten mit Plakaten der einschlägigen Parolen zur Negierung von Atomwaffen aus Pjöngjang oder den Grenzbereichen zu Nord-Korea gesehen habe. Gibt es die nicht, verhandelt das ICAN-Büro Pjöngjang derzeit gerade rund um die Uhr mit Kim dem Kleinen und hat daher für derartige Aktionen keine Zeit oder muß man sich gerade um die wichtigen Dinge im Leben kümmern, wie z. B. Spenden einsammeln für den guten Zweck?
Was bin ich froh und erleichtert, dass die gottgleiche Angela Merkel bei der Vergabe des Friedensnobelpreises nicht berücksichtigt wurde. Aber vielleicht spricht ja der Papst unsere Kämpferin aus der Uckermark noch heilig für ihren unermüdlichen Kampf gegen Faschismus und Intoleranz.
Offene Türen einrennen und dafür den Nobel Preis kassieren. Naja geschenkt. Die besten Wettquoten hatten Papst Franziscus und Angela Merkel, folglich ist da noch ein gar riesiger Kelch an uns vorübergerollt.
Ich möchte noch einen anderen Aspekt beleuchten. Hätte Nordkorea keine Atomwaffen, wären die USA vielleicht schon einmarschiert. Dass die Regierung kommunistisch ist, hat den USA oft schon als Grund für einen Einmarsch (bzw. Stellvertreterkrieg) ausgereicht. Aber ein Land mit Atombomben wurde bisher noch nie angegriffen. Was wäre, wenn die USA (unter Obama und Clinton) in Nordkorea einmarschiert wären? Würde es den Nordkoreanern heute besser gehen? Schwer zu sagen, weil wir nicht mal genau wissen, wie es ihnen heute geht. Aber die Menschen in Afghanistan, Irak und Libyen werden den Einmarsch der USA nicht unbedingt positiv bewerten. Vielleicht würde es den Bewohnern von Afghanistan, Irak und Libyen heute besser gehen, wenn sie vor dem Einmarsch der USA Atomwaffen besessen hätten (nur zur Abschreckung - nicht zum Einsatz!). Vielleicht bewahren die nordkoreanischen Atomwaffen die Bewohner von Nordkorea doch vor Schlimmeren.
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