Dirk Maxeiner / 10.02.2017 / 06:29 / Foto: Dnalor 01 / 8 / Seite ausdrucken

NOAA-Leaks: Alternative Klimafakten für Obama

Kurz nach der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA machte in Deutschland eine Schlagzeile die Runde: „Sichert, was geht!“. Klimaforscher in den USA verbündeten sich zum großen Datenspeichern, hieß es darin, sie wollten so viele Informationen wie möglich über den Planeten retten – vor Donald Trump. Vier Wochen später kommt jetzt heraus, dass dies womöglich gar keine gute Idee war. So sie denn jemals ernsthaft erwogen worden sein sollte. Denn auch daran darf man getrost zweifeln.

Es kommt nämlich heraus, was zwangsläufig irgendwann heraus kommen musste. Klimadaten, die hochmögende Institutionen wie die amerikanische National Oceanic and Atmospheric Association (NOAA) zur Rettung der Menschheit präsentierten, wurden schon mal – wenn es opportun erschien – gemäß dem politischen Willen nachjustiert (oder auch vorjustiert), um es mal vorsichtig auszudrücken.  

Dafür kam gerade ein besonders eklatantes Beispiel ans Tageslicht. Dr. John Bates, bei der NOAA vormals verantwortlich für das Klimaarchiv, ging jetzt mit einem Wissenschafts-Skandal an die Öffentlichkeit (nachdem seine Kollegen die Sache offenbar aussitzen wollten). Seine Aussage ist brisant:  Eine Temperatur-Studie der NOAA zum Pariser Klimagipfel 2015 sollte offenbar keinen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn bringen, sondern der Politik auf die Sprünge helfen. Es gibt da nämlich eine fast 20 jährige Pause in der globalen Erwärmung und die ist für die Durchsetzung von Klimaschutzmaßnahmen pädagogisch kontraproduktiv. Also weg damit. Pünktlich zum Pariser Gipfel ging die NOAA, die einen entscheidenden Einfluss auf die Klimaforschung der USA ausübt, mit der Botschaft auf den Medienmarkt: Die Pause war gar keine Pause. (Siehe auch hier). Die Studie entfaltete prompt ihre Wirkung und diente Obama und seinen treuen Klimarettern als Argument bei der Durchsetzung des Pariser Klima-Abkommens.

Die eigenen wissenschaftlichen Grundsätze ignoriert

Doch jetzt stellt sich durch den Whistleblower John Bates heraus, dass die in dem Wissenschaftsmagazin "Science" im Vorfeld des Gipfels veröffentlichte Studie in keiner Weise den von der Organisation selbst formulierten wissenschaftlichen Standards entsprach. Zur Erklärung: Gloabale Temperaturdatensätze werden immer geglättet, teilweise hochgerechnet oder auch ergänzt, um verfälschende Ausreißer in den Messungen zu egalisieren. Dafür gibt es bestimmte Standards und Vorgehensweisen.

Doch der federführende Wissenschaftler und leitende Autor des Science-Beitrages Thomas Karl, bis zum vergangenen Jahr Direktor des NOAA-Klimadaten-Sektors (National Centers for Environmental Information, NCEI), hielt sich nicht an das festgelegte Procedere. Statt dessen wählte er Datensätze und Berechnugsmethoden offenbar stets so aus, dass die höchsten Temperaturwerte zum Tragen kamen. Und damit nicht genug: Sogar die wissenschaftlich unabdingbare und nachvollziehbare Dokumentation der zugrunde liegenden Daten ist nicht mehr vorhanden – so sie es denn je war. Selbst auf Anfrage hin wurden die zugrundeliegenden Daten nicht herausgegeben. Sie sind möglicherweise vorsätzlich nicht archiviert worden. Sogar der Rechner, auf dem die Studie angefertigt wurde, erlitt inzwischen einen mysteriösen Defekt. Im Klartext heißt das: Die NOAA Studie von Tom Karl et al. kann niemals von anderen Wissenschaftlern repliziert oder verifiziert werden. Sie ist damit absolut wertlos. Im Detail und mit vielen interessanten Links beschreibt das John Bates hier.

John Bates ist nach 40-jähriger Karriere in der Meteorologie und Klimaforschung Ende 2016 bei der NOAA ausgeschieden. Er hat also nichts mehr zu verlieren. Und an seiner Reputation lässt sich auch nur schwer rütteln: Erst im Jahr 2014 verlieh ihm die Obama-Regierung eine Goldmedaille für seine Arbeit bei der Festlegung neuer, verbindlicher Standards zur Herstellung und Erhaltung von Klimadatensätzen.

Alternative Fakten aus dem Herzen der Klimaforschung

Während die deutsche Presse eifrig über die "Rettet die Daten vor Trump"-Aktion berichtete, drang vom NOAA-Skandal bislang so gut wie nichts in die großen Medien (im Unterschied zu Großbritannien). Das ist erstaunlich angesichts der Tatsache, dass auf dem Pariser Klimagipfel die führenden Politiker der Welt offenbar mit alternativen Fakten beeinflusst wurden. Und die kommen mitten aus dem Herzen der etablierten Klimaforschung. Die Hauptsorge der Beteiligten scheint auch nicht zu sein, Klimadaten vor Trump zu retten, sondern ganz im Gegenteil sie im Nirwana verschwinden zu lassen, um sich selbst zu retten. Wäre das nicht eine klitzekleine Erwähnung wert?

Die Tatsache, dass diese Hintergründe nun bekannt werden, liegt natürlich auch daran, dass sich in USA der politische Wind gedreht hat. Die neue Trump-Administration, die gegenüber dem Klima-Alarmismus ohnehin skeptisch ist, hat mit einem großen Aufräumen in den Institutionen begonnen. Das ist - wie dieser Fall zeigt – mitunter tatsächlich keine schlechte Idee und längst überfällig. So erinnert der Zwischenfall sehr stark an die "Climategate"-Affäre vor 8 Jahren. Damals stand die britische Climate Research Unit (CRU) im Zentrum des Skandals.

Ende November 2009, etwa zwei Wochen vor dem (gescheiterten) Klimagipfel in Kopenhagen, geisterte zunächst eine scheinbar nicht besonders wichtige Meldung durch die Medien. Hacker seien in den Computer der britischen CRU eingedrungen und hätten große Mengen Daten und Tausende E-Mails entwendet. Kurze Zeit später tauchte die interne Korrespondenz der CRU-Wissenschaftler mit ihren Klimaforscher-Kollegen in aller Welt dann tatsächlich im Internet auf, angeblich über eine russische Quelle. Es spricht allerdings sehr viel mehr dafür, dass die Unterlagen bewusst von einem Insider im CRU in die Öffentlichkeit gespielt wurden. Über seine Motive lässt sich nur spekulieren. Wollte er die Klimakonferenz von Kopenhagen torpedieren? Oder hatte jemand Gewissensbisse bekommen, angesichts der Vorgänge, die auf diese Schaltstelle der internationalen Klimaforschung ein neues Licht warfen?

Die CRU ist ähnlich wie die NOAA eine der Schlüsselinstitutionen bei der Erstellung des Klimaberichts des „Weltklimarates“ IPCC, hier wird unter anderem die CRU-Reihe der Welttemperatur erstellt.  Wer sich durch die „CRU-Files“ arbeitete, begriff sehr bald: Die entscheidenden Personen, die für das IPCC in Sachen Klima einen angeblichen Konsens „Tausender Wissenschaftler“ organisierten, bildeten ein aus wenigen Schlüsselpersonen bestehendes Kartell, das seine Mission vom vorherrschenden menschlichen Einfluss, der das Weltklima gefährde, mit überaus zweifelhaften Methoden durchsetzte. Sie diskutierten beispielsweise , wie man Statistiken frisieren, missliebige Artikel aus wissenschaftlichen Publikationen fernhalten, Kritiker ausschalten und unbequeme Daten verheimlichen könne.

Man darf gespannt sein, wie es nun mit der Klimaforschung weitergeht. Auch gegen Klimawissenschaftler sollte man keinen Generalverdacht formulieren. Aber eine gehörige Portion Skepsis gegen spektakulären Studien, die im Vorfeld von politischen Entscheidungen auftauchen, ist allemal angebracht. Und was Amerika angeht: Obama hat verkündet, den Planeten zu heilen und den Anstieg des Meeresspiegels zu stoppen. Und Trump ist auch nicht schlecht: Er lässt den Globus schon durch sein bloßes Erscheinen abkühlen. Ansonsten wird das Klima wie es wird.

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R.Richter / 10.02.2017

Warum sollten gerade die Klima"forscher” die Wahrheit sagen? Womöglich gäbe es weniger Knete für die Organisationen? Es lügen doch alle rundum ihrem Volk die Hucke voll. Also, warum sollten die Klima"forscher” nicht auch lügen?

JF Lupus / 10.02.2017

All diese Klimakatastrophenprediger sind Verräter an wissenschaftlich korrekter Arbeit. Sie sind nur Diener der Politik und ideologischer Spinnereien. Tatsächlich schaden sie dem Klima. Beispielsweise ist die drastische Reduzierung von CO2 fatal für das Pflanzen Wachstum. In der Erdgeschichte war die meiste Zeit MEHR CO2 in der Atmosphäre als heute. Erst das hat überhaupt das Wachstum der Pflanzen ermöglicht und damit auch das Wachstum der Tiere, die Pflanzen als Nahrungsmittel benötigen und selbst wiederum Fleischfressern als Nahrung dienen. Verringertes Pflanzenwachstum heißt verringerte Nahrung. Auch für die Menschen. Die durchschnittliche Temperatur ist seit Jahren konstant. Nachgewiesen ist auch, dass Temperaturanstiege nicht die Folge von hohem CO2-Gehalt sind, sondern erst NACH Ansteigen der Temperatur auch der CO2-Gehalt anstieg. Solche Daten stammen z.B. aus Eisbohrungen. Solche Daten sind allen Klimaforschern bekannt, werden aber von den Lügnern der großen Institutionen ignoriert, verschwiegen oder verfälscht. Es gibt weder eine Klimakatastrophe noch einen dramatischen Temperaturanstieg. Auch in der Menschheitsgeschichte lassen sich exorbitante Temperaturschwankungen nachweisen, deren Ursache weder der Mensch noch von ihm verursachte “Umweltverschmutzung” waren. Inzwischen nachgewiesene Ursachen sind z.B. Ausbrüche von Vulkanen und Supervulkanen, Schwankungen in der Sonnenaktivität, Schwankungen im Magnetfeld der Erde usw. Alles belegbar - im Gegensatz zu den Klimalügen der Grünen und “Klimaschützer”.

Dr. Klaus-Peter Dahm / 10.02.2017

Danke an Herrn Maxeiner für die Aufklärung der Hintergründe zur Entstehung der Studie von Karl et al. (2015) in der “Science”. John Bates hat auf dem Blog der Atmosphärenphysikerin Judith Curry nun das bestätigt, was allenthalben vermutet wurde. Es ist getrickst worden, um den Erwärmungsstillstand seit 1998 wegzurechnen. Selbst der Klimaforscher Hans von Storch bezweifelte seinerzeit die Evidenz der “Datenkorrektur”  durch Karl et al.  Ich bin in meinem Buch “Vom Klimawandel zur Energiewende”, das dankenswerter Weise hier auf der Achse im Herbst letzten Jahres vorgestellt werden konnte, auch auf diese Studie eingegangen und habe erhebliche Zweifel an der Relevanz der Nachjustierung der Ozeanwasserdaten geäußert. Wenn man bedenkt, dass die ominöse Ozeanversauerung ebenfalls auf zweifelhaften Forschungsergebnissen des NOAA fußt, wie ich nachweisen konnte, so verdichten sich die Zweifel an der Objektivität der Klimaforschung in dieser wichtigen Institution.

Hans Denker / 10.02.2017

Skepsis ist der eigentliche Anfang von Wissenschaft. In diesem Sinne sollte jeder Klimaforscher auch Klimaskeptiker sein…

Wilfried Cremer / 10.02.2017

Nachdem der Kommunismus quasi im Äther entschwand, hat sich das Böse just dort geheimnisvoll verwandelt und taucht als dräuendes Klima wieder auf.

Martin Landvoigt / 10.02.2017

Es lässt jeden, der sich ein faktenbasiertes Bild über den Sachstand machen will, die Augen reiben: Es ist lange bekannt, dass rückwirkend die Daten der Temperaturreihen ständig angepasst werden. Der Grund sei, Messfehler und falsche Kalibrierungen zu korrigieren. Und das mit statistischen Methoden. Nur führt das oft dazu, dass eine vormals neutraler oder sogar Abkühlungstrend plötzlich als Erwärmung erscheinen. Die Tendenz jener ‘Korrekturen’ ist jedenfalls, dass immer mehr eine Erwärmung belegt werden soll. Was aber ist richtig? Was sind hier Fakten? Sie entgleiten wie der Sand, den man in der Faust festhalten will. Was bedeutet das für die Wissenschaft? Sie verkommt als Propagandainstrument bestimmter Interessen. Das schmerzt.

Florian Bode / 10.02.2017

Die Church of Global Warming ist ja sehr streng mit Häretikern. Ihre Glaubenskongregation wird jetzt hart durchgreifen. Dr. arme Dr. Bates kann sich auf einiges gefasst machen. Ihm Industriekontakte zu unterstellen (das übliche Vorgehen) wird da noch zu den harmloseren Dingen gehören.

Hans Meier / 10.02.2017

Man schaue sich z. B, „agora enengiewende“ an, um zu erkennen, wer sich in Berlin „was töpfert“ um zig Milliarden „Klima-Klingeling“ ins Rollen, bzw. in den Branchen der Dämmstoff-Industrie, der Heizungs-Branche und der Großinvestoren der „Klima-Rettungs-Strom-Erzeugung“, mal skeptisch zu vergegenwärtigen. Unsere parlamentarischen Nebenerwerbs-Millionäre sind so eifrig, um Verordnungen und „Klima-Schutz-Gesetze“ durchzuwinken, weil sie gierig sind.

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