David Harnasch / 25.01.2014 / 13:34 / 4 / Seite ausdrucken

No taxation without representation, ÖR #Lanz

Dass bei Lanz und in den allen vergleichbaren Talkformaten kein Journalismus stattfindet, hat Alexander Gutzmer richtig analysiert. Dass außer mir kein Schwein Anstoß daran nahm, wie Lanz vor ein paar Jahren Kurt Westergaard ans Bein pinkelte, bleibt zu ergänzen. Wird einer Stalinistin der Respekt verweigert, die selbst auf die grundlegendsten Regeln diplomatischer Höflichkeit pfeift, ist der linke Mob leicht zu mobilisieren. Obwohl ich mich freiwillig nicht mit einem Unterzeichner der Petition gegen Lanz in einem Raum aufhalten würde, verstehe ich den zugrundeliegenden Ärger. Der Titel der Petition lautet treffend: “Raus mit Lanz aus meinem Rundfunkbeitrag”.

Der Anlass ist unsympathisch, die Forderung völlig legitim. Für die Verwendung der Steuer namens Rundfunkbeitrag muss sich niemand politisch verantworten. In den Aufsichtsgremien sitzen zwar Poltiker und deren von Steuergeld existenziell abhängige Günstlinge (vulgo “Vertreter der gesellschaftlich Relevanten Gruppen”), aber als Vertreter der Zuschauerschaft müssen und sollen die sich nicht fühlen. Wäre irgendeiner der Gebührenfantastilliardäre gezwungen, seinen Sklaven (vulgo: “Gebührenzahler”) Gehör zu schenken, lautete meine Forderung: Raus mit ARD, ZDF und allen Radiowellen mit Ausnahme des Deutschlandradio aus meinen Rundfunkgebühren. Kika, arte und 3sat leisten die “Grundversorgung” ohnehin alleine, das sollte für rund einen Euro im Monat realisierbar sein.

Warum das Hauptstadtstudio des ZDF nicht in einem Gewerbegebiet stehen kann, sondern in einem Prachtbau (340 Mio DM 1999, 32.000 qm auf 11 Geschossen) Unter den Linden residieren muss, erschließt sich mir auch nicht. Da würde ich dann doch einen Umzug empfehlen. Manche Männder würden mit gleichem Recht fordern, den kompletten Degeto-Seifenopernetat für Fußballrechte umzuschichten, manche Frauen das exakte Gegenteil. Einzig: Es interessiert niemanden und es soll auch niemanden interessieren. Und das ist der Skandal.

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Leserpost

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Richard Belzer / 26.01.2014

Haben sich die Beckmanns auch bei Sarrazin entschuldigt, für die peinlichen TV-Schauprozesse? Die Beckmanns will auch keiner sehen, nur die GEZ-Zwangsgebühr sichert das ARD Biotop und seine seltenen Bewohner. Was Lanz angeht, er hat eine Qualität, die er gestern bei Wetten dass wieder unter Beweis gestellt hat. Macht ein Gast einen schlechten Witz, kann er spontan einen noch viel schlechteren machen. Das ist auch ein Talent.

Roland Tluk / 25.01.2014

“Obwohl ich mich freiwillig nicht mit einem Unterzeichner der Petition gegen Lanz in einem Raum aufhalten würde” Herr David Harnarsch, Sie beleidigen Bürger, die Sie nicht kennen, deren gemeinsame Absicht lediglich in der Entfernung eines Moderators “Lanz” aus den Kassen des öffentlichen-rechtlichen Staatsfernsehen ist. Sie unterstellen der Politikerin Wagenknecht, sich nicht an demokratische Spielregeln zu halten, aber Sie halten sich selbst nicht an demokratische Spielregeln, wenn Sie aktuell 200.000 Unterzeichner einer Unterschriftensammlun g(Petition) diffamieren. Denken hilft. Gruß Roland Tluk

Martin Silenus / 25.01.2014

Als derart mit Sarrazin umgegangen wurde krähte kein Hahn danach. Aber wie Herr Harnasch und Dr. Gutzmer richtig anmerkten, dies ist ein generelles Problem der ÖR und wie ich meine unserer Medien und vermutlich unsere “teutschen” Kultur im gesamten. Die Ansichten der S. Wagenknecht lehne ich zu 95% ab, aber wie mit ihr umgegangen wurde war traurig. Auch wenn sie fast nur Stuss von sich gab, war doch sie es, die sich vorbildlich verhalten hat. Es war nicht schön anzusehen, wie sie beleidigt und unterbrochen wurde. Am laufenden Band. Hätte sie ein paar Ohrfeigen verteilt, wäre dies durchaus gerechtfertigt gewesen. Um ihre Contenance beneide ich sie sehr. Was ist daran falsch, die EU als undemokratisch zu bezeichnen? Das sagt selbst Martin Schulz! Sie sieht in der EU vermutlich, genau wie der Lehrer, die USE, wohingegen ich die Wahrheit erkenne, nämlich die EUSSR :-) Aber das Problem ist wirklich das “Bildungsfernsehen”. Die ÖR möchten die Bürger “bilden” sprich erziehen. Richtig und falsch stehen von von Anfang an fest und müssen dem dummen Bürger vermittelt werden. Natürlich auch das Gefühl ein geistig minderbemittelter Rechter / Depp / rechter Depp zu sein wenn er etwas anderes denkt oder es wagt es öffentlich auszusprechen. Der Volksempfänger funktioniert heute besser den je,. denn wir sind die Guten! Deswegen werden Abweichler runter geputzt und bloß gestellt. Sie verzapft wirklich zum Großteil Bullshit, aber man hätte sie ausreden lassen sollen und auf ihre Argumente eingehen müssen.

Helge-Rainer Decke / 25.01.2014

Sehr geehrter Herr Harnasch, Herr Lanz hat sich bei Frau Wagenknecht telefonisch entschuldigt. Frau Wagenknecht hat die Entschuldigung angenommen. Die Sache ist erledigt. Philosophieren erlaubt. Eine Staatsaktion bzw. auch nur eine Grundsatzdiskussion zum Themata TV zu eröffnen, wohl etwas übertrieben. Abrechnung mit dem Fernsehen hin oder her. Hier kochen Interessensgrüppchen seit es TV gibt Süppchen. Was empfangen wird, entscheidet der Zapper, nicht Wunsch und Wille kritischer Geister. Irritierend empfand ich Ihren Hinweis auf den Beitrag zur Sache von Herrn Dr. Gutzmer. Wir, die Achgut Leser und Leserinnen bedürfen, da bin ich sicher, nicht der Nachhilfe eines diesbezüglichen Hinweises, besonders dann nicht, wenn es sich um Beiträge von Format handelt.

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