Nicht zu vergessen, das Wappen des Landkreises Freising (“Freisinger Mohr”), des Erzbistums München und Freising und das persönliche Wappen - Achtung jetzt kommts - vom Lieblingsbischof von Frau Merkel, Kardinal Marx.
Der Österreich beliebte “Mohr im Hemd” (doppelt rassistisch: Anspielungen auf die, ähem, Rasse und auf die Armut) heißt in den Speisewaggons der Österreichischen Bundesbahnen neuerdings “Othello im Hemd”. Othellinen sind mitgemeint. Ebenso das “Zigeunerschnitzel”, das dem “Pikanten Schnitzel” weichen musste, außer es ist wirklich ein Schnitzel vom, ähem, dann müsste es aber zumindest Sinti- bzw. Romaschnitzel heißen. Ich bin zwar ebenfalls kein(e) Lehrx, kann mir aber vorstellen, dass das Aufspüren rassistischer Stadtwappen oder Ortsnamen auch bei Vorhandensein vagbundierender Zeitkapazitäten unzumutbare emotionale Belastungen darstellen. Da böte sich zum Ausgleich das Ausmerzen rassistischer Palindrome an, wie “ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie” oder das Anzeigen von Wiederbetätigungspalindromen, wie “Die Lida tut Adi leid”, beim Amt für (oder gegen) Hass’n Hetze.
Es ist geradezu köstlich, also nicht nur das Zitronencreme-Bällchen, sondern dieser herrliche Brückenschlag vom Schutzpatron der Nichtraucher und Vegetarier zu Loriot. Es gibt noch viele Mohren und als Empfehlung für die wackere Lehrerin aus Elmsbüttel - auch Neger. Vor einigen Jahren lief ein bizzarer Streit in Mainz um das über 70 Jahre alte Logo des Dachdeckerbetriebes Ernst Neger- ein Mohr eben, allerdings mit Dachdeckerhammer. Ältere Fassenachter werden den singenden Dachdeckermeister aus Mainz noch in guter Erinnerung haben. Mittlerweile führen die Enkel das Unternehmen- mit dem Logo!
Leider - ich bin nun einmal keine Lehrerin mit viel freier Zeit - ist mir bei der Recherche völlig durch die Lappen gegangen, dass “Mohrle” zu den beliebtesten Katzennamen gehört. Ob man ihn durch “Othellole” ersetzen kann? Vielleicht nach einer gewissen Übergangszeit?
Ich überlege mir schon länger, ob es noch politisch korrekt ist, einen Vornamen wie Moritz, Maurits, Maurizio oder ähnliche Derivate davon zu haben. Vielleicht sollte man mit gutem Beispiel vorangehen und proaktiv eine Namensänderung beantragen, als Zeichen setzen gegen den Rassismus und kulturelle Appropriation.
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