Die im Beitrag vorgenommene Unterscheidung in “Biodeutsche” und “Ausländer” macht keinen Sinn. In welche der beiden Gruppen würden Sie z. B. einen Deutschen vietnamesischer Herkunft einordnen, der seit Jahrzehnten hier lebt, die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und integriert ist? “Einheimische” statt “Biodeutsche” hätte besser gepasst.
Herr Ostner - Gute Idee! Und so was gibt es in Deutschland schon, seit langem. Nennt sich Volkshochschule. Man kann sicher das eine oder andere daran erweitern oder ergänzen. Aber im Prinzip ist die Infrastruktur seit langem vorhanden. Wenn es jetzt noch gelänge, weitere Menschen!!! für das umfangreiche, vielschichtige und interessante Angebot zu begeistern, stünde einer Begegnung der Kulturen nichts mehr im Wege.
“Muslime, die (...) von Religion nichts wissen wollen.” Herrlich. Ich hoffe doch sehr, dass daraus eine Serie wird und ich mich demnächst an einem Artikel über “Vegetarier, welche kein Gemüse essen” erfreuen kann.
So wie sich die FDP weiland immer gefreut hat, wenn man überhaupt über sie spricht - egal wie: so freuen sich auch alle Monotheismen, wenn man überhaupt über sie spricht. Die Remonotheisierung Europas: das scheint mir die eigentliche Gefahr. Und damit einhergehend eine Fideisierung (Verfrömmlerung) des Lebens. Man sieht das in allen Bereichen: zunehmend ist nur noch von Moral die Rede. Hier sind viel zu viel Leute die meinen, im Auftrag des Herrn unterwegs zu sein. Von Interessen spricht keiner mehr, nur noch von irgendeiner Art Weltmoral. Wenn man Interessen deutlich bekennen würde, dann könnte es auch einen Ausgleich von Interessen geben. Die moderne Hypermoral aber wird Monstren gebären. Man denke an die Mahnung von Carl Schmitt: Auch begrenzte Interessen können zu Kriegen führen, aber die kann man einhegen. Gegen eine Weltregierung aber kann man nur einen Weltkrieg führen - und den hegt niemand ein.
Was ist das Gegenteil von “Biodeutsche”? Ich fass es nicht, welche Begriffe kreiert werden. Hauptsache wir haben eine neue Schublade gefunden, in welche die Menschen gedankenlos einsortiert werden können.
Vor allem verfügen die meisten Gutmenschen über eine gewisse (formale) Bildung. Da der “Gebildete” (und die, die sich dafür halten) schon selten mit einheimischen Analphabeten ausgeht, verspürt er idR auch wenig Neigung, seine Freizeit mit anderen Analphabeten zu verbringen. Insofern sind solche Zentren eigentlich nutzlos; ich wüßte jedenfalls nicht, was ich da sollte, und kenne ehrlich gesagt auch niemanden, der da hingehen würde. Das gilt allerdings auch für Moscheen.
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