Zu der Musik von Xavier Naidoo / Den Söhnen Mannheims kann man unterschiedlicher Meinung sein, das ist halt eine Geschmacksfrage. Aber was hat Xavier Naidoo denn gesagt? Natürlich sind Politiker nur die Marionetten der Wirtschaft und der Abzocker! Und ja die Politiker sind Volksverräter, sich selbst die dicken Pensionen zuschustern und die dicken Anschlussposten abgreifen, aber Niedriglöhne einführen, die Rente kürzen und die Sozialpartnerschaft auf Befehl der Wirtschaft aufkündigen. Nichts anderes hat er gesagt, nur die so angegriffenen Politiker machen daraus gleich Antisemitismus und Nazi-Parolen! Ja, die Haus- und Hofsender werden ja von genau diesen Parteien kontrolliert und müssen natürlich kuschen. Wie lange wollen wir uns das eigentlich noch ansehen? Im übrigen haben die wenigsten Politiker jemals in ihrem Leben wirklich “malocht” sondern sitzen in ihren Runden und verbreiten “Weisheiten”. Man gehe in irgendeine Partei, folge nicht den Worten des “Großen Zampano” und man kann gar nicht so schnell reagieren wie man auf dem Abstellgleis der Partei steht. Genau deswegen kommen nur diese angepassten Laberer und Abgreifer nach oben, wirklich intelligente Menschen geben vorher auf. In Hannover habe ich das vor über 40 Jahren in der FDP mal unter Detlef Kleinert (sein bester Auftritt im Bundestag war der nach dem “Genuss” einer Flasche Whisky) erlebt. Wer ihm widersprach war ganz schnell weg vom Fenster. So wird der Satz von den Marionetten zur wirklichen Zustandsbeschreibung der Politik!
Xavier Naidoos Musik ist zweifellos Geschmackssache. Ich mag ihn, und seine Songs sind in der Tat sicherlich eine Welt besser als das Gedudel von Helene Fischer. Aber das alles ist hier ja gar nicht die Frage! Entscheidend ist doch die Reaktion der Inhaber der Meinungsführerschaft in Mannheim und in Deutschland. Dabei zeigt sich einmal mehr das Anlegen unterschiedlicher Maßstäbe: linksextremistisches/anarchisches Gerülpse gegen Kapitalismus und Ausbeutung mit kaum versteckten Aufrufen zu Gewalt fällt unter künstlerische Freiheit, ein etwas verschwurbelter Text wie der von Naidoo ist „mindestens Rechtspopulismus“ und muss gemaßregelt/zensiert/unterdrückt werden. So sieht`s aus in unserer „Demokratie“.
Auch wenn ich selbst kein Fan bin, muss ich mich anschließen und diesen Artikel als völlig daneben und unpassend für dieses Portal ablehnen. Wem die schwer verdaulichen und im Gegensatz zu Helene Fischer eben nicht leicht konsumierbaren Texte nicht passen, der möge weghören.
Ich mag weder Naidoo’s Lieder noch habe ich ihm jemals seine christliche Masche abgekauft. Infolgedessen war er mir - rein gefühlsmäßig - immer unsympathisch. Seine jüngste Systemkritik trifft jedoch - das zeigen nicht zuletzt die Reaktionen aller politisch und journalistisch Aufrechten - in’s Schwarze (und auch in’s Rote, Grüne und Gelbe), finde ich. Reaktionen wie die des neo-nationalsozialistschen Rundfunks 2 (der digitale Bücher- äh, ich meine Liederverbrennung - betreibt) bestätigen dies eindrucksvoll mit. Seine Auslassungen und wie er dazu steht, nötigen mir größten Respekt ab. Vielleicht sollte ich mich doch noch einmal mit seinen Liedern etwas näher beschäftigen.
Die pc-konformen toten Höschen und die pseudo-mediziner erwähnen Sie in Ihrem Artikel nicht. Wahrscheinlich sind die ob ihrer Seichtheit auch keine Erwähnung wert.
Vielleicht sollte Herr Matthes die Texte mal hören,bevor er was schreibt. Aber Helene Fischer, nein danke, da hat der Autor wohl doch was falsch verstanden.
Wenn sie Liedertexte vorher Herrn Maas einreichen, sodass diese auf Fake und richtige Meinung überprüft werden, danach einem Gremium aus Böhmermann, C.Roth, Joko&Klaas; zur Aussiebung zum richtigen Trend überlassen, dann wird es immer noch erhobene Stimmen lokaler Experten geben. Der Ruf nach Zensur wird von allen Seiten immer lauter.
Sehr geehrter Herr Matthes, damit hatte ich dann doch nicht gerechnet, dass man so tief in die Niveaukiste greift, um Helene Fischer hier zu erwähnen, wo es doch um viel Wichtigeres geht, als das Lied “Marionetten” von Xavier Naidoo. Es geht um die Freiheit der Kunst, des Wortes, darum, dass wir alle unsere Meinung sagen, schreiben, singen können, ohne zensiert zu werden. Und diese Freiheit läuft hier in diesem Land gerade gewaltig Gefahr, abgeschafft zu werden. Sie erwähnen in Ihrem Artikel u. a. Wolf Biermann und Udo Jürgens. Der eine singt direkt und ohne Zwischentöne, der andere hat diese klug zwischen den Zeilen eingebettet und man muss bei seinen wunderbaren Texten einfach genau hinhören - Udo Jürgens war ein sehr politischer Mensch und einer der sehr wenigen Sänger, der nicht permanent in jedes ihm reichte Mikrofon schwätzte. Xavier Naidoo hat einen Song getextet und veröffentlicht, der unseren Politikern den Spiegel vorhält und er hat es so getan, weil es getan werden muss! Herrgott noch mal - er hat doch komplett ins Schwarze getroffen, sonst wäre der Aufschrei ausgeblieben! Oder hat sich ein Politker schon mal über einen Text von Helene Fischer aufgeregt bzw. haben Radiosender ihre Lieder verboten? Nicht, dass ich wüsste, leider, aber das ist meine persönliche Einstellung und mein persönlicher Musikgeschmack. Und um es hier auch noch mal zu erwähnen, zu DDR-Zeiten wurden Bands, Schauspieler, Schriftsteller zensiert und mit Berufsverbot belegt, sie gingen entweder in den “Westen” oder sie waren einfach “totgeschwiegen”, erwähnt sei hier beispielgebend die Band “Renft”, welche 1975 durch die Statsorgane aufgelöst wurde, ihnen wurde die Lizenz entzogen, fertig und Ende. So ging das. Oder Armin-Mueller-Stahl, einer der bekanntesten Schauspieler der DDR - 1976 hat er die Unterschritenaktion für Wolf Biermann mit unterzeichnet, danach wurden ihm keine Rollen mehr angeboten und 1980 ging auch er. Die Liste könnte ich noch sehr lange fortsetzen. Damals war die einzige Alternative für Künstler, welche nicht angepasst an das System waren, zu gehen oder zu schweigen. Dieses Schweigen prägte und lähmte letzten Endes ein ganzes Volk, bis eben dieses Volk die Nase (die Netiquette lässt mich ein anderes Wort nicht verwenden) voll hatte. Der Rest ist Geschichte. Wollen wir das in diesem Land wieder, wollen wir wirklich unsere Künstler mundtot machen, ihnen nur noch Nischen lassen, kleine Hinterhofsäle, in denen sie auftreten können, um die verdammte Wahrheit ans Licht zu lassen? Oder wollen wir offen bleiben und sowohl mit Helene Fischer als auch mit Xavier Naidoo leben und umgehen können? Jeder nach seinem Geschmack. Und wenn denen in Berlin Texte oder Programme nicht passen, weil ihre Politik angeprangert wird, dann sind nicht die Künstler schuld, sondern sie selbst. Dann müssen sie ihre Politik ändern und dann werden auch die Texte wieder anders. Das ist der Weg, und um auch hier mit Naidoo zu enden, dieser Weg wird kein leichter sein. Aber er muss gegangen werden! Am besten sofort!
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