Wolfgang Röhl / 21.11.2012 / 00:01 / 0 / Seite ausdrucken

Nachruf auf die „Financial Times Deutschland“

Heute ist ein guter Tag. Für die Bäume. Für das Klima. Und für den Verlag Gruner + Jahr. Der hat jetztendlich seine „Financial Times Deutschland“ beerdigt. Das lachsrosa angestrichene Finanzblatt wurde wochentags rund 100 000 Mal gedruckt, fand aber, wenn es hoch kam, nur 18 000 Käufer. Der Rest der Auflage wurde verramscht, verschleudert, geschreddert. Selbst aus den Regalen im Verlagshaus wollte die (den Euro und die Energiewende tapfer bejahende) FTD kaum jemand kostenlos mitnehmen. Seit ihrer Einführung im Jahr 2000 hat das immer rote Zahlen schreibende Blatt 250 Millionen Euro verbrannt. Nun endet das Experiment, einen Wirtschaftstitel zu etablieren, den auch jemand wie Winfried Kretschmann auf seinem Schreibtisch auslegen könnte. Merke: Wer soliden Kapitalismus will, liest das „Handelsblatt“ oder die „Wirtschaftswoche“. Anders als im Fall der ebenfalls gerade eingestellten „Frankfurter Rundschau“ wird der FTD niemand heiße Tränen nachweinen.

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