Mystiker nennen diesen Zustand Afterkirche.
Bin beeindruckt vom evangelischer Life Style, da trifft sich die Elite. Diejenigen die’s wissen wie man direkt und ohne Umwegen nach oben kommt. Voraussetzung scheint u.a. der jährliche Besuch eines Kirchentages zu sein.
Die Kirche ist der grösste Profiteur der “Flüchtlingskrise”. Sie ist die treibende Kraft der Migrationsindustrie und macht mit der Unterbringung/Versorgung der Asylanten Milliardengewinne. Das was zu Luthers Zeiten Tetzels Ablassbriefe waren, ist heute der Neusprech (vorzugsweise gegen die deutschen Ureinwohner). Allerdings gibt es doch einen wichtigen Unterschied zu Luthers Zeit: Die Milliarden fliessen durch Steuerfreiheit und direkte Staatszahlungen; Kirchenmitglieder braucht die Kirche nicht mehr.
Ich war letzte Woche wegen einer Einladung bei der Eröffnung der Weltausstellung in Wittenberg. Die Show war sehr überschaubar, Zuschauerzahlen auch ;-) ... die Reden von Steinmeier, Bedford-Strohm und Käßmann sehr bescheiden ... nur der Landesvater war erfrischend und der Wittenberger Bürgermeister freute sich über seine sanierte Stadt (ob aus Kirchensteuermitteln ? ) ... ich kenne zwar das Aussehen vom früheren Wittenberg nur vom Hörensagen, jetzt ist es ein schickes Städtchen mit vielen Cafes und Free WiFi und einer Ausstellung, die ganz nett und schön gestaltet, aber für mich nicht ausreichend durchdacht ist ... Was nach dem Reformationssommer in Wittenberg los sein wird und kann ... ? Mit dem Motto ” Er sieht Dich” war die Kirche erstaunlich up-to-date ;-)
Die “Amtskirchen” dienen sich der Politik und dem Zeitgeist an, und haben inzwischen im öffentlichen Diskurs kaum mehr Gewicht als FIFA, DFB, NABU, Greenpeace, Amnesty, irgendwelche Gender-Grüppchen etc. Gerade noch gefragt als moralischer Pausenkasper, und das war´s. Religiosität, so sie noch existiert, sucht sich andere Formen jenseits dieser entkernten Strukturen. Die billige Überlebensstrategie der Kirchen ist zudem sehr kurzsichtig: Man lese Houellebecq, Unterwerfung - es ist die eigene Schwäche, nicht die Stärke der anderen, die zum Ende führt.
Als begeisterter Achse-Leser bin ich gegen fake-news - deshalb sei mir eine Anmerkung gestattet : Auf den Kirchentagsschals steht: “Du siehst mich”
Die Aussagen des Evangeliums gehen weit über moralisch korrekte Handlungs- und Lebensführungsmassgaben hinaus. Eine Kirche, die in weltlicher, politischer Parteinahme ihre zentrale Aufgabe erblickt, macht sich überflüssig. Humanitäres Handeln predigen genausogut die Grünen oder Ärzte ohne Grenzen oder Amnesty International. Die Kirche ist dann nur noch ein Verein unter Vielen. Es ist gefährlich dem Zeitgeist zu folgen. Morgen schon wird Gendergerechtigkeit wieder unwichtig sein und neue “Erkenntnisse” Beachtung fordern. Kirche muss einen absoluten Anspruch haben, sonst relativiert sie sich selbst. Auch wenn dieser in Widerspruch zum Zeitgeist steht. Ideologien kommen und gehen. Die Kirche sollte nicht zu einer solchen verkommen. Ihr Ende ließe sich dann nur noch aufgrund der enormen finanziellen Reserven und staatlichen Alimentierung hinauszuzögern. Innerlich wäre sie aber schon lange vor dem Ende tot.
Wer solche BischöfInnen hat, braucht keinen Teufel mehr.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.