Auch ich hatte den Ausstieg von Michael Miersch erwartet. Sein Stil war zuletzt, Verzeihung, immer unflätiger geworden, und das schien mir für ein enormes Maß an Unzufriedenheit zu sprechen. Ich konnte mir daher kaum vorstellen, dass er das noch lange durchhält. Und worüber war Michael Miersch so unzufrieden? Er selbst gibt klar zu verstehen: Über die anderen, also über seine Autorenkollegen und die ACHSE-Kommentatoren. Denn diese seien häufig nicht mehr “liberal”, nicht mehr nachdenklich, nicht mehr differenziert usw. Das überzeugt mich nicht. Jeder kann auf der ACHSE nachlesen, dass in letzter Zeit die undifferenziertesten und pauschalsten Rundumschläge von Michael Miersch selbst stammten. Seine Rückzugserklärung macht da keine Ausnahme – Beispiel: “Die rapide steigenden Besucherzahlen der vergangenen Wochen zeigen: Wutjournalismus hat eine weitaus größere Leserschaft als Nachdenklichkeit.” Das beinhaltet erstens eine pauschale Leserbeschimpfung, und zweitens nimmt Miersch kurzerhand die “Nachdenklichkeit” für sich selbst in Anspruch – während er sie den Andersdenkenden abspricht und diese ebenfalls pauschal beschimpft, nämlich als “Wutjournalisten”. Ich denke, man muss sich nicht wundern, wenn man sich damit nicht beliebter macht. Nein, ich glaube, Michael Miersch ist vor allem deshalb unzufrieden, weil immer mehr Leute nicht (mehr) seiner Meinung sind. Darauf mit einer erneuten Pauschal-Attacke und mit Rückzug zu reagieren, ist für mich ein Zeichen persönlicher Gekränktheit, und es zeugt nicht von der Souveränität, die ich mir von einem Journalisten wünsche. Michael Miersch erklärt: “Es ist zu mühselig geworden, zumindest etwas Meinungsvielfalt aufrecht zu erhalten.” Dazu ein offenes Wort: Das ist schlicht Unfug. Miersch betont in derselben Erklärung, dass ihn seine Kollegen “nicht unterdrückt und nicht zensiert” haben. Er hätte also völlig ungehindert auch weiterhin für “Meinungsvielfalt” auf der ACHSE sorgen können. Was soll daran “mühselig” sein? Beziehungsweise – und das ist das Entscheidende – mühseliger als zuvor? Nichts. Nachdenken und Schreiben – that’s all. Wie gehabt. Also kann mit “mühselig” wohl nur gemeint sein: Es belastet mich zu sehr, dass immer mehr Leute nicht meiner Meinung sind. Oder auch: dass immer weniger meiner Kollegen “es für nötig halten, Texte zu besorgen und auf die Achse zu stellen, die sich kritisch mit den Abendländlern auseinandersetzten” – also: Texte zu besorgen, in denen meine Meinung vertreten wird. Noch zu zwei Details aus der Erklärung. Michael Miersch schreibt: “Menschen nach Herkunft zu beurteilen finde ich boshaft. Sippenhaft ist absolut inakzeptabel.” Aber nimmt Miersch nicht ständig die Deutschen bzw. “Abendländer” in Sippenhaft? Und: “Mögen die Anstifter der gewendeten Achse mit ihrer neuen Fan-Gemeinde glücklich werden.” Die ANSTIFTER – welch ein Terminus. Das klingt mir nach Verschwörungstheorie. Aber was, wenn sich einfach – unter dem Einfluss der Geschehnisse – die Meinungslage verschoben hätte? Damit könnte man als “Andersdenkender” umgehen, indem man seine Überzeugungen weiter zur Diskussion stellt, und indem man akzeptiert, dass jetzt eben weniger Autoren ins selbe Horn stoßen wie man selbst. Sich aus dem Wettbewerb der Meinungen zurückziehen ist nicht die einzige Option, und ob es die beste ist, kann man bezweifeln.
Sehr geehter Herr Miersch, ich verstehe, welches Klima in der Achse Sie ansprechen. Auch wenn ich wohl in den genannten Punkten eher beim beklagten Großteil der Leserschaft stehe, würde ich es als großen Verlust empfinden, Ihre Texte hier gar nicht mehr oder seltener zu lesen. Ich muss sagen, es hat mich sogar in letzter Zeit gefreut zu sehen, dass zum komplexen Themenbereich PEGIDA auch in der Autorenschaft keine Einigkeit besteht. Das belebt die Achse noch mehr! Für Ihre Zunkunft alles Gute!
Mit großer Verwunderung habe ich Herrn Mierschs Abschiedsartikel gelesen und mit noch größerem Erstaunen die Kommentare, die daraufhin folgten. Herr Miersch sieht sich als großen Verfechter des Liberalismus auf der Achse, eine Einschätzung, die meines Erachtens in Gegensatz zu dem steht, was er in seinen Artikeln schreibt. Seiner Vermutung, daß es in Kreisen von AFD und Pegida Leute mit “antiwestlicher” und “fremdenfeindlicher” oder auch “antisemitischer” Einstellung gibt, stimme ich zu. Aber ich sehe nicht, daß das den Großteil der Mitglieder oder Symphatisanten betrifft. Menschen, die aus irgendwelchen Gründen so denken, findet man in allen der größeren Parteien Deutschland, ohne daß Herr Miersch das auf die gesamte Partei übertragen würde. Aber genau das tut er bei AFD und Pegida. Er spricht davon, daß er dafür “viele Belege” hätte, nennt diese aber nicht. Ich weiß nicht, was das mit Liberalismus zu tun haben soll. Hier einige Textstellen von Herrn Miersch, die ihn für mich nicht als einen Menschen erscheinen lassen, dessen Stimme eine “menschenfreundliche, wohlüberlegte, grundliberale” ist. (Zitat von Vince Ebert in einem Kommentar zu Herrn Mierschs Abschied von Achgut). (Aus: “Na, dann ohne mich”): “Doch ich bezweifle, dass man deshalb Leute verteidigen oder gar unterstützen muss, die „Islamkritik“ sagen und „Ich hasse alle, die anders sind als ich“ meinen. Es gibt viele Belege dafür, dass ein Großteil der Anhänger von AfD, Pegida und verwandten Organisationen ausländerfeindlich und antisemitisch sind, und anti-westliche Verschwörungsgerüchte verbreiten. “ Nach der Lektüre aller Artikel von Herrn Miersch zu diesem Thema muß ich feststellen, daß es der Autor widerholt und konsequent unterlässt, die erwähnten “vielen” Belege zu nennen. (Aus: “Na, dann ohne mich”): “Wutjournalismus hat eine weitaus größere Leserschaft als Nachdenklichkeit.” Der Autor selbst ist, was Wutjournalismus betrifft, wenig zimperlich und schreibt über Pegida Anhänger: “An das deutsch-nationale Pöbel-Pack” (Überschrift des so lautenden Textes) und “Liebe Pegida-Anhänger und sonstiges Pöbel-Pack, denken Sie doch bitte mal einen Moment nach (geht schon, man muss es nur versuchen).” (aus: “An das deutsch-nationale Pöbel-Pack”) Man muß hierbei anmerken, daß andere Achgut-Autoren sich nicht zu einer solchen Wortwahl herablassen. Mir ist es deshalb nicht klar, wo Herr Miersch den genannten “Wutjournalismus” bei Achgut verortet sieht. Es klingt schon ein bißchen ironisch, daß Herr Miersch sich angesichts seiner eigenen Wortwahl als Verfechter von “Nachdenklichkeit” und als Widerpart zum “Wutjournalismus” sieht und “Gelassenheit und Distanz” im Journalismus fordert. (Alles aus: “Na, dann ohne mich”) Herr Miersch spart zwar mit Quellen, aber nicht mit dem sogenannten Wink mit dem Zaunpfahl. Die Leute, die auf Achgut einer anderen Meinung sind als er, nennt er “Anstifter der gewendeten Achse”. “Auf der Achse hat sich eine Stimmung breit gemacht …”, kann man lesen (aus: “Na, dann ohne mich”). “Anstifter”, “Breit gemacht”. Ja, Herr Miersch, man hätte auch schreiben können: “Vertreter” und “hat sich durchgesetzt” oder “ist zu spüren”. Ebenso unterschwellig ist seine “Argumentation”, wenn es um Pegida geht. Da liest man von “marschieren” (aus: “Was Pegida-Versteher mit Islamisten verbindet”), “Aufmarsch” (aus: “Der Hauptredner”) und von “Volksgenossen” (aus: “Wir sind das Völkchen”). Hier werden Belege durch unterschwellige Assoziationen ersetzt. Ist das “nachdenklich”, “distanziert” und “gelassen”? Laut Herrn Miersch ist “Die differenzierte Betrachtung (...) einem kruden Freund-Feind-Denken gewichen.” Gleichzeitig schreibt er: “Das politische Spektrum in Deutschland verengt sich auf zwei Pole: Die, die ein Problem mit dem Islam abstreiten und am „Elefanten im Zimmer“ vorbei gucken. Und die, deren Antwort auf die islamische Herausforderung lautet: Scharen wir uns um Kreuz und Fahne und verteidigen wir unsere deutsche Identität.” (beides Zitate aus “Na, dann ohne mich”) Herr Miersch, und was ist mit Leuten, die sich innerhalb dieses Spektrums nicht vertreten sehen? Der Autor möchte sich nicht mehr “täglich ärgern, wenn Menschen verbal ausgegrenzt und herabgesetzt werden, weil sie als Moslems geboren wurden”. Das zu tun, wirft er Achgut vor. Freilich ohne Beispiele. Diese nicht zu präsentieren ist anscheinend eine liberale Kernmethode, denn: “Es war in den vergangenen Wochen ziemlich anstrengend, ständig dafür zu sorgen, dass überhaupt noch liberale Gegenstimmen auf der Achse erscheinen.” (beide Zitate aus “Na, dann ohne mich”) Danke, Herr Miersch. “Da sträuben sich jedem freiheitsliebenden Menschen die Nackenhaare. Das ist so ziemlich die effektivste Entscheidung, die man treffen kann, um Ausländerfeinden, Antiwestlern und Verschwörungshetzern Sympathie zu verschaffen. ” (aus: “Na, dann ohne mich”) Denn aus solchen Menschen bestehen AFD und Pegida, so weiß Herr Miersch, “zum Großteil”. Um Pegida zu kritisieren, scheut Herr Miersch auch nicht davor zurück, abenteuerlichste Thesen zu entwerfen: “Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Erstens kommen nicht nur Muslime als Flüchtlinge nach Europa. Und zweitens fliehen die meisten Asyl suchenden Muslimen vor dem Terror der Islamisten in den Westen, sind also potenzielle Verbündete gegen einen aggressiven Islam.” (aus: “Was Pegida-Versteher mit Islamisten-Verstehern verbindet”) Das die Situation leider ein wenig komplexer ist, weiß, denke ich, auch Herr Miersch. Ansonsten wären Frankreich, England, Deutschland und Schweden Hochburgen einer reformorientierten Islambewegung. Das sind diese Länder aber nicht im Ansatz. Zusammengefaßt erkenne ich wenig liberale Grundzüge in jenen Schriften von Herrn Miersch, die sich mit der AFD oder Pegida befassen. Wie gesagt, mir sind auch nicht alle Strömungen innerhalb dieser Bewegungen symphatisch. Ich empfinde es jedoch als falsch, unbeliebte Sachverhalte auf Aspekte zu beschränken, die man nicht mag. Ebenso kann man die Revolution in der Ukraine mit dem Verweis delegitimieren, daß bei jener Faschisten teilgenommen haben. Genau das tun übrigens jene “Antiwestler” und Befürworter Rußlands, die Herr Miersch wahrscheinlich teilweise meint, wenn er über die AFD und Pegida schimpft. Ja, Herr Miersch, mir sind diese Haltungen ebenso zuwider, aber ich muß sagen, Sie bekämpfen diese mit deren eigenen Waffen und sorgen sich nicht um Kollateralschäden. Wie ich in einem anderen Kommentar (der leider noch nicht veröffentlicht wurde), geschrieben habe: Herr Miersch kann sehr gut austeilen, aber einstecken kann er nicht. Er betrachtet sich als eine der wenigen liberalen Stimmen auf Achgut. Sehen Sie, Herr Miersch, ich betrachte mich auch als liberal und kann Ihnen in Ihrer Selbstbetrachtung nicht im Mindesten zustimmen. Da, wo Argumentation durch Behauptungen und Beschimpfungen ersetzt wird, endet für mich der Liberalismus.
Lieber Herr Miersch, “The times they are-a-changin” schreibt Bob Dylan allen starrsinnigen Realitätsverweigerern ins Stammbuch. Ihr Abgang war nach den Ereignissen der letzten Zeit zu erwarten. Erst vor wenigen Tagen, am 16. Januar, hatte ich kommentiert: “Und so langsam ziehen Gewitterwolken über der Achse auf: neben den “Guten” tauchen nun auch zunehmend “Böse” auf und der Diskurs wird schärfer. Wobei die Asymmetrie auffällt, dass es die “Guten” sind, die zu geifern beginnen - unschön aber menschlich, wenn einem die Argumente ausgehen. Zu abstrakt? Na gut, zwei Beispiele: Mierschs Sottisen-Kommentar gegen Rietzschel (http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wow_die_kanzlerin_hat_gesprochen ) und Joe Hirzel (gleich zwei Mal, wenn Johannes = Joe) gegen Cora Stephan hier “ Sie verabschieden sich nun mit einer weiteren “Freundlichkeit” vom hohen Ross herab: „‘Der Gedanke der Freiheit besitzt keine wirkliche Heimstatt in Deutschland.’ Vielleicht gelingt es ja anderen, den ursprünglichen Geist der Achse neu zu beleben.”
Eine sehr gute Entscheidung. Es macht keinen Sinn den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Dieser Blog hat schon lange eine ziemliche Schlagseite.
Sehr geehrter Herr Miersch, wahrscheinlich bin ich einer von den neuen Kommentatoren, die Ihnen etwas unheimlich sind. Sie haben auch schon Kommentare von mir eingestellt, die Ihre Position kritisirten. Sie sind ein fairer, zur Differenzierung fähiger Autor, den ich respektiere. Ich finde es deshalb sehr schade, dass Sie sich hier zurückziehen. Ihr obriger Text klingt nicht beleidigt oder verbittert - auch das spricht für Sie. Trotzdem möchte ich gerne etwas erwidern: Wenn bei der “Achse” gerade Stimmen überwiegen, die eher auf der Seite von Pegida argumentieren, ist das für mich nicht verwunderlich. Was schon vor Jahren mit der “Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung” ausgedrückt wurde und was Michel Houellebecq (so weit hab ich “Unterwerfung” schon gelesen) in seinem äußerst aktuellen Buch ebenfalls scharfsinnig beschreibt, ist ein echtes Problem unserer Zeit. Wenn ich die Erzeugnisse der großen deutschen Medien im Internet beobachte, bestätigt sich mir diese Entwicklung. Die Kommentarbereiche, wo es sie gibt, werden kritischer - um es mal so vorsichtig auszudrücken. Es ist nicht alles dumm oder hetzerisch, was da kritisch unter den Erzeugnissen der Berufsjournalisten steht. Die Achse war und wird dazu als Gegenpol wahrgenommen. Hier schreiben Journalisten, die einen weiteren Horizot haben, keine Angst vor beruflichen Nachteilen haben und auf die Denkschablonen des Zeitgeistes weitgehend verzichten. Vieles an Pegida kann man kritisieren. Es ist eine Bewegung, ein Gemisch, das sich gerade erst entwickelt. Keine Ahnung, wo das endet. Ich sehe momentan noch keinen Grund, sich wegen Pegida Sorgen zu machen. Was mir und vielen anderen Beobachtern aber die Alarmglocken klingeln lässt, ist die Art, wie die Mächtigen des Landes, die Institutionen, die meisten Politiker und die meisten Medien Pegida bekämpfen. Das macht Vielen Sorgen. Sie, Herr Miersch fordern “Gelassenheit und Distanz”, was im Prinzip nicht schlecht wäre - auch im Umgang mit Pegida. Unter den prinzipiellen Unterstützern von Pegida sind aber viele Leute, die sich jahrelang übelsten Beschimpfungen ausgesetzt sahen, selbst wenn sie differenziert und fundiert gegen den Strich des Zeitgeistes argumentierten. Ich glaube, es hat sich da etwas angestaut über die Jahre. Ja, man kann es Wut nennen. Ein eher negativ belegtes Wort. Wut kann mAn aber Vor- und Nachteile haben. Zum Beispiel glaube ich, dass eine gewisse Wut nötig ist, geeignete Bemühungen für wirkliche Veränderung hinzubekommen. Auf der anderen Seite kann Wut auch kontraproduktiv sein - vorsichtig ausgedrückt. Noch zu Ihrem Zitat: „Das Traurige ist für mich, dass es weder eine linke Gesellschaftsströmung von irgendeiner Relevanz gibt, die mit einem aufklärerischen Impuls Massen begeistert, noch eine konservative Strömung, die die westlichen Werte populär verteidigen kann. Links hat sich als esoterisch-evangelisches Beamtentum etabliert, rechts als besserverdienendes Ignorantentum.“ Dass Linke für den Islam die Aufklärung so bereitwillig und selbstverständlich in den Keller packen, das sehe ich auch als Problem. Das habe ich auch nie kapiert. Das Ignorantentum stellt dieses Zitat mAn aber zu unrecht nur auf die rechte Seite - ebenso wie die Zuordnung “besserverdienend”. Ich zum Beispiel habe kaum Geld und bin trotzdem politisch interressiert. Dass Islamkritik, Aufklärung heute als “politisch rechts” gilt, wird in einigen Jahren, so vermute ich, den Linken ein Armutszeugnis ausstellen. Leute, die auf der Seite von Pegida argumentieren, beanspruchen ebenfalls die Legitimation, sich für die Freiheit einzusetzen. Ausserdem sind Leute wie ich offener für Argumente, als Sie möglicher Weise denken. ich warte sogar drauf. Wenn man sich schon über zehn Jahre (ich war nie “Rechter” oder “Linker”, “Rassist” oder “Gutmensch”) mit den Gefahren des Islam beschäftigt, versucht man es mit Argumenten und es kommen zu oft nur Flüche, Diffamierungen und Spott zurück. So habe ich es erlebt, das hat mich geprägt. So geht es sehr Vielen, denke ich. Deutschland, Europa durchzieht tatsächlich ein Graben. Für mich hat dieser Graben zumindest “mit Islam zu tun”. Eigentlich bräuchten wir Leute wie Sie, Herr Miersch, die gelegentlich ein Schüppchen Sand da hineinkippen.
Sehr geehrter Herr Miersch, so ganz verstehe ich das nicht. Auf der “Achse” sind doch nicht nur Pegida unterstützende Artikel, sondern durchaus auch solche mit deutlich gegenteiligen Ansichten erschienen. Unterschiedliche journalistische Blickwinkel mit distanzierter Wahrnehmung aktueller Phänomene und Sachverhalte machten dieses Portal bisher so lesenswert. Das unterscheidet die Achse wohltuend vom immer monotoneren Einheitsbrei der “Lügenmedien”. Es wäre schön, wenn Sie Ihre Rückzugsentscheidung überdächten. Bei den berliner Philharmonikern springen die Streicher doch auch nicht gleich auf und gehen beleidigt, wenn das Blech (mal wieder) zu laut wird oder den falschen Ton trifft.
Schade, sehr geehrter Herr Miersch, dass Sie aufgeben möchten. Seit Jahren schätze ich gerade Ihre Beiträge (und auch die ihres Kollegen Dirk Maxeiner) auf der Achse. Ja, ich bin erst durch die Beiträge von Maxeiner und Miersch auf die Achse gestoßen und seit Jahren treuer Leser geblieben. Sie ist für mich so etwas wie ein publizistischer Leuchtturm in der ansonsten recht gleichgeschalteten deutschen Medienlandschaft. Habe deshalb auch alle Ihre (und Herrn Maxeiners) Bücher gekauft und gelesen. Sie gaben mir so viele Denkanstöße oder bestätigten Sichtweisen, die ich ohnehin hatte gegenüber einer geistig völlig ge- und verschlossenen öko-totalitären polit-medialen Kaste. Zu Pegida teile ich allerdings ihre Meinung nicht (was aber auch nicht weiter problematisch ist). Ich vermag nämlich nicht zu erkennen, warum die Forderung nach “Gewaltfreier Religionsausübung” oder nach einem Einwanderungsgesetz rassistisch oder faschistisch oder ausländerfeindlich sein soll. Zudem kenne ich Menschen, die Sympathien für deren Forderungen haben oder an den Demos teilnehmen. Einige von ihnen, hatten den Mut, mir zu schreiben und zu mir zu stehen, als ich Ende der 70er Jahre wegen einer gescheiterten Flucht in einem DDR-Arbeitslager saß. Das hätte sie Kopf und Kragen kosten können, aber ihre Zivilcourage war größer. Sie sind heute noch meine Freunde. Ich kann Ihnen versichern, das sind keine vertrottelten, braunen Gefolgsleute einer dumpf wabernden ausländerfeindlichen Mischpoke, wie sie gerne polit-medial dargestellt werden. Ich denke, eine Gesellschaft lebt von Widersprüchen und unterschiedlichen Anschauungen und Ideen, gespeist durch Erfahrungen. Welche sich am Ende durchsetzen werden, wird die Zeit zeigen. Ich hoffe, es werden die Ideale von Demokratie, Selbstbestimmung und Freiheit sein. Sie sollten dabei weiter mithelfen. Auch hier auf der Achse. Sie werde gebraucht.
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