Eine sehr gute Entscheidung. Es macht keinen Sinn den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Dieser Blog hat schon lange eine ziemliche Schlagseite.
Sehr geehrter Herr Miersch, wahrscheinlich bin ich einer von den neuen Kommentatoren, die Ihnen etwas unheimlich sind. Sie haben auch schon Kommentare von mir eingestellt, die Ihre Position kritisirten. Sie sind ein fairer, zur Differenzierung fähiger Autor, den ich respektiere. Ich finde es deshalb sehr schade, dass Sie sich hier zurückziehen. Ihr obriger Text klingt nicht beleidigt oder verbittert - auch das spricht für Sie. Trotzdem möchte ich gerne etwas erwidern: Wenn bei der “Achse” gerade Stimmen überwiegen, die eher auf der Seite von Pegida argumentieren, ist das für mich nicht verwunderlich. Was schon vor Jahren mit der “Diskrepanz zwischen der öffentlichen und der veröffentlichten Meinung” ausgedrückt wurde und was Michel Houellebecq (so weit hab ich “Unterwerfung” schon gelesen) in seinem äußerst aktuellen Buch ebenfalls scharfsinnig beschreibt, ist ein echtes Problem unserer Zeit. Wenn ich die Erzeugnisse der großen deutschen Medien im Internet beobachte, bestätigt sich mir diese Entwicklung. Die Kommentarbereiche, wo es sie gibt, werden kritischer - um es mal so vorsichtig auszudrücken. Es ist nicht alles dumm oder hetzerisch, was da kritisch unter den Erzeugnissen der Berufsjournalisten steht. Die Achse war und wird dazu als Gegenpol wahrgenommen. Hier schreiben Journalisten, die einen weiteren Horizot haben, keine Angst vor beruflichen Nachteilen haben und auf die Denkschablonen des Zeitgeistes weitgehend verzichten. Vieles an Pegida kann man kritisieren. Es ist eine Bewegung, ein Gemisch, das sich gerade erst entwickelt. Keine Ahnung, wo das endet. Ich sehe momentan noch keinen Grund, sich wegen Pegida Sorgen zu machen. Was mir und vielen anderen Beobachtern aber die Alarmglocken klingeln lässt, ist die Art, wie die Mächtigen des Landes, die Institutionen, die meisten Politiker und die meisten Medien Pegida bekämpfen. Das macht Vielen Sorgen. Sie, Herr Miersch fordern “Gelassenheit und Distanz”, was im Prinzip nicht schlecht wäre - auch im Umgang mit Pegida. Unter den prinzipiellen Unterstützern von Pegida sind aber viele Leute, die sich jahrelang übelsten Beschimpfungen ausgesetzt sahen, selbst wenn sie differenziert und fundiert gegen den Strich des Zeitgeistes argumentierten. Ich glaube, es hat sich da etwas angestaut über die Jahre. Ja, man kann es Wut nennen. Ein eher negativ belegtes Wort. Wut kann mAn aber Vor- und Nachteile haben. Zum Beispiel glaube ich, dass eine gewisse Wut nötig ist, geeignete Bemühungen für wirkliche Veränderung hinzubekommen. Auf der anderen Seite kann Wut auch kontraproduktiv sein - vorsichtig ausgedrückt. Noch zu Ihrem Zitat: „Das Traurige ist für mich, dass es weder eine linke Gesellschaftsströmung von irgendeiner Relevanz gibt, die mit einem aufklärerischen Impuls Massen begeistert, noch eine konservative Strömung, die die westlichen Werte populär verteidigen kann. Links hat sich als esoterisch-evangelisches Beamtentum etabliert, rechts als besserverdienendes Ignorantentum.“ Dass Linke für den Islam die Aufklärung so bereitwillig und selbstverständlich in den Keller packen, das sehe ich auch als Problem. Das habe ich auch nie kapiert. Das Ignorantentum stellt dieses Zitat mAn aber zu unrecht nur auf die rechte Seite - ebenso wie die Zuordnung “besserverdienend”. Ich zum Beispiel habe kaum Geld und bin trotzdem politisch interressiert. Dass Islamkritik, Aufklärung heute als “politisch rechts” gilt, wird in einigen Jahren, so vermute ich, den Linken ein Armutszeugnis ausstellen. Leute, die auf der Seite von Pegida argumentieren, beanspruchen ebenfalls die Legitimation, sich für die Freiheit einzusetzen. Ausserdem sind Leute wie ich offener für Argumente, als Sie möglicher Weise denken. ich warte sogar drauf. Wenn man sich schon über zehn Jahre (ich war nie “Rechter” oder “Linker”, “Rassist” oder “Gutmensch”) mit den Gefahren des Islam beschäftigt, versucht man es mit Argumenten und es kommen zu oft nur Flüche, Diffamierungen und Spott zurück. So habe ich es erlebt, das hat mich geprägt. So geht es sehr Vielen, denke ich. Deutschland, Europa durchzieht tatsächlich ein Graben. Für mich hat dieser Graben zumindest “mit Islam zu tun”. Eigentlich bräuchten wir Leute wie Sie, Herr Miersch, die gelegentlich ein Schüppchen Sand da hineinkippen.
Sehr geehrter Herr Miersch, so ganz verstehe ich das nicht. Auf der “Achse” sind doch nicht nur Pegida unterstützende Artikel, sondern durchaus auch solche mit deutlich gegenteiligen Ansichten erschienen. Unterschiedliche journalistische Blickwinkel mit distanzierter Wahrnehmung aktueller Phänomene und Sachverhalte machten dieses Portal bisher so lesenswert. Das unterscheidet die Achse wohltuend vom immer monotoneren Einheitsbrei der “Lügenmedien”. Es wäre schön, wenn Sie Ihre Rückzugsentscheidung überdächten. Bei den berliner Philharmonikern springen die Streicher doch auch nicht gleich auf und gehen beleidigt, wenn das Blech (mal wieder) zu laut wird oder den falschen Ton trifft.
Schade, sehr geehrter Herr Miersch, dass Sie aufgeben möchten. Seit Jahren schätze ich gerade Ihre Beiträge (und auch die ihres Kollegen Dirk Maxeiner) auf der Achse. Ja, ich bin erst durch die Beiträge von Maxeiner und Miersch auf die Achse gestoßen und seit Jahren treuer Leser geblieben. Sie ist für mich so etwas wie ein publizistischer Leuchtturm in der ansonsten recht gleichgeschalteten deutschen Medienlandschaft. Habe deshalb auch alle Ihre (und Herrn Maxeiners) Bücher gekauft und gelesen. Sie gaben mir so viele Denkanstöße oder bestätigten Sichtweisen, die ich ohnehin hatte gegenüber einer geistig völlig ge- und verschlossenen öko-totalitären polit-medialen Kaste. Zu Pegida teile ich allerdings ihre Meinung nicht (was aber auch nicht weiter problematisch ist). Ich vermag nämlich nicht zu erkennen, warum die Forderung nach “Gewaltfreier Religionsausübung” oder nach einem Einwanderungsgesetz rassistisch oder faschistisch oder ausländerfeindlich sein soll. Zudem kenne ich Menschen, die Sympathien für deren Forderungen haben oder an den Demos teilnehmen. Einige von ihnen, hatten den Mut, mir zu schreiben und zu mir zu stehen, als ich Ende der 70er Jahre wegen einer gescheiterten Flucht in einem DDR-Arbeitslager saß. Das hätte sie Kopf und Kragen kosten können, aber ihre Zivilcourage war größer. Sie sind heute noch meine Freunde. Ich kann Ihnen versichern, das sind keine vertrottelten, braunen Gefolgsleute einer dumpf wabernden ausländerfeindlichen Mischpoke, wie sie gerne polit-medial dargestellt werden. Ich denke, eine Gesellschaft lebt von Widersprüchen und unterschiedlichen Anschauungen und Ideen, gespeist durch Erfahrungen. Welche sich am Ende durchsetzen werden, wird die Zeit zeigen. Ich hoffe, es werden die Ideale von Demokratie, Selbstbestimmung und Freiheit sein. Sie sollten dabei weiter mithelfen. Auch hier auf der Achse. Sie werde gebraucht.
Lieber Herr Miersch, bis zu diesem Beitrag hatte ich sie gänzlich anders eingeschätzt. Abseits von Pegida und Afd hielt ich sie immer für einen sachlichen und objektiven Autor. Da sie sich nun aber in eine, in meinen Augen unbegründete, Opferrolle begeben und unsachlich pauschalisieren, kann ich ihnen nur ein schönes und hoffentlich auch ein ruhigeres Leben wünschen. Es ist im übrigen auch sehr bemerkenswert, dass sie bei ihrem Antisemitismusvorwurf die vielen tausend Moslems vergessen, welche mit ‘Juden durchs Gas’-rufen vor nicht all zu langer zeit durch die Städte gezogen sind. Dass ihre Kommentare zu Afd und Pegida auch nichts mir der von ihnen angesprochenen liberalen Haltung zu tun hat und dass sie deren Anhänger in ‘Sippenhaft’ nehmen (Zitat Miersch:“Sippenhaft ist absolut inakzeptabel.”) wissen sie sehr wahrscheinlich selber. Aber was solls, das bringt nun mal eine unsachliche Pauschalisierung in Verbindung mit einer Schwarz-Weiss-Denke so mit sich… PS: Keine ahnung was in den nichtveröffentlichten Kommentaren geschrieben wurde, aber es gibt eine ganz einfach Lösung. Eine temporäre, oder auch dauerhafte, Deaktivierung des Kommentarbereiches ;)
Hallo Herr Miersch, Ich finde es schlimm dass sie aufhören. Aber noch eine “political incorrect” Seite braucht doch kein Mensch. Gerade auf der Achse kamen jedoch vernünftige linke (Ivo Bozic), liberale (sie und Hr. Maxeiner) und pointierte (Hr. Broder) Ideen zusammen. Aber scheinbar ist sich die Redaktion der Achse nicht mehr einig. Es gab doch schon öfter die Notwendigkeit sich von Autoren zu trennen die zu radikal (Pirincci), oder sonstwas (Posener) waren. Warum kann man sich nicht von Autoren trennen die zu pegida-ressentiment-freundlich sind? Für diese gibt es doch genug Foren im Netz. Auch ich hoffe wie viele Vor- und Nachkommentierer dass Sie an Bord bleiben. Wie auch immer es ausgeht: Ihnen Alles Gute und vielen Dank für Ihre Beiträge.
An SÄMTLICHE Achse-Autorinnen: 85 (freigegebene) Leserkommentare (bis jetzt!) Wow, das dürfte wohl den Rekord brechen :-) Ich bin keineswegs der Meinung, Leserkommentare auf dieser Seite hier abzuschaffen. Ganz im Gegenteil: Oft, wenn mích Artikel wirklich am Schlafittchen gepackt hatten, und ich diese fünf Tage später erneut mühselig gesucht hatte, stand da nur “Leserkommentare im Wartemodus”. Mir sogar viel zuuu oft. Mehr als zwei bis drei Meinungen gabs im Echtfall sowieso kaum ... wieso so zögerlich? Liebe Achse-AutorInnen, wir LeserInnen können vermutlich nicht nachvollziehen, was Sie so alles als Hass-Mails auf sich ziehen - aber das bekommen wir ja auch nicht mir. Daher eine klitzekleine Idee: Um mit all diesem Schrott nicht allein zu bleiben und zu verzweifeln, macht vielleicht einen Reiter auf “Hass-Mails” (wie zB Gerd Buurmann)? Oder wie früher Broder “Schmock der Woche”. Vielleicht hülfe das, ein bisschen Luft rauszulassen von all dem Mist? Ihn manchmal mit anderen zu teilen, mithilfe von Humor ein wenig Abstand davon zu gewinnen? Und noch mal, ich habe es schon geschrieben und viele Andere haben es viel besser ausgedrückt: Ich lieebe die Vielfältigkeit auf der Achse. Das sind hier alles Themen, die mich beschäftigen. Umwelt, Feminismus, Antisemismus, Lebensart, Dekadenz, Vergangenheit, Zunkunft. Je nach Tagesform mal mehr, mal weniger. Wie viele Menschen vermutlich. Ich möchte bewusst keine Namen nennen, das fand ich in den Kommentaren verletzend. Nur als Beispiele: Ich würde woanders nie etwas lange nachlesen von einem Rezept, welches mich gar nicht interessiert - aber mir die bodenständige Story drumherum gefällt. Oder von einem in meinen Augen alten Chauvi - aber er spielt gerne mit Worten und Texten und inneren Widersprüchen, und das finde ich wiederum sehr ansprechend. Von Wissenschaftlern zu lesen, von deren Sachgebieten ich mich absolut überfordert fühle - aber die es dann so nachvollziehbar schreiben, dass sogar ich denke, ich könnte mir vielleicht irgendwann noch ne Meinung zu dem Thema bilden. Mir Bücher zu besorgen, die ich mich sonst nicht getraut hätte mir anzutun. Davon zu lesen, wie’s früher in der DDR war (ohne Beschränkung auf dieses Thema der AutorInnen) - immer authentisch, immer ganz bodenständig, doch gleichzeitig mit viel Leidenschaft, und wie viele AutorInnen kennt man schon mit Leidenschaft? Autoren mit Polemik und gesunder gelassener Distanz zu allem, wie ich niemals Gelassenheit haben könnte - wie wunderbar! Da kann meinetwegen Leidenschaft oder Polemik oder Staubtrockenheit auch mal in ne andere Richtung gehen. So what, sind wir nicht alle Menschen, bringt uns nicht alle innerlich irgendwas zum Ticken? Wie gesagt: Ich liebe diese Bandbreite an Themen, an unterschiedlicher Darstellung der jeweiligen Themen; ob kurz oder lang. (Und mal ehrlich, wo anders wird mir als tumber Leserin von irgendnem Redakteur noch mehr als 1 DIN A 4 Seite an Text zugemutet?). Auf der Achse! :-) Und darauf sage ich: Prost, Lechaim! Und ich wünsche mir, dass das so bleibt!
Ich habe seit mehreren Jahren diesen Blog auf meiner Homepage verlinkt. Da ich wenig Zeit zum “im Internet rumstöbern” habe komme ich nur sporadisch vorbei. Ich glaube ich habe hier schon mal eine Spende rüberkommen lassen. Der Blog achgut steht zur Zeit bei mir unter besonderer Beobachtung. Wenn sich die Retter des “Abendlandes” und “Wir sind das Volk”-Brüller hier weiter breit machen, ziehe ich den Stecker.
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