Thomas Rietzschel / 23.02.2018 / 17:55 / 21 / Seite ausdrucken

Mutti im Porzellanladen

Wenn es eine Rolle gibt, die Angela Merkel vollumfänglich auszufüllen vermag, dann ist es die des Elefanten, der durch den Porzellanladen trampelt. Während sich die Turmbauer zu Brüssel gerade in den Haaren liegen wie nie zuvor, hat sie gestern alles getan, um weiteren Streit anzufachen. Abermals versetzte sie den anderen Mitgliedsländern der EU einen Fußtritt im Bewusstsein ihrer deutschen Allmächtigkeit.

Da das Geld in den Kassen der Gemeinschaft knapp wird, sobald die Briten nach ihrem Brexit nichts mehr einzahlen – es droht eine Lücke von 12 bis 14 Milliarden Euro jährlich - sollen die  verbliebenen Staaten ihre Beiträge so aufstocken, dass die Sause wie gewohnt weiter gehen kann. Im Gegenzug, so Merkels Plan, würde die Zuteilung der Brüsseler Gelder an die Länder abhängig gemacht werden von deren Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen. Wer dazu nicht willens ist, der muss sehen, wo er bleibt.

Wem außer der deutschen Bundeskanzlerin könnte eine solche Erpressung einfallen. Da hat sie erst halb Europa mit einer Heerschar arabisch-moslemische Zuwanderer überschwemmt, ohne sich vorher mit den Regierungen der übrigen Länder abzusprechen, und nun sollen sie bestraft werden, nur weil sie sich weigern, die Suppe mit auszulöffeln, die Frau Merkel den Europäern 2015 eingebrockt hat.

Das Loch von Brüssel

Die Polen haben sich sofort an die Stirn getippt. Wer so ein „politisches Manöver“ plane, begehe einen „Fehler“, warnte ihr Europaminister. Am Ende könnte es sogar ein Fehler sein, der die Polen als nächste aus der EU treibt. Haben sie doch schon länger die Nase voll von der Brüsseler Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten.

Es täte sich womöglich ein schwarzes Loch auf, in dem ein Mitgliedstaat nach dem anderen versinken würde. Ohnehin hatten die Niederlande und Österreich bereits vorsorglich erklärt, keinen müden Euro zum Ausgleich der Verluste durch den Brexit berappen zu wollen.

Ob sich Merkel von solcher Aufsässigkeit wird aufhalten lassen, ob sie überhaupt noch etwas wahrnimmt bei ihrem Marsch durch den europolitischen Porzellanladen, bleibt freilich abzuwarten. Hat sie doch längst erfahren, dass sich in der Politik alles, was einem an Verstand und Respekt abgehen mag, gut und gerne durch penetrante Ignoranz ausgleichen lässt.

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Frank Mora / 23.02.2018

Zunächst einmal verringert sich die EU-Bevölkerung nach dem Ausscheiden der Briten um 14%. Die Wirtschaftsleistung um noch viel mehr. Da greift ein verantwortlicher Haushälter normalerweise zum dicken Rotstift und streicht die Ausgaben zusammen. Eine gute Gelegenheit, die als obszön empfundenen Gehälter, Bezüge und Pensionen der Eurokraten auf Normalmaß zurückzuführen. Wenn von der Insel weniger Geld kommt (es bleibt ja nur der Anteil der Republik Irland), kann ja auch weniger ausgegeben werden. Diesen Teil der “Europäischen Solidarität” habe ich aber noch nicht vernommen. Er würde ja direkt bei Schulz, Lambsdorff, Bütikofer, Roth etc., etc. ankommen.

Gernot Radtke / 23.02.2018

Zu Merkel: “... sich in der Politik alles, was einem an Verstand und Respekt abgehen mag, gut und gerne durch penetrante Ignoranz ausgleichen lässt”. - Nein, da muß ich widersprechen. Es ist deutsches Geld, deutsche Bürgschaften für Fremdschulden, maßloses Anschreibenlassen der Südeuropäer, die Ausplünderung deutscher Vermögensbestände, der fortgesetzte Rechtsbruch, die den EU-Laden und den ganzen Weltrettungszirkus noch am Laufen halten. Merkel ist nur die sog. nützliche, vom deutschen Parlament offenbar mit Blankoscheck ausgestattete Idiotin, die den definitiven Ausverkauf Deutschlands mit voller Absicht und Unterstützung der linken Internationalisten betreibt und weiter betreiben läßt.

S.Niemeyer / 23.02.2018

Das Erpressungsvorhaben der deutschen Bundeskanzlerin gegen Polen zeigt, wes Geistes Kind sie ist.

J. Zoidberg / 23.02.2018

Bei der Welt hatte ich folgendes kommentiert: Müssen diese Länder dann auch Flüchtlinge ohne Papiere und Vorstrafenüberprüfung aufnehmen, oder bleibt dies Teil des deutschen Sonderwegs? Der Kommentar hatte innerhalb von 20 Minuten 85 upvotes bevor er dann der Zensur zum Opfer fiel.

Maja Schneider / 23.02.2018

Man kommt über das, was unsere geschäftsführende Kanzlerin so äußert, doch immer mehr ins Staunen. Aber sicher ist es mehr als naiv, davon auszugehen, dass unsere “Kaiserin”( einschl.  ihre Getreuen) vielleicht doch einmal darüber nachdenkt, dass sie eigentlich in Europa , sieht man mal von Griechenland, Italien und Frankreich ab, die trunken vor Begeisterung über die neuerliche “Groko” auf weiteren üppigen Finanzfluss aus Deutschland hoffen, völlig isoliert ist. Sieht so ihr Traum vom vereinigten Europa und von den sogen. europäischen Werten, die sie seit über zwei Jahr kontinuierlich zerschlägt, aus? Na dann, gute Nacht!

Stefan Bley / 23.02.2018

Hallo Herr Rietzschel, ich halte Frau Merkel zwar tatsächlich auch für das sprichwörtliche Grautier in der keramischen Abteilung. Dennoch erachte ich es als richtig, das der Wegfall Britanniens finanziell von allen Staaten geschultert wird. Auch soll finanzielle Unterstützung an Mitgliedsstaaten tatsächlich auch an die Aufnahme von Flüchtlingen gekoppelt sein um hier die Grenzen der europäischen Solidarität aufzuzeigen, oder besser noch, den Zerfall dieses Bürokratiemonster EU zu beschleunigen. Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

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