Ich war vor einigen Jahren mit einem türkischen Taxifahrer unterwegs. Es war gerade ein Gaza-Krieg zugange, und irgendwie kamen wir darauf. Er begann mit dem üblichen Narrativ. Ich wusste erst nicht, ob ich mich überhaupt dazu äußern sollte. Schließlich sagte ich: “Ich sehe das etwas anders.” Wir gerieten in ein Gespräch darüber. Als ich ausstieg, meinte er, er hätte sich gern länger mit mir darüber unterhalten. Ich denke, man sollte etwas mehr kontra geben, aber vorsichtig und mit Fakten. Die Politik macht genau das Gegenteil, Sie ist eine ängstliche Tante, die meint, wenn Tacheles in Maßen geredet würde, gäbe es gleich Aufstände. Der Unterschied zwischen Juden und Muslimen ist, dass Juden Widerrede vertragen, weil sie die immer hatten. Wenn Muslime keine Widerrede kriegen, wird man sie auch nie daran gewöhnen können. Ich habe diesem Taxifahrer vorsichtig Widerrede gegeben, und er war davon angetan. Manchmal denke ich, dass die normalen Menschen unter den Muslimen sich geradezu danach sehnen, denn erst mit Widerrede werden sie vollwertig. Unsere Politiker nehmen diese Menschen nicht als vollwertige Kontrahenten an, meinen, jeder Konflikt führe geradlinig zum nächsten Terrorattentat, und das ist sicherlich verkehrt. Und hier kann man auch das Duckmäusertum von Arte einordnen. Keine Scholls mehr, nirgends. Danke für Ihr Stück hier.
Wir können uns gern einmischen, anmaßen und den Dreck vor fremden Türen wegräumen, Der Film hatte die Aufgabe, den Dreck vor der eigenen Haustür und im Haus zu zeigen. Er tat es nicht, außer ein paar nicht zu übersehender bekannter Dreckhaufen. Ein Film wird nicht besser, wenn egal woher und mit wenig Geist gesegnete Befürworter zu Wort kommen und Beifall klatschen. “Muslimische Communities haben ein ernsthaftes Antisemitismus-Problem”. Gibt es ein nicht ernsthaftes .... ? Zunächst haben Muslime kein Problem. Das Problem haben andere. Alles wird nicht besser, was im Grundsatz falsch oder schlecht “angelegt”, auch wenn es von Hunderten, Tausenden, Millionen bejubelt wird.
Sehr geehrte Frau Toprak, wieviel Muslime und vor allem muslimische Organisationen in Deutschland haben den Wunsch nach einer bunten, toleranten , weltoffenen Gesellschaft und setzten eindeutige Zeichen hierzu? Vom Engagement muslimischer Organisationen ist so gut wie nichts wahrnehmbar.Dabei sind gerade sie es, die jungen Muslimen Wegweiser sein könnten. Der letzte Absatz Ihres Artikels relativiert die klare Aussage der Überschrift, indem Sie vom versteckten Antisemitismus in Deutschland bei Linken und sehr schwammig von Religiösen und politisch interessierten Menschen mit Migrationshintergrund schreiben. Nicht wir schauen zu,dass europäische Muslime ganz schnell aufgehetzt werden können, sondern die muslimischen Communities.
Sehr geehrte Frau Toprak, vielen Dank für Ihren Artikel. Ich habe den gegenständlichen Film vor ein paar Tagen auf “YouTube” gesehen und kann Ihnen deshalb nur vollinhaltlich zustimmen. In diesem wirren Land, darf nicht sein, was nicht sein darf.
Das Problem ist erst gelöst, wenn Koran und Islam vergessen sind.
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