Dirk Maxeiner / 27.11.2019 / 06:29 / Foto: Fabian Nicolay / 124 / Seite ausdrucken

Mit seiner Wut ist der Bauer nicht allein

Die Reaktionen vieler Politiker und Medien auf die Bauerndemonstrationen zeigen ein auffälliges Bemühen, diese Proteste als etwas darzustellen, das sie nicht sind: das isolierte Aufbegehren einer Lobbygruppe, die moralisch und ethisch eher uneinsichtig auf überkommenen Privilegien beharrt und die Zeichen der Zeit nicht so recht erkannt hat. Doch diese Lesart ist gleich mehrfach falsch. Zunächst haben die Bauern nichts gegen Vorgaben zum Insekten- oder Umweltschutz, sondern weisen auf häufig unsinnige oder sogar kontraproduktive Vorschriften hin, die ihnen nicht nur das Leben sondern auch den Umweltschutz schwer machen. Zum anderen haben sie keine Lust mehr, im Windschatten von Klimahysterie und Öko-Ideologe den Sündenbock abzugeben. 

Und dies ist kein Phänomen, das auf die Bauern beschränkt ist. Auf der parteiübergreifend grünen Agenda ballen sich gerade drei politische Wendevisionen zu einem Vollrausch, der für die Betroffenen sehr nüchtern enden wird: Energiewende, Verkehrswende und Agrarwende. Alle drei sind ideologisch kontaminiert und gehen an der Praxis und den Bedürfnissen der Menschen und ihren Arbeitsplätzen mit erstaunlicher Nonchalance vorbei. Bei der Energiewende hat man es allerdings mit nicht organisierten kleinen Leuten zu tun, die hilflos zuschauen wie die Strompreise explodieren und sich längst zu einer zweiten Miete entwickelt haben. Bei der Verkehrswende trifft man auf ein politisch feiges Management in der Autoindustrie, das glaubt, sich grün verkleiden zu müssen, um ordentlich staatliche Subventionen abzugreifen. Widerstand gegen eine ökologisch unsinnige und ökonomisch verheerende Zwangs-Elektromobilität ist derzeit nicht zu erwarten. Der Bauernstand ist da von anderem Kaliber: traditionell gut organisiert und sich seiner politischen Macht bewusst – und von einem geradezu französisch anmutenden Widerspruchsgeist gegenüber der Obrigkeit. 

Die Grünen Kreuze auf den Feldern sind insofern die deutschen Pendants der Gelben Westen. Die Bauerndemonstrationen genießen abseits der veganen Biotope in den Großstädten viel Sympathie und sind letztendlich nur die Spitze eines Eisbergs, nämlich jener gewaltigen Unzufriedenheit der im produktiven Teil der Wirtschaft arbeitenden Bevölkerung, die nicht an das Ende der Welt, sondern an das Ende des Monats denken muss. Man hat keine Lust mehr, sich von den Greta-Jüngern und ihren Stichwortgebern in Politik und Medien auf der Nase herumhüpfen und ins moralische Abseits schieben zu lassen. Und es gibt weitere Parallelen zu den Gelben Westen.

Neben dem Deutschen Bauernverband artikuliert eine neue Gruppierung namens „Land schafft Verbindung“ ihren Protest. Eine Bäuerin in Norddeutschland hatte im Oktober eine Facebook-Gruppe gegründet und damit offensichtlich einen Nerv getroffen. Immer mehr unzufriedene Bauern haben sich seitdem in sozialen Netzwerken unter dem Slogan „Land schafft Verbindung“ zusammengefunden. Über 21.000 Mitglieder hat die Facebook-Gruppe mittlerweile. Die Demonstranten kommen aus allen Regionen Deutschlands und aus allen Agrarzweigen. „Bemerkenswert ist, dass sich auffallend viele junge Bauern und Bäuerinnen beteiligen“, heißt es. Und denen kann man weder mit einem idealisierten Bild von Omas Bauernhof kommen  noch mit Totschlagworten wie "Massentierhaltung" und "Agrarfabriken". Die Herausforderungen für die Landwirte lassen sich relativ einfach benennen:

  • Auf der vorhandenen Fläche müssen immer mehr Nahrungsmittel erzeugt werden, dies ist mit dem heutigen Biolandbau nicht zu realisieren.
  • Die wachsende Weltbevölkerung lässt sich nur mit einer effizienten Landwirtschaft im industriellen Maßstab ernähren.
  • Technologie und Wissenschaft werden zur Grundlage für eine ökologische und ethisch runderneuerte Produktionsweise.
  • In den Industrieländern wird der traditionelle Kleinbetrieb mehr und mehr durch arbeitsteilige Großbetriebe ersetzt.
  • Standen 1950 auf der Welt noch 5.000 Quadratmeter pro Kopf für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung, so wird es Schätzungen zufolge 2050 für jeden Menschen nur noch eine Fläche von 1.750 Quadratmeter sein. Und das bei steigenden Ansprüchen und verstärkter Nachfrage nach eiweißhaltigen Lebensmitteln. Und oben drauf kommt noch der Anbau von Energiepflanzen als Erdölersatz. 

Eine Stadt wie Berlin verschlingt am Tag tausende von Tonnen Obst, Brot, Gemüse, Milch, Eier oder Fleisch. Diese Großversorgung erfordert eine Produktion und eine Logistik im industriellen Maßstab. In den sich entwickelnden Ländern ist diese Herausforderung noch viel größer. Dort zeichnet sich im Zeitraffer eine ähnliche Entwicklung ab, wie sie zuvor Europa und Nordamerika durchlaufen haben. Immer mehr Menschen konzentrieren sich in den Megastädten, und ihr Hunger nach hochwertigen Lebensmitteln wächst mit dem Einkommen, besonders übrigens der auf Fleisch. Eine über 6,3 Milliarden hinauswachsende und wohlhabender werdende Menschheit wird ohne technologische Durchbrüche nicht umwelt­verträglich produzieren und konsumieren können. Der bei manchen europäischen Konsumenten verbreitete Gedanke, das Heil der Landwirtschaft liege in einem Zurück zu vorindustriellen Produktionsmethoden, entpuppt sich dann als romantisches Wunschdenken. Und die dazugehörigen Fakten und Zwänge sind nun wirklich nichts Neues.

Am 20. September 2010 erhielt der damaligen Bundespräsident Christian Wulff in der Friedrichstadtkirche im Französischen Dom zu Berlin die Erntekrone der deutschen Landwirtschaft. Ich wurde damals vom Deutschen Bauernverband gebeten, zu dieser traditionellen Erntedank-Veranstaltung eine kleine Rede zu halten. Sie hätte recht gut zu den gestrigen Demonstrationen vor dem Brandenburger Tor gepasst. Ich füge den Text deshalb hier noch einmal an:

Sehr geehrter Herr Bundespräsident, meine Damen und Herren,

die Kirche ist heute voll.  Das ist schön. Aber, wie sie wissen, eher die Ausnahme. Die neuen Kathedralen des dynamischen und aufgeklärten Stadtbewohners sind eher die Fitness-Studios. In einer säkularisierten Welt bleibt das Bedürfnis nach Seelenheil und Sinnstiftung offenbar konstant. Und so suchen sich viele Menschen eine Ersatzreligion. Davon gibt es viele, das Angebot ist groß. Der Körper- und Gesundheitskult ist nur eine davon. Ich will das hier nicht werten und auch nicht abwerten. Es führt aber dazu, dass eine Gesellschaft plötzlich vollkommen andere Anforderungen an das tägliche Brot stellt.

An der Fitnesstheke bestellt sich der moderne Mensch einen Energydrink und ein Proteinpräparat. Und dann noch ein paar Vitaminpillen oben drauf. Ein Werbeslogan formuliert den Glaubenssatz dazu: „Für immer schlank“. Früher wurde ein Lebensmittel daran gemessen, was darin enthalten ist. Butter, Eier, Zucker oder Speck galten als wertvoll. Heute ist es genau umgekehrt. Ein Lebensmittel wird daran gemessen, was nicht drin ist. Es geht schon lange nicht mehr ums satt werden. Es geht um: Gesundheit, Fitness, Schlankheit, ewige Jugend und Schönheit, Prestige, Distinktion und Unterscheidung von der Masse. Und es geht um Wertvorstellungen und Sinnstiftung. Lebensmittel sollen umwelfreundlich und klimafreundlich sein. Und sie sollen in jeder Weise moralisch und ethisch vorbildlich produziert werden.

Das ist völlig in Ordnung. Es ist aber ziemlich viel auf einmal verlangt. Ein Landwirt hat es heute nicht leicht. Insbesondere deshalb, weil beim anspruchsvollen Endverbraucher die Einsicht in einfache Zusammenhänge oft völlig verloren gegangen ist. Dafür möchte ich ein Beispiel anführen: Eine wachsende Zahl von Menschen lehnt den Verzehr von Tieren ab und möchte sich vegetarisch ernähren. Da ist nichts dagegen zu sagen. Die gleichen Menschen fordern aber oft, dass Lebensmittel nur noch im Biolandbau angebaut werden sollen. Nun brauchen sie im Biolandbau tierischen Dünger weil mineralischer Dünger nicht erlaubt ist. Sie brauchen sogar reichlich tierischen Dünger. Keine Nutztierhaltung mehr, heißt keinen tierischen Dünger mehr und damit keinen Biolandbau mehr.

Ich möchte diese Dinge nicht gegeneinander ausspielen, sondern als Beispiel für Zielkonflikte anführen, denen ein Landwirt heute ausgesetzt ist. Was auch immer der Bauer macht, es wird oft als falsch empfunden. Bleiben wir ganz kurz noch beim Dünger. Viele fordern aus Umweltgründen den gänzlichen Verzicht auf Mineraldünger. Ich möchte an dieser Stelle nicht darauf eingehen, ob zu recht oder unrecht. Aber eines ist klar: Ohne Kunstdünger würden die Landwirte der Welt wegen der geringeren Erträge nur etwa die Hälfte der Menschheit ernähren können. Und das ist ja nun moralisch und ethisch wirklich nicht erstrebenswert.

Wir neigen dazu, von unserer kleinen Insel der Glückseeligen die Welt zu betrachten. Und das nicht nur in Deutschland. Es sind die urbanen Eliten überall in den wohlhabenden Ländern, die den Diskurs über Lebensmittel beherrschen. Das sind meistens kluge Menschen, sie haben aber in der Regel ein völlig romantisiertes Bild vom Leben auf dem Lande. Sie wissen nicht, dass das Leben auf Opas Bauernhof alles andere als angenehm war. Ich bin in der Eifel aufgewachsen und habe mit Söhnen und Töchtern von Bauern die Schulbank gedrückt. Keiner von denen wollte den elterlichen Betrieb übernehmen, weil sie wussten, was das für ein harter Job ist. Sie sind lieber Polizist oder Lehrer geworden. Landromantik ist ein Gefühl von Städtern, die selbst niemals bereit wären, 35-Stunden Woche, Urlaub und Freizeitgestaltung gegen die harte Arbeit im Stall und auf dem Feld zu tauschen. Ich möchte hier und heute anlässlich von Erntedank deshalb mal denen danken, denen sonst nicht oder selten gedankt wird.

Zunächst einmal den jungen Menschen, die überhaupt bereit sind, einen landwirtschaftlichen Betrieb zu übernehmen. Die meistens Betriebe werden ja aufgegeben, weil sich kein Nachfolger findet. Ein Bauer muss schon ein Überzeugungstäter sein. Die Qualifikationen für diesen Beruf sind mittlerweile genauso groß wie in einem leitenden Job in einem Industriebetrieb, die Verantwortung ist meist größer. Dazu kommt gleichsam ununterbrochener Bereitschaftsdienst. Und dann muss man auch noch einen Lebenspartner finden, der bereit ist, das alles mitzumachen. Ich wünsche jungen Bauern deshalb, dass es Ihnen gelingt, ein modernes Wirtschafts-Unternehmen aufzubauen, wie das vielfach ja schon geschehen ist. Werden Sie erfolgreiche Unternehmer, das ist das Nachhaltigste, was sie tun können.

Die zweite Gruppe, der ich danken möchte, sind die vielen Techniker, Ingenieure, Wissenschaftler und Forscher, die mit immer neuen Methoden und Ideen helfen, die Erträge zu steigern. Die Erde steuert in diesem Jahrhundert auf zehn Milliarden Menschen zu. Mehr Ackerland haben wir nicht, sonst müssten wir die letzten Naturgebiete zerstören. Wer die Menschheit also auch in Zukunft ernähren will, muss auf der gleichen Fläche beinahe doppelt so viele Lebensmittel anbauen wie heute. Das ist eine ganz einfache Rechnung.

Und deshalb sollten wir zunächst einmal über alle Ideen und Lösungsansätze froh sein, egal ob bio, konventionell oder unkonventionell. Es wird nicht ohne Intensivierung gehen. Das ist aber bei uns ein böses Wort. Und diejenigen, die daran arbeiten, werden als Giftmischer oder Frankensteins bezichtigt. Auch das zeugt von großem Unwissen.

Die Natur ist keine freundliche, friedfertige Mutter. Sie hat Klauen und Zähne. Durch Ratten übertragene Krankheiten haben mehr Menschen dahin gerafft als Kriege und Revolutionen. Mutterkorn im Getreide hat ganze Landstriche entvölkert. Die biblischen Plagen sind ja nicht erledigt. Schädlinge vernichten heute noch große Teile der Ernte in vielen Regionen. Würden die Bauern wirklich auf Pestizide verzichten, müssten wegen der geringeren Erträge viele Millionen Menschen verhungern. Natürlich müssen wir mit solchen Mitteln verantwortungsbewusst umgehen. Aber eines ist klar: Die Risiken ihrer Anwendung sind sehr, sehr viel geringer als das Risiko ihrer Nicht-Anwendung. Diese beiden Dinge müssen immer gegeneinander abgewogen werden, wenn man zu einer rationalen Entscheidung kommen will.

Und nun möchte ich noch einer dritten Gruppe danken, die sie vielleicht überraschen wird. Ich möchte denjenigen Verbrauchern danken, die ab und zu Bohnen aus Kenia und Äpfel aus Südafrika kaufen. Es fehlt ja nicht an Appellen, Lebensmittel nur noch aus der Region zu beziehen. Das ist häufig auch vernünftig. Aber häufig ist es auch nicht richtig. Erstens kann die Energiebilanz durchaus für von weit her transportierte Ware sprechen, wenn sie unter klimatisch günstigeren Bedingungen oder mit effizienteren Methoden erzeugt wird.

Zweitens, und das ist ein noch viel wichtigeres Argument, sind landwirtschaftliche Produkte oft das einzige, was Entwicklungsländer exportieren können. Ich habe gerade mit einer Journalistengruppe eine Kooperative ehemaliger Wanderarbeiter in der Nähe des südafrikanischen Port Elizabeth besucht. Sie haben sich dort eine kleine Farm aufgebaut, die immerhin 200 bis 300 Personen Arbeit gibt. Und sie suchen händeringend nach Möglichkeiten, ihre Ware in Europa zu verkaufen. Es war beinahe rührend, wie sie uns um Kontakte baten, die ihnen mit ihrer Ware Zugang zu unseren Lebensmittel-Geschäften und Supermärkten verschaffen könnten.

Wollen wir denen jetzt sagen: „Geht leider aus ökologischen Gründen nicht. Wir wollen euer Zeugs nicht. Es kommt von zu weit her.“ Das hieße konkret, ihnen die Entwicklungsmöglichkeiten zu rauben. Kann das richtig sein? Und dies ausgerechnet von einem Land, das sich Export-Weltmeister nennt?

Zum Schluss möchte ich daher dem lieben Gott danken für die Fähigkeit, die er uns gegeben hat, um uns selbst zu helfen. Mehr angewandte Vernunft und weniger Ideologie und Dogmatismus wäre der schönste Ernte-Dank, dem man ihm erweisen könnte.

Anmerkung Anno 2019: Bundespräsident Christian Wulff war „not amused“ über diese Rede. Man müsse mit solchen „Provokationen“ vorsichtig sein.

Foto: Fabian Nicolay

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Leserpost

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U. L. Kramer / 27.11.2019

Als die Bauerndemo kürzlich in Hamburg stattfand konnte ich live miterleben, wie die Bauern mit ihren Traktoren gesittet durch die Innenstadt fuhren und auf Anweisungen der Polizei hörten. Sie parkten teilweise auf der mittleren Spur der Hauptverkehrsstraßen und ich konnte beobachten, wie Jemand mit einem großen Auto einer teuren dt. Marke ihnen zu hupte, den Arm aus dem Fenster reckte und “Daumen hoch” signalisierte. Obwohl dieser Autofahrer vermutlich kein Bauer war und sicherlich in seiner Mobilität an diesem Tag stark eingeschränkt wurde, fand er die Aktion gut. Das sagt doch Alles! In der Mittagspause habe ich mich mit zwei Bauern unterhalten und man kann sagen, dass diese die Meinung der hier vertretenen Leser absolut teilen. Auch achgut.com war bekannt. Direkt vor der Tür parkte ein Traktor mit einem Transparent: “Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber sie wissen Alles besser!”. Meiner Meinung nach trifft dieser Spruch den Nagel auf den Kopf. Und auch andere Bauern hatten sich nette Sprüche einfallen lassen, wie z.B.: “Keine Bauern, keine Kekse!” oder “Farming for Future!”. Die Videos im Netz erinnerten teilweise irgendwie an ein Traktorballet. So ruhig und souverän sortierten sich die Traktoren an den Stellen wo sie aus mehreren Richtungen kamen ein. Kein Gedrängel, keine Nötigung, einfach nur toll. Eine Szene möchte ich noch erwähnen: am Straßenrand stand ein Vater mit seinem kleinen Kind auf dem Arm und verfolgte die Aktion. Ein Bauer kam direkt neben ihm mit seinem Traktor zum Stehen, öffnete die Tür und gab ihm einen Apfel. Eine tolle Geste, die mich sehr berührte. Die Polizei hatte die Anreise nach HH begleitet, die Abreise würde aber ohne Polizei erfolgen, sagte man mir. Es war beeindruckend, wie reibungslos die Traktoren wieder weg fuhren. Und im Gegensatz zu den FfF-Demos waren die Straßen danach noch sauber. Kein Dreck, kein Müll. Mein Kompliment den Bauern!

Anders Dairie / 27.11.2019

Wie kann man nur auf den irren Gedanken kommen, die Bauern würden, sogar planlos, Grund und Bodenm als ihr Hauptproduktionsmittel, leichtfertig ruinieren? Auch dies ist ein Ausfluss des Hochmutes des Städters, der nur fleckfreie Äpfel und frisch duftendes Brot haben will, möglichst für lau.  Die Vernunft wird nur ein-kehren, wenn wieder “Lebensmittelkarten” durch Verkappung ausgegeben werden müssen.  Zudem, wenn die Discounter Regale zeigen, die nur noch 10% der gewohnten Waren enthalten und dies nicht mal regelmäßig.  Ich habe noch erlebt, dass eine Bockwurst in freiem Handel 5 Mark kostete, das war der Lohn für 2 Stunden körperliche Arbeit.  Dies traf den Schuldirektor genauso wie den Hilfsarbeiter.  Wer das Leben in “Saus und Braus” ethisch abstoßend empfindet, kann den größeren Teil des Lohns spenden.  Es werden nur ganz wenige tun.

Claudia Meier / 27.11.2019

Es ist erschreckend zu vernehmen, wie wenig bei Otto und Ottilie Normalverbraucher über diese ernsten Bauern-Proteste bislang bekannt ist. Die Achse hilft hier mit Information. Danke Doch wenn selbst die NZZ, eines der sonst eher vernünftig neutral berichtenden Blätter, in einem Kommentar veröffentlichen läßt, daß die Bauern sich hauptsächlich in ihrem Stolz gekränkt und unverstanden fühlten, dann wird es wirklich einem Angst und Bange. In den Mainstream Medien wird so der Eindruck vermittelt, die Bauern wären wie verzogene schnell beleidigte Wohlstandkinder denen man nun das Smartphone wegnimmt. Kaum jemand kapiert, daß eine Jahrzehntelang verfehlte europäische Agrar-Subventionspolitik, nach wie vor Falsches bürokratisch verwaltet und subventioniert wird, und die Bauern nur zu den Getrieben gemacht hat. Nicht die Bauern sind es, die die Natur zerstören, sondern die europäische Agrar-Politik, mit irren, hirnrissig subventionierten Produktionsquoten und Prämien. Diese irre EU Politik wirkt bis in die Dritte Welt schädigend hinein. Die Bauern werden zu profitgierigen Produzenten abgestempelt, die Tiere zu quälen, die Natur ausbeuten und immer noch mehr aus ihr heraus pressen. Das verfehlte subventionspolitik daran Schuld trägt, das sagt niemand. Nein, vielmehr sollen wir Verbraucher auch noch die zweiten Bösen sein. Die, die Schuld am ruinösem Preisdumping sind, weil immer nur bestrebt, viel und billig einkaufen zu wollen. Dicht gefolgt von den bösen geldgierigen Supermarktketten, den Preisdrückern und Pfennigfuchsern. Wie billig ist das denn ? Wer glaubt diesen argumentativen Dünnmist eigentlich noch ? Doch so billig argumentiert, sollen uns die schöngeistigen Schreiberling nicht davon kommen. Auch sie kaufen dort, wo es am meisten fürs Geld gibt. Demzufolge ist jeder der sich nach Sonderangeboten umsieht, und diese einkauft nun ein geldgieriger Umweltausbeuter ! Wirklich ? Ist das so ? Bestimmt nicht !

Albert Sommer / 27.11.2019

Ich habe jeden Augenblick der Wut der Bauern gegenüber dem Elfenbeinturm namens Berlin aus vollem Herzen genossen. Ganz besonders, als diese die SPD-Kopie einer Margot Honecker, die derzeit das Amt einer Bundesumweltministerin simuliert, ausgebuht wurde. Bitte jeden Tag mehr davon, in diesem runterge(plan)wirtschafteten Land haben nicht nur die Bauern Grund zur Wut!

M.Hoffmann / 27.11.2019

Der Vergleich mit den Gelben Westen Frankreichs ist nicht verkehrt. Man sollte doch allmählich die gelben Westen schonmal aufs Armaturenbrett legen, um unseren Bauern zu zeigen:” Ihr seid nicht allein!” Evtl. passend einen grünen Mittelfinger dazu. Das Fass ist bald voll.

Marc Blenk / 27.11.2019

Lieber Herr Maxeiner, in den USA gibt es ein Urteil, das verbietet zu kolportieren, dass Glyphosat krebserregend ist. Schlicht, weil es eben tatsächlich nicht krebserregend ist. Es waren logischerweise also alle Vorwürfe nur Behauptungen, da es überhaupt keinen Hinweis gibt, dass Glyphosat Krebs erzeug. Dass natürlich hier weiter vom schrecklich gefährlichen Glyphosat geredet wird, ist ja klar im klimahysterischen Deutschland. Es wäre herrlich gewesen, wenn die protestierenden Bauern ihre Viecher mit nach Berlin genommen hätten und die failed City ordentlich zugeschissen worden wäre. Aber auch so schön, dass da mal Welten aufeinanderprallten. Al Quds ist man in Berlin ja gewohnt, aber dass da plötzlich Leute vom Lande auftauchen, die von ihrer Hände Arbeit leben und nicht von Stütze, dürfte bei manchen für einen Kulturschock gesorgt haben.  

Frank Stricker / 27.11.2019

Sehe gerade auf Sat 1 den “Untergang” mit einem göttlichen Bruno Ganz als A. Hitler. Kann mir nicht helfen , aber Parallelen zum aktuellen Regime sind geradezu gespenstisch………..Verdrängung der Realität bis zum äußersten……….

Peter Groepper / 27.11.2019

Als Autofahrer empfinde ich eine viel größere innere Bereitschaft, Verkehrsbehinderungen durch Traktorenkorsos demonstrierender Bauern zu akzeptieren, als Verkehrsbehinderungen durch die Fridays-Bewegung ferngesteuerter Jugendlicher, deren begrenzter Verständnis- und Bildungshorizont wunderbar von Dieter Nuhr beschrieben wird (Suche: Nuhr Wissenswertes Mediathek)

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