Wolfgang Röhl / 12.01.2016 / 10:58 / 1 / Seite ausdrucken

Mit Saft und Kraft

Wenn unser Staatsrundfunk nicht wäre! Gewiss, manche Vorkommnisse vermag er gegenwärtig nicht mehr gänzlich zu beschweigen. Aber mutmaßliche Sexstrolche schon mal vorbeugend ein bisschen exkulpieren, ihre Taten in schönster Sozialarbeitertradition relativieren und kleinreden - da geht doch noch was? Ein Niedersachsen-Fenster des NDR-Fernsehens meldete gestern, dass am letzten Wochenende in der Oldenburger Innenstadt zwei algerische Schutzsuchende, die in einer Schutzunterkunft wohnen, fünf Frauen „sexuell belästigt und beleidigt“ haben sollen. Drei weitere Schutzbedürftige waren wohl auch vor Ort. Bei den beiden direkt Tatverdächtigen handelte es sich um Asylbewerber.

Sofort nach dieser unschönen Nachricht durfte ein Helfer vom DRK die Dinge ins gerechte Licht rücken. O-Ton NDR: „Erklärungsversuche von einem, der die Verhältnisse in deutschen Massenunterkünften kennt“.

„Das sind alles Männer zwischen 20 und 30 Jahre, die in vollem Saft und in voller Kraft stehen. Dass die sich langweilen, und jetzt kommse auch bei diesem Wetter nicht so raus, und dass es dann vielleicht auch doch zu solchen Exzessen kommt…“

Ferner traten zu dem Fall im NDR auf:

+ Ein netter Asylbewerber, der sich von den Tätern distanzierte

+ Ein Polizeisprecher, der in dem Fall nur ein Einzelereignis zu erkennen vermochte

+ Ein Kriminalpsychologe, der auf die rhetorische Frage der Interviewerin (“Oft ist die Rede vom typischen Täterkreis, kulturell bedingt. Gibt es den überhaupt?”) wie aus der Pistole geschossen antwortete: “Ganz bestimmt nicht!” Es gäbe zuwandererseitig aber womöglich manchmal „krankheitsbedingte Verhaltensweisen“ und „situative Delikte“. Sein hilfreicher Rat: „Man muss immer überlegen, dass auch die Konstellation in dem Moment eine ganz große Rolle spielt.“

Mädels, no hard feelings! Wenn Hände euch in ganz bestimmten Konstellationen an ganz bestimmte Körperstellen fassen, dann kann das situative oder andere Gründe haben. Der NDR erklärt sie euch, und zwar hier:
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Werden-Frauen-vermehrt-von-Fluechtlingen-belaestigt,oldenburg1114.html

 

 

 

 

 

 

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Leserpost

netiquette:

Lambert Matthese / 12.01.2016

“... dann kann das situative oder andere Gründe haben.” Jawohl, Herr Röhl, so ist es(!), und sowieso ist jeder Fall in seiner komplexen Täter-Opfer-Beziehung a priori ein Einzelfall, der zunächst in aller Ruhe und sorgfältig analysiert werden muss, um nicht voreilige und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit falsche Rückschlüsse zu ziehen. Danach müssen erst verschiedene und in repräsentativer Zahl vorhandene Taten- Täter- und Opferprofile komparativ verglichen werden, um mögliche Ursachen-Wirkung-Effekte abwägen und bestimmen zu können. Daraus lässt sich wiederum wider Erwarten schließen, dass das Verhalten der Opfer (z.B. in Betracht zu ziehende Verletzung der Einarmlänge-Pflicht) eine mit hoher Wahrscheinlichkeit signifikante, wenn auch unbewusste Rolle bei dem Tathergang gespielt haben mag, was bei der Prävention und der Verhinderung solcher Taten in der Zukunft unbedingt berücksichtigt werden muss.

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