Mit dieser Rechnung liegt die SPD in Baden-Württemberg gem. letzter Landtagswahl bei 8% mit sinkender Tendenz. Dort schüttelt sie deshalb politischen Widersachern nicht mal mehr die Hand. “LENI kommt” verlautet es dort jetzt kumpelhaft von Wahlplakaten zur Bundestagswahl und gemeint ist Leni Breymaier, ein vielsagender Name, die mir in der Vorwahlschule jetzt wohl die neue SPD-Grundrechenart näher bringen wird: gerechtes Rechnen.
Now that is what I call fake news. The dear lady faked a picture.
Eine weitere Frage könnte Frau Aydan Özoguz zu ihrem “Zahlenwerk” auch noch beantworten. Woher weiss sie, dass von den ca. 1,5 Millionen Deutschtürken, die nicht wahlberechtigt waren, sich alle gegen Erdogan entschieden und mit “Nein” gestimmt hätten. Hatte sie die alle vorab besucht und nach deren Meinung befragt?
Schon richtig, Frau Özoguz hat Probleme Zahlen richtig einzuordnen. Und es stimmt auch, dass unsere Integrationsanstrengungen direkt für den hohen Anteil der Ja-Sager bei Wahlberechtigen Türken in Deutschland ist. Allerding vermutlich anders als viele denken. Vermutlich haben viele von den Türken, die tendenziell eher Nein gesagt hätten, längst das Angebot der Deutschen Staatsbürgerschaft angenommen. Und sind damit nicht mehr Wahlberechtigt. Das macht das Ergebnis allerdings leider nicht besser was die absoluten Zahlen betrifft.
Leider war die Rechenkunst der hier genannten Dame für den Ausgang dieses Referendums völlig egal und die Herren von der AKP wussten anscheinend schon vor ziemlich langer Zeit, dass es mit Händen, Füßen und allem was sonst so beweglich ist, um die Stimmen der wahlberechtigten Türken in Europa zu kämpfen gilt, um überhaupt so knapp wie nur möglich zu gewinnen! Schön war’s nicht aber das Gebell hat sein Ziel erreicht, die Türken in der Türkei können Sich bei Ihren Landsleuten im fernen Europa für einen noch all-mächtigeren Präsidenten, mit allem was dazu gehört, bedanken.
Özoguz redet in der Regel dummdreist daher, das wird immer wieder deutlich. Diese Zahlenspiele delegitimieren schlicht demokratische Wahlen. Denn so kann man immer argumentieren wenn einem eine Wahl nicht passt. Das selbstgefällige Dauergrinsen dieser Dame, die unsere 1200 Jahre alte Kultur innerhalb zehn Jahren ruinieren würde wenn man ihr freie Hand ließe, was allerdings dank Merkels Wohlwollen weitgehend der Fall ist, macht mich rasend.
Rechnen muss man heute auch nicht mehr können, es reicht wenn man die Zahl*innen tanzen kann.
In postfaktischen Zeiten sind alternative Fakten doch “hipp” und gesellschaftlich durchaus erwünscht. Oder besser gesagt: wir leben in einem einzigen großen Irrenhaus, in dem offensichtlich die Patienten sämtliche Schlüssel zu den Medikamentenschränken an sich nehmen konnten und permanent hemmungslosen Gebrauch davon machen. Deuschland, das (einstige) Land der Dichter und Denker im April 2017. Alternativlos. Wir schaffen das - mithilfe der “einfachen Sprache” und mathematischen Genies wie jener Staatsministerin.
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