Ach was, die Entwicklungshilfe-Organisationen entwickeln sich doch eh prächtigst. Das genügt auch schon.
Die Hilfsorganisationen bieten mit ihren Verwaltungsapparaten jede Menge Jobs für Geschäftsführer, Assistenten und andere verdiente Helfer, nebst Dienstwagen und die eine oder andere schöne Dienstreise mit Vollpension in ferne warme Länder. Da macht “Dabeisein beim Helfen” doch auch im Alltag richtig Freude.
Es wäre für viele Bürger einmal hilfreich zu erfahren, wie viel “Entwicklungshilfe” in die einzelnen afrikanischen Lände in den letzten 30 Jahren geflossen ist und wie diese Länder heute politisch und wirtschaftlich dastehen und in welchen (feudalen) Verhältnissen die jeweilige Führungsschicht lebt. Dass die Gelder ohne Sinn und Verstand fließen und ohne zu überprüfen, ob sie wenigstens annähernd zweckmäßig verwendet werden, raubt einem fast den Verstand, ist aber wohl in der Politik vollkommen normal, wenn man andere durch Steuergelder begünstigte Bereiche betrachtet, wie z. B. hier im Lande die “Sozialindustrie” oder im Ausland das Fass ohne Boden “Griechenland”. Auch das ehemalige Westberlin, das mit Milliardensummen vom Bund “gesponsert” wurde, hat damit nur eine total ineffiziente, aber kopfstarke Verwaltung aufgebaut, die Feinde des demokratischen Rechtsstaates großzügig versorgt und Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger gezüchtet. Eine Abgeordnete der AL gab 1989 zu, dass man an einer Erhöhung der Steuereinnahmen gar nicht interessiert sei, da dann der Bund, von dem weg hin zur DDR wollte, die Subventionen kürzen werde. Also Afrika ist überall und deswegen wollen die Afrikaner alle nach Deutschland kommen, damit sie persönlich von der “Entwicklungshilfe” profitieren und nicht ihre Despoten und die vielen Organisationen. Sie geben sich so viel Mühe, uns das Dilemma fachkundig zu erläutern, sehr geehrter Herr Seitz, aber ich fürchte, Frau Merkel und all die anderen wollen gar nicht wissen, was in der Welt wirklich los ist.
Paul Theroux war ja selbst mal Entwicklungshelfer und hat bei seiner Afrikareise alte Freunde besucht, die Minister geworden sind. Seine Beschreibung von Afrika (Männer schwatzen unter Bäumen, während Frauen arbeiten) und Entwicklungshilfe (arrogante und dumme Profiteure in weissen Landcruisern) kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Die deutsche Kolonialzeit war die beste Entwicklungshilfe, von der z.B. Namibia noch heute profitiert.
Ich finde das Titelbild sehr passend gewählt. Zeigt es doch die ganze Verlogeheit dieser Thematik: Salonsozi Bono zeigt dem Kleinkind schon einmal seine Zukunft in der es darum geht, buchstäblich von der Hand in den Mund zu leben. Von seiner Hand natürlich, denn schließlich benötigt der gutbetuchte, mitfühlende Bono auch später einfaches Personal das ihm den Hintern abwischt. Gewogen und bewertet.
Ich habe aus beruflichen Gründen mehere Jahre in Afrika in verschiedenen Ländern zugebracht. Die Armut ist teilweise erschreckend. Ich musste in Uganda polnische Monteure austauschen, weil einige das Elend der Kinder nicht mehr anschauen konnten. Ich wurde in Nigeria von, mit Haschich zugedröhnten, Gangstern im Inland überfallen. Ich habe unvorstellbare Kriminalität erlebt. Ich sah in Nairobi einen Menschen, der einen mit Benzin gefüllten Autoreifen um den Hals hatte, brennen. Ich saß bei einer Schießerei in Kampala im Auto und konnte nicht flüchten. 4 Meter neben mir wurde ein Mensch durch einen Gewehrschuss in den Kopf getötet. Ich will damit sagen, das ich kein Schreibtisch. Wissender bin, sondern meine Erfahrungen selbst in Afrika gemacht habe. Wenn ich nur das Wort Entwicklungshilfe höre, gar noch im TV untermalt mit einem hungerndem Kind und mit großen unschuldigen Augen, könnte ich das Kotzen (entschuldigung, aber ich bin in Rage) bekommen. Ich würde am liebsten jeden einzelnen Entwicklungsminister, Staatssekretär…. durch schütteln und ihm wieder und wieder fragen, wie reich er einen Robert Mugabe, den Kenyatta Clan, einen Goodluck Jonathan, einen Kenneth Kaunda, einen Jacob Zuma…...gemacht hat. Einmal der Welt die Dollar-Zahl mit all ihren Nullen zeigen, die in den letzten 50 Jahren nach Afrika geflossen sind. Jeder, jeder mit auch nur einem klitzekleinen Funken Verstand behaftete Mensch weiß, das die Entwicklungshilfe, die Europa und die übrige Welt praktiziert, nur einigen Wenigen die Taschen füllt. Wenn mann wirklich will, das den Menschen in Afrika geholfen werden soll, muss zu radikalen Mitteln greifen. Das wäre als erstes die privaten Konten der Herrscher und Diktatoren sperren und das Geld zurück in die Staatskassen überführen. Als zweites müsste demokratisch geschultes, kompetentes Personal, von der UNO bestimmt, in den jeweiligen Ländern als Übergangsregierungen tätig werden. Beispielsweise Führungspersonal oder Politiker aus der Schweiz, Norwegen, USA, Spanien, Singapore oder sonst wo her. Die müssten die Länder für eine bestimmte Zeit regieren um zum einen die Länder wirtschaftlich auf Vordermann zu bringen und zum anderen, der einheimischen Bevölkerung den Weg zu zeigen, das es möglich ist, auch ohne diese widerwärtige Korruption auszukommen. Ich wage zu behaupten, wenn es so bleibt, wie es heute ist, und die westliche Welt weiterhin ihre Hilfsgelder auf die Konten der korrupten Regierenden überweist, wird sich auch in Tausend Jahren in Afrika nicht ändern.
Sehr geehrter Herr Seitz, Ihre Artikel kann ich alle unterschreiben. Seid Anfang der 1970ziger Jahre wird Geld nach Afrika überwiesen und nichts, wirklich gar nichts ist besser geworden. Was wächst, ist die Erwartungshaltung. Wille zur Veränderung? Fehlanzeige. Kriminelle Eliten, riesige Korruption, jedes jahr eine etwas schlechtere Bildung gepaart mit einem extrem hohen Bevölkerungswachstum. Das kann nur ins Auge gehen. MfG Nico Schmidt
Sie schreiben: “Das Armenhaus Afrika ist aber seit über 50 Jahren ein Versuchslabor der Betreuungsindustrie. ” Leider ist es weitaus schlimmer: Die “Wohltäter” sind nicht bereit, aus ihrer Ineffektivität Lehren zu ziehen und verfolgen mit hohem moralischen Anspruch und immer höheren Kosten dieselben ungeeigneten Methoden. Neben den Aktionen des BMZ sind deshalb unzählige kirchliche und private Hilfsorganisationen unterwegs, in denen Stars und Sternchen Spendengelder sammeln und sich als unentwegte Gutmenschen inszenieren. Der Begriff der Wohltätigkeit wird aber missbraucht, wenn die Taten nicht wie versprochen Missstände beseitigen, sondern fortschreiben.
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