Peter Grimm / 16.07.2017 / 15:00 / 12 / Seite ausdrucken

Messerstiche gehören auch zu Deutschland

Kommunikation mit Fäusten, Messern und Knüppeln ist in anderen Kulturkreisen etwas weiter verbreitet als unter den heutigen deutschen Eingeborenen. Mit den Zuwanderern aus diesen Kulturkreisen, die in großer Zahl zu uns kommen, sollen die Deutschen bekanntlich das Zusammenleben täglich neu aushandeln, empfahl die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz (SPD). Die hier gewachsene Kultur der Umgangsformen sollen nicht einfach für alle gelten, denn etliche Zuwanderer möchten traditionelle Konflikte  gern auf ihre traditionelle, althergebrachte Art austragen, so wie hier:

Unbestritten und auch von der Polizei bestätigt ist, dass es am Donnerstag gegen 13.20 Uhr im Eingangsbereich des Horber Real-Marktes eine tödliche Auseinandersetzung zwischen zwei Männern gab. Dass es sich dabei um einen 33 Jahre alten Türken und einen 30 Jahre alten Albaner handelte, wollte das Polizeipräsidium Tuttlingen am Freitag mit Hinweis auf noch laufende Ermittlungen nicht offiziell bestätigen. Bei der Auseinandersetzung erlitt der 33 Jahre alte Mann tödliche Stichverletzungen. Den 30 Jahre alten, der Tat dringend Tatverdächtigen konnte die Polizei festnehmen. Er wurde am Freitagvormittag dem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ.

Andernorts klingen die Nachrichten nicht anders:

Nach der Messerstecherei vor einem Fitnessstudio ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Totschlags. Einer der vier Verletzten (16, 18, 19, 20), drei davon schwer, schwebt weiterhin in Lebensgefahr, nachdem diese zunächst gebannt schien, sagt eine Sprecherin der Polizei am Dienstagmorgen.

Am Sonntag um 20.30 Uhr gerieten zwei Gruppen von insgesamt zehn jungen Bochumern direkt neben dem Fitnessstudio an der Herner Straße in Riemke nahe der Stadtgrenze zu Herne miteinander in Streit. Worum es ging, ist noch unbekannt; eine Mordkommission ermittelt. Es soll schon in der Zeit davor Spannungen zwischen den Gruppierungen gegeben haben. Fast alle Beteiligten sind laut Staatsanwaltschaft Deutsche mit türkischem und libanesischem Hintergrund.

Die Lübecker werden halt heißblütiger

Wenn nun tagtäglich immer häufiger von Messerstechereien zu lesen ist, könnte ja der böse Verdacht aufkommen, diese sich etablierende Gewaltkultur hätte etwas mit der Zuwanderung zu tun. Deshalb ist es besser, in der Berichterstattung auf jeglichen Hinweis in diese Richtung zu verzichten. Man könnte natürlich einfach schreiben, dass es eingeborene Deutsche sind, die da immer häufiger aufeinander einstechen. Aber das ginge ja nur, wenn es auch welche wären. Ansonsten müssen die Berichte so verfasst werden, wie dieser aus Lübeck:

Gegen 18 Uhr stoppte der Bus an der Haltestelle Lutherkirche. Alles war soweit ruhig, einige Fahrgäste hatten auf den Sitzen Platz genommen. Doch dann eskalierte es plötzlich: An der Haltestelle in der Moislinger Allee und im Businneren kam es zu einem hitzigen Wortgefecht zwischen sechs Männern. Plötzlich wurden Messer gezückt, die Situation geriet außer Kontrolle.

Während des Vorfalls waren die Fahrgäste im Bus wie erstarrt. „Keiner hat eingegriffen, es wurde aber auch keiner angegriffen“, sagt Stadtverkehr-Sprecherin Dr. Carolin Höhnke. Der Busfahrer versuchte, die Fahrgäste und sich zu schützen, wollte die Tür verriegeln, aber die sich attackierenden Männer sprangen zwischen Bus und Haltestelle hin und her.

Der Busfahrer habe zu Beginn des lautstarken Streites genau richtig gehandelt, direkt einen Notruf an die Leitstelle des Busunternehmens geschickt, sagt Höhnke. „Die Polizei war dann innerhalb von vier Minuten vor Ort.“ Die Beamten rückten mit acht Streifenwagen aus. Auch der Rettungsdienst und ein Notarzt waren vor Ort. Zwei Männer wurden sofort festgenommen, ein weiterer Beteiligter floh zunächst und wurde zur Fahndung ausgeschrieben.

Ermittlungen führten die Polizei auf ihrer Suche nach dem Tatverdächtigen dann in eine Gaststätte an der Moislinger Allee. Ein Sondereinsatzkommando rückte an, weil der Flüchtige verdächtigt wurde, im Besitz einer Schusswaffe zu sein. In der Gaststätte wurde bei der Verhaftung aber niemand verletzt.

Die heutigen Lübecker sind halt etwas heißblütiger als früher. Ein Phänomen, das man nicht nur im Norden beobachten kann, wenn es bestimmt auch mit nichts irgendetwas zu tun hat:

Bei einer Messerstecherei auf dem Wilhelmsplatz in Wehringhausen ist am Donnerstagabend ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Nach WP-Informationen musste er noch am Abend notoperiert werden.

Der Täter konnte unerkannt in Richtung Augustastraße fliehen, obwohl die Tat auf dem belebten Wilhelmsplatz geschah. Bis Redaktionsschluss fehlte von ihm jede Spur. Die Suche gestaltet sich für die Polizei allerdings auch schwierig, da es keine Beschreibung gibt.

Nach den bisherigen Erkenntnissen war es gegen 19.20 Uhr vor dem Wettbüro am Wilhelmsplatz zu einem Streit zwischen den beiden Männern gekommen. In dessen Verlauf zückte einer der beiden ein Messer und stach mehrfach auf den anderen ein. Der rettet sich in das Wettbüro, erlitt aber nach bisherigen Erkenntnissen schwere Verletzungen am Arm, wahrscheinlich aber auch an der Brust. Durch den massiven Blutverlust schwebt er in Lebensgefahr.

Allerdings hatte er kurz nach der Tat noch so viel Kraft, dass er sich rabiat gegenüber den Rettungskräften und Polizisten verhielt und randalierte. Die konnten ihn aber ins Krankenhaus bringen.

Bis in den späten Abend hinein war die Spurensicherung auf dem Wilhelmsplatz tätig. Polizeibeamte suchten in den Büschen nach der Tatwaffe, bislang aber wohl ohne Erfolg. Zu Alter und Herkunft von Täter und Opfer gibt es noch keine gesicherten Informationen.

Mit wem sollen wir was aushandeln?

Das war sicher auch wieder nur ein Einzelfall? So wie dieser hier:

Mehrere Zeugen beobachteten am Mittwochnachmittag gegen 16 Uhr einen lautstarken Streit zwischen drei Männern, der plötzlich eskalierte.

Zwei der Männer schlugen und traten auf einen 25-Jährigen ein. Einer von ihnen zückte ein Messer und verletzten damit sein Opfer.

Anschließend rannten die Männer zu ihrem Auto und flüchteten vom Tatort. Die Zeugen des Vorfalls riefen die Polizei und Rettungskräfte. Letztere brachten den Schwerverletzten mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus während die Polizei die Verfolgung der Tatverdächtigen aufnahm.

Denken wir nun nicht länger darüber nach, warum die Messerkommunikation in Deutschland einen solchen Aufschwung nehmen konnte, denn das Ergebnis könnte verunsichern. Das Zusammenleben ändert sich halt, wenn wir unsere Regeln und Gewohnheiten aufgeben, um es täglich neu auszuhandeln, egal mit wem wir es neu aushandeln.

Dieser Artikel erschien auch auf Peter Grimms Blog sichtplatz

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Karla Kuhn / 17.07.2017

Vielleicht sollten auch die “Eingeborenen” nur noch mit Messer aus dem Haus gehen ? Jeder muß das mit sich selber aushandeln. Hauptsache es wird gehandelt. Diese Frau Özuguz ist für mich unerträglich.

Rudolf George / 17.07.2017

Schuld an alledem haben diejenigen, die schon länger hier leben. Denn wir haben offensichtlich keine ausreichende Willkommenkultur gelebt. Wenn wir hier länger Lebenden nach der Vorgabe von Frau Käßmann jeden Tag einen aggressiven jungen Mann, der noch nicht so lange hier lebt, zärtlich in den Arm nehmen würden, dann würde es solche Auseinandersetzungen nicht geben. Alle Beteiligten hätten nämlich dann gelernt, dass man Streit und Zwist durch in den Armnehmen löst, und wenn das nicht hilft, bildet man einen Stuhlkreis, um die Angelegenheit bei einer Tasse Biotee respektvoll und friedlich auszudiskutieren.

Dolores Winter / 16.07.2017

@Frau Hirsch Ich stimme ihnen vollumfänglich zu, aber möchte anmerken, dass mittlerweile auch eine große Zahl junger Frauen aus dem islamischen “Kulturkreis” ein Messer bei sich tragen und auch keine Skrupel haben damit zuzustechen.

Elmar Schlürscheid / 16.07.2017

Das muss jeden Tag gebetsmühlenartig wiederholt und berichtet werden, bis dass endlich auch der dümmste und ignoranteste Altparteienwähler schnallt was hier los ist. Vielen Dank für die Mühe der Recherche Herr Grimm und weiter so.

Horst Lange / 16.07.2017

Und selbst in der Provinz ist es nicht mehr sicher. Ich will das nicht mehr! Durchsucht doch bitte potentielle Tätergruppen, also Männer, wir wollen ja nicht rassistisch sein, ich würde es euch danken, liebe Polizei. Und verweist die Verbrecher aus dem Land. Bitte. Zu unserem Schutze und dem Wohle der friedlichen Migranten und Schutzsuchenden. Ich will das nicht integriert wissen und auch nicht aushandeln, da bin ich friesischer Dickkopf.

S.Schleitzer / 16.07.2017

So schön sich Ihr Artikel auch liest, Herr Grimm, zu dem Thema ist bereits alles geschrieben (vor allem Jochen Heistermanns Juwel “Zwischen den Zeilen lesen” hier auf der Achse und bei TE). Es bleibt somit nur noch zu konstatieren: Wer es verstehen will, versteht es auch. Wer nicht, der nicht. Letzterer wird es erst verstehen, wenn er selbst das Objekt einer solchen Meldung geworden ist. Vorher nicht.

Frank Stricker / 16.07.2017

Mein persönlicher Lieblingssatz im Polizeibericht bei typischen Messerstechereien ist immer : “Die Hintergründe sind noch völlig unklar”. Selbst beim neuesten Fall in Ägypten, wo bekannt ist , der Täter gehört zur IS, er hat vorher die einheimischen Frauen angeschrien.“geht weg, ich will Touristinnen töten”,  erdreistet sich die Tagesschau darauf hinzuweisen, dass “die Hintergründe noch völlig unklar seien”. So, liebe Tagesschau, dann such mal die “Hintergründe”................

Judith Hirsch / 16.07.2017

Danke für diesen Beitrag! In Berlin wird seit Jahren ein Mensch pro Woche erstochen. Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn Politik und große Teile meiner Mitmenschen diese grauenhafte Statistik nur achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Ein Anfang wäre es endlich das Messer-Verbot strenger durchzusetzen und den Mut aufzubringen die üblichen Verdächtigen -junge männliche Migranten- regelmäßig zu kontrollieren. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass in meinen Jahren als Erzieherin fast alle türkischen und arabischen Jugendlichen diese todbringende Waffe wie selbstverständlich mit sich führten und auch bereit waren, sie jederzeit einzusetzen um sich zu “verteidigen”. Zum Beispiel, wenn es jemand wagte sie auf das Rauchverbot in der U-Bahn hinzuweisen, ein Einzelhändler auf das Bezahlen der Ware bestand oder eine Frau nicht mit ihnen tanzen wollte.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Peter Grimm / 18.03.2024 / 10:00 / 78

Durchsicht: Migrationstheater im Bundestag

Am Freitag debattierte der Bundestag wieder einmal über die Migrationskrise. Die Selbstdarstellung der Nach-Merkel-CDU war, wie auch die Reaktion aus der SPD, bemerkenswert. Politisch wenig…/ mehr

Peter Grimm / 14.03.2024 / 12:30 / 55

Nix rausgekommen beim Kanzler?

Am Mittwoch stellte sich Bundeskanzler Olaf Scholz den Fragen der Bundestagsabgeordneten und schaffte es wieder, mit vielen Worten keine klare Antwort zu geben. Und er…/ mehr

Peter Grimm / 09.03.2024 / 15:00 / 15

Linke Leerstelle bei Ministerin Meier

Was sagt die grüne sächsische Justizministerin eigentlich, wenn sie nach Linksextremisten gefragt wird? Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) versucht angesichts des sich bedrohlich nähernden Wahltermins…/ mehr

Peter Grimm / 28.02.2024 / 11:00 / 73

Wenn der Verfassungsschutz ruft, folgt der Journalisten-Verband

Der Deutsche Journalistenverband (DJV) ruft dazu auf, die eigene Berichterstattung unkritisch und unhinterfragt an die jeweils aktuellen Bewertungen des Bundesamts für Verfassungsschutz anzupassen.  Jüngeren Lesern…/ mehr

Peter Grimm / 26.02.2024 / 10:00 / 73

Meinungsfreiheits-Test im Bundestag

Am späten Freitagnachmittag debattierte der Deutsche Bundestag in recht leerem Plenarsaal als allerletzten Tagesordnungspunkt über den „Schutz der Meinungsfreiheit vor staatlichen Übergriffen" mit bemerkenswerten Auftritten.…/ mehr

Peter Grimm / 24.02.2024 / 12:00 / 41

Demokratie retten mit Genossin Bärbel

Die Bundestagspräsidentin glaubt zu wissen, was der Demokratie gut tut und wie man die AfD bekämpft. Doch bevor sie darauf setzt, Minderjährige an die Urne…/ mehr

Peter Grimm / 22.02.2024 / 11:00 / 54

Warum will keiner die Genossin Köpping wählen?

In Sachsen wird im Spätsommer gewählt und vor allem in nichtsächsischen Landen rätseln viele, woher die Schwäche der SPD kommt. Eine Antwort ist vielleicht das…/ mehr

Peter Grimm / 16.02.2024 / 16:00 / 52

Erst das Desinteresse, dann der Tod

Russlands bekanntester Regimegegner, Alexej Nawalny, ist tot. Er hoffte, seine Bekanntheit werde ihn schützen. Jetzt starb er in einem Gefangenenlager. Alexej Nawalny ist tot. Er ist…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com