Eine Schwalbe (Spahn) macht noch keinen Sommer. Aber es ist immer die “junge Generation”, die den gesellschaftlichen Wandel einleutet. Wollen wir hoffen, dass die CDU-Vorsitzende so weit geschwächt ist, dass sie J. Spahn nicht total kaltstellen kann. Bei Frau Klöckner habe ich Zweifel, ob sie wirklich einen Systemwechsel wünscht, oder- wegen der eigenen Karriere halber- jeweils opportunistisch handelt. Immerhin, zwei aus der “jungen Garde, die sich aus der Deckung wagen.
Klöckner als Rautenprinzessin, bald mit der Macht einer Kanzlernachfolgerin? Ernsthaft?! Sollten wir nicht lieber jemanden wählen, der zumindest ein Fitzelchen an Integrität, Auffassungsgabe und Allgemeinbildung besitzt? Klöckner und Spahn wären DAS Armutszeugniss der Christdemokraten, ein inkompetenter Treppenwitz der bundesdeutschen Geschichte - und ein Freifahrtschein für die neuen Konservativen aus der AfD!
Es sieht also so aus, als sei Jens Spahn das Licht am Ende des Merkel-Tunnels! Man darf hoffen!
“Merkels Götterdämmerung heißt Jens Spahn.” Glaube ich nicht. Leute wie Spahn in der CDU und Seehofer in der CSU haben die Aufgabe vor der Wahl nach rechts zu blinken, während die gesamte Union in irgendeiner Koalition mit den Grünen oder der SPD oder beiden nach der Wahl nach links abbiegt. Es geht hier nur darum, die Stimmen konservativer Wähler einzufangen, die die CDU/CSU noch immer für das kleinste Übel halten und sie im Hinblick auf solche “Hoffnungsträger” dann 2017 tatsächlich nochmal wählen. Merkel ist sich ihrer Sache dermaßen sicher, dass sie das sogar ziemlich offen verkündet, denn nicht anders ist ihre Äußerung, der Beschluss zur doppelten Staatsbürgerschaft sei nach der Wahl ‘eh irrelevant, zu verstehen. Wichtig ist für Merkel auch nicht ein besonders gutes Abschneiden der CDU/CSU, sondern nur, dass es für R2G nicht reicht. Am besten könnte sie ihre Politik sicher in einer Koalition mit den Grünen durchsetzen. Dann würde es sicher nicht lange dauern, bis ein regelmäßiger, ganz offizieller Fährdienst übers Mittelmeer oder eine Luftbrücke zum Transport von “Schutzsuchenden” von Afrika nach Deutschland eingerichtet wäre. Mit einer (z.Zt. allerdings utopischen) absoluten Mehrheit für die CDU/CSU wäre sowas vermutlich gar nicht machbar.
Spahn ist auch nur ein Spähnchen. Und Klöckner ein Glöckchen. Ein Neubeginn ist erst möglich, wenn die Glucke Schäuble aufs Altenteil wandert und Merkel ihren Unterbau verliert.
Herr Weimer, Sie haben mir mit diesen Artikel eine große Freude bereitet. Herrn Spahn sehe ich jetzt mit anderen Augen. Wenn er seinen Weg der Unbeirrbarkeit fortsetzt, wird es es weit bringen. In Anbetracht der Tatsache, daß es in der Regierung Merkel kaum noch “Aufmucker” gibt, vor allem bei den Männern (schrecklich!), ist Jens Spahn ein alter aber neu aufleuchtender Stern am Polithimmel. Ich hoffe doch sehr, daß er in Zukunft die Politik entscheidend mitbestimmen wird und und der Satz: “Zum Wohle des Deutschen Volkes” nicht wie bei Merkel zur bloßen Makulatur verkommt. “........dann wutschnaubend den Fernsehkameras entgegenzustreben. Dort allerdings machte sie einen schweren politischen Fehler, indem sie erklärte, der Parteitagsbeschluss sei falsch und für sie in dieser Legislatur irrelevant. Die FAZ urteilte hernach: „Dass die CDU-Vorsitzende nicht vor dem Parteitag selbst Stellung bezog, sondern den Beschluss erst später in Fernsehinterviews kritisierte, gehörte sich nicht. Es sah nach dem Nachtreten eines Verlierers aus.” Man soll ja nicht schadenfroh sein aber ich kann es mir trotzdem nicht ganz verkneifen. Die Vorstellung , von einer “wutschnaubenden” Frau Merkel zu lesen, finde ich köstlich. Jens Spahn, Julia Klöckner u. a. jüngere Politiker werden die Götterdämmerung hoffentlich beschleunigen. Unter anderem auch zum Wohle für “diejenigen, die schon länger hier leben.”
Eine Zeit nach Merkel mit Julia Klöckner? Na dann viel Vergnügen. Es sei daran erinnert, dass Klöckner wie ehemals auch Merkel, De Maiziere, Wulff, Özdemir, Guttenberg etc Teil des Young Leaders Programms der Atlantik-Brücke ist. Das wird ja ein Toller Neuanfang; quasi ein Neuanfang in Kontinuität! Das ist es genau, was uns die abgewirtschaftete Politiker-Kaste vorgaukelt: Wenn die aktuellen Protagonisten des Systems kein Wähler mehr sehen will, zaubert man neue „frische“ Kräfte aus dem Hut und schon kann es weitergehen.
Der von mir sehr geschätzte Herr Broder hat es schon vor ein paar Wochen in einem Interview gesagt, dass irgendjemand schon in Erscheinung treten wird und das entstehende Vakuum nach Merkel ausfüllen wird. Spahn, Willsch, Linnemann, oder eine bislang der Öffentlichkeit weniger bekannte Persönlichkeit.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.