Eine Lösung der afrikanischen Entwicklungsaufgabe wird nur bei hermetisch geschlossenen europäischen Grenzen mit gleichzeitigen massiven Förderprogrammen für Afrika gelingen. Diese müssen u. a. gezielte Ausbildungsstipendien für Afrikaner in Deutschland, Abschaffung der europäischen Agrarzölle für afrikanische Landwirtschaftsprodukte und die Versorgung von Flüchtlingen in sicheren Gebieten vor Ort in Afrika umfassen. Für den Nahen Osten gilt Ähnliches, hier ist aber umfangreiches eigened Geld vorhanden, hier geht es vor allem um Industrieentwicklung, Ausbildung und Flüchtlingsschutz. Die deutsche Regierung mag vielleicht das Allerallerbeste wollen, aber was sie tut, ist das Schlimmstmögliche: incentivating the wrong behaviours, too little, too late, too expensive. Ausserdem wird die Debatte über die tatsächliche Art und Grösse des Problems aggressiv verweigert. In der Summe schadet das Handeln der Bundesregierung Deutschland massiv, nachhaltig und nach bekannter Datenlage unumkehrbar.
Europa hat die Bevölkerungsexplosion in Afrika nicht zu verantworten. Es besteht kein Anlaß unseren Kontinent als Lösung für den wahnsinnigen Kinderreichtum und die Perspektivlosigkeit Afrikas zu opfern. Das bedeutet nur mehr “Afrika in Europa”. Wo ist der unsägliche Franziskus, wenn es darum geht, endlich eine Geburtenkontrolle zu etablieren?
Merkel holt sich also die Ermutigung und den Segen des Papstes. Na, da bin ich aber beruhigt. Nun kann ja wirklich nichts mehr schief gehen….. Wer gibt Frau Merkel eigentlich das Recht, Forderungen an alle jungen Europäer zu stellen? Ich dachte bislang, Frau Merkel wäre deutsche Bundeskanzlerin? Aber ich habe mal wieder vergessen: am deutschen Wesen soll die Welt genesen. (Ob sie will, oder nicht. Darauf kann Frau Merkel nun wirklich keine Rücksicht nehmen.)
Fragen, denen der Autor im Zusammenhang mit “Merkels Afrika-Initiative” nicht nachgegangen ist: warum sollen “Europäer”, offenbar im Willen dieser Europäer aber vor allem “die Deutschen”, stets andere Kontinente retten? Ist dies der Impetus der US-Amerikaner, die die Demokratie in den islamischen Öl-Raum bringen wollten? Oder soll es ein eigener moralischer Anspruch sein? Das Argument “tun wir es nicht, kommen hunderte Millionen” ist doch nur eine wähler-opportunistische Heuchelei der Politik: im Falle Libyens wusste NATO/USA -also auch Merkel- bereits vor dem militärischen Angriff auf eine stabile Diktatur, dass ein “failed state” entsteht, über den Millionen nach Italien>Milano-Chur-München fahren werden. Nun sollen wir “ganz Afrika” retten, um Identisches zu verhindern, was das westliche Militär bereits erreicht hat. Welch grandiose Absurdität, die uns als “Initiative” verkauft wird.
Europa wird vermutlich wieder aufholen und massive Schritte zur Erholung der eigenen Bevölkerung einleiten. Nur muss der Leidensdruck erst groß genug sein. Die Frage ist eher, ist es dann nicht schon zu spät? Die Fraktion der linksgrün-Gläubigen (mindestens 30% der Bevölkerung) muss erst noch aus ihrem Dornröschen-Schlaf erwachen. Aber Europa wird als vergreister und irgendwann verarmter Kontinent (aufgrund fehlender Innovationen, schlechter Bildungssysteme, nicht-nachhaltiger Sozialsysteme) auch gar nicht mehr so interessant sein für Afrikaner.
Leider möchte Frau Merkel die Afrikaner in erster Linie mit den Segnungen der sogenannten “erneuerbaren Energien” beglücken. Ihre Initiative erinnert daher an die berühmten Glasperlen der Kolonialisten und orientiert sich nicht an wirtschaftlich und technischen vernünftigen Ideen.
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