Joachim Nikolaus Steinhöfel / 04.02.2018 / 12:58 / Foto: Helodrgt / 20 / Seite ausdrucken

Merkel zum Netz-DG: Gestammel einer unaufrichtigen Frau

Leutselig lächelnd hat die geschäftsführende Kanzlerin am 3. Februar Neuland betreten und sich von Marissa Leister, Studentin der Kommunikationswissenschaften in Bamberg, für ihren „Video-Podcast“ zum “Safer Internet Day” „befragen“ lassen. Schon mit ihrer zweiten Frage holt Marissa zum Enthauptungsschlag aus:

„Um Hasskommentare in den sozialen Medien zu vermeiden, gilt seit dem 1. Januar das Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Das Gesetz, so fürchten Kritiker, bedeute eine Einschränkung der Meinungsfreiheit und steigere die Macht der Plattformbetreiber. Wie stellen Sie sich dieser Kritik?“

Merkels Antwort:

„Ja, wir haben lange diskutiert und wir sind der festen Überzeugung, dass auch das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Das heißt, was in der Welt, die wir kennen, in der analogen Welt, geregelt ist, das muss in gewisser Weise auch in der Welt des Internets geregelt werden. Über die Frage, wie das getan wird, wird naturgemäß sehr gestritten. Und hier ist es jetzt so, dass die Plattformbetreiber auch für die Inhalte verantwortlich sind, die Sie verbreiten. Wir schauen jetzt natürlich, wie dieses Gesetz wirkt, was passiert, und wir werden es auch mit Sicherheit evaluieren. Und es kann sein, dass wir auch hier Veränderungen vornehmen müssen, aber der Grundansatz, dass wir hier Regelungen brauchen, der ist absolut richtig und notwendig.“

Zu den Äußerungen der geschäftsführenden Kanzlerin gestatte ich mir folgende Anmerkungen:

1. Der restringierte Code von Merkel, die Sprache bildungsferner Schichten, das sprachliche Niveau einer 10-jährigen, ihre kurzen, grammatisch einfachen, häufig unvollständigen Sätze sowie die begrenzte Anzahl von Adjektiven und Adverbien sind eine Zumutung für jeden Mittelschüler, der ein Telefonbuch aufschlagen kann.

2. „Wir sind der festen Überzeugung, dass auch das Internet kein rechtsfreier Raum ist.“ Eine nicht unerhebliche Umgewöhnung also für diese Frau, für die in Sachen „Eurorettung“, „Energiewende“ und Flüchtlingskrise fortgesetzter Verfassungsbruch und die Verletzung deutscher Gesetze zur täglichen Gewohnheit geworden ist, als seien dies lästige Verordnungen, über deren Beachtung sie sich als erhaben erachtet. Was für eine beschämend banale Feststellung im übrigen, dass man sich auch im Internet an Gesetze halten müsse.

3. „Und hier ist es jetzt so, dass die Plattformbetreiber auch für die Inhalte verantwortlich sind, die Sie verbreiten.“ Merkel weiß entweder nicht, wovon sie redet oder sie lügt der Öffentlichkeit dreist ins Gesicht. Das Netz-DG hat an diesem Aspekt nichts geändert. Nichts! Vor und nach Inkrafttreten des Netz-DG hafteten die sozialen Medien für Inhalte, sobald sie Kenntnis davon erlangten. Das steht seit Ewigkeiten klipp und klar in § 10 Telemediengesetz.

Woher soll das aber die arglose Stichwortgeberin aus Bamberg wissen? Plappert sie doch auch den Unfug nach, das Netz-DG gelte der Bekämpfung von „Hasskommentaren“. Strafbare Äußerungen waren seit jeher, gleich, wo sie erfolgten, verboten. Und es war und ist Sache von Staatsanwaltschaft und Gerichten, die Regeln des Rechtsstaats durchzusetzen und dabei gleichzeitig die Meinungsfreiheit zu achten.

Was Frau Merkel, die Frau hinter ihrem Erfüllungsgehilfen Heiko Maas, wirklich will, ist Kritik an ihrer Regierungs- und vornehmlich Flüchtlingspolitik mundtot machen. Als sie Facebook-Chef Mark Zuckerberg diesen Wunsch im Herbst 2015 nicht zu vermitteln vermochte, suchte sie nach anderen Wegen. Ihre Vorstellung von Meinungsfreiheit liest man selten so klar wie im Netzwerkdurchsetzungsgesetz. „Kritik ja, aber nicht an meiner Politik.”

Merkels Schergen, die Mindestlohnjobber in den Löschkasernen der sozialen Medien, setzen diese Kanzler-Direktive schonungslos um. Bedroht von Geldstrafen von bis zu 50 Millionen läuft die digitale Massenexekution freier Rede auf Hochtouren. „Der Grundansatz, dass wir hier Regelungen brauchen, der ist absolut richtig und notwendig.“ Das Gestammel dieser unaufrichtigen Frau ist nicht zu ertragen.

Foto: Helodrgt via Wikimedia Commons

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Leserpost

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beat schaller / 04.02.2018

Sehr geehrter Herr Steinhöfel, ganz genau so ist es! Nur ist meine Frage immer dieselbe: Warum wird kein Gericht aktiv? Wieso schreitet der Gerichtshof nicht ein? Es ist ja nicht nur hier einiges im Argen, auch mit den offenen Grenzen etc. Wer müsste die Untersuchung und die Richtigkeit eines solchen Gesetzes oder Verstosses ahnden? Wer muss der Initiator sein? Danke für Ihren klaren Bericht, der eigentlich keine Zweifel offen lässt, obwohl nichts passiert. b.schaller

Arnd Siewert / 04.02.2018

Die Demokratie steht und fällt mit der zu erbringenden Rechtspflege. Diese findet heute schon auf unseren Strassen nicht mehr statt, sondern es gilt ein männliches Mehrheitsprinzip. Gewalt setzt sich bei vorhandener Gesetzlosigkeit mangels Rechtspfleger durch. Polizei und Jusziz an Merkels Gängelband so defomiert das nur noch die Wohlfühlfantasten deren Einkommen es erlaubt in Frieden ruhen. Bei Notruf 110 landen Sie auf einer Hotline mit Vorspann wenn gerade die Kapazität fehlt. Es fehlt nur noch digitale Vorabfrage: Wenn Sie mit dem Messer bedroht werden drücken Sie die Taste 1….Sie werden sexueller Gewalt ausgesetzt die Taste 2…. Es wird so weitergemerkelt. Trifft ja nur das doofe Volk

Henry Higgins / 04.02.2018

Das eigentliche Problem sind die Scheindemokratien in den westlichen Ländern, entstanden durch das Parteiensystem und nahezu null Einflussmöglichkeit der Bevölkerung. Man wählt Parteien, die vielleicht Programme haben, aber keinerlei Verpflichtung etwas konkret umzusetzen und selbst wenn sie es wollen, kann man immer noch sagen, die Koalitionspartei wollte nicht. Kurzfristig und mit weniger als 500.000 Stimmen(Ceta Österreich) hat man nahezu keine Chance irgendwas zu beinflussen. Wir wählen nicht politische Entscheidungen sondern das Durchfüttern von Günstlingen und Parteimitgliedern sowohl national als auch EU weit, diese wieder sind nur an einem interessiert, möglichst viel und lange zu verdienen. Ich bin fest davon überzeugt, könnten die Menschen direkt wählen, wären Europas Grenzen dicht, gäbe es kein Asylrecht , Erdogan würde keinen Euro sehen, der Islam wär verboten.

Heiko Stadler / 04.02.2018

Merkel sagte sinngemäß, dass das, was es früher im analogen Datenaustausch gab, ins Digitale übertragen wurde. Früher wurden Daten per Brief ausgetauscht und da gab es das Briefgeheimnis, das kein Politiker jemals in Frage stellte. Heute findet der private “Briefwechsel” und “Fotoalbenaustausch” in sozialen Netzwerken statt. Wir sind heute Insassen der JVA Deutschland, die ihre privaten Briefe dem JVA-Direktor Heiko Maas zur Zensur vorlegen müssen.

Thomas Weidner / 04.02.2018

Ich frage mich immer wieder, welcher Ungeist in der CDU auf die Idee kam, diese Frau von intellektuellem Tieffliegertum auf der Karriereleiter immer weiter nach oben zu schieben. Wie man selbst nach dem Ende von Helmut Kohl mit diesem Hochschieben nicht aufhörte. Ich frage mich, wie Merkel schon 2001 auf die Idee kam, Bundeskanzler werden zu wollen. Und wie die CDU auf die Idee kam dieses unter Abschuss sämtlicher Merkel-Konkurrenz auch durchzuziehen. Oder glaubte man in der CDU, die Bundestagswahlen 2005 NICHT zu gewinnen, um so Merkel los zu werden? So ein Vabanquespiel wäre aber mehr als grob fahrlässig, hat es sich doch als Kamikaze-Einsatz entwickelt.

Dietrich Herrmann / 04.02.2018

Für mich keine Frage: Die Merkel lügt! Und nicht nur zu diesem Thema. Man kann sagen europa-und weltweit… :o)

Frank Stricker / 04.02.2018

O-Ton Merkel,  “Wir schauen jetzt natürlich, wie dieses Gesetzt wirkt”. Hört sich irgendwie nach einem Forscher an, der ein Krebsmittel an Schimpansen testet und wenn der Affe nach 3 Stunden nicht tot umfällt, wird das Medikament an Menschen getestet.

Karla Kuhn / 04.02.2018

“Was Frau Merkel, die Frau hinter ihrem Erfüllungsgehilfen Heiko Maas, wirklich will, ist Kritik an ihrer Regierungs- vornehmlich Flüchtlingspolitik mundtot machen. Als sie Facebook-Chef Mark Zuckerberg diesen Wunsch im Herbst 2015 nicht zu vermitteln vermochte, suchte sie nach anderen Wegen. Ihre Vorstellung von Meinungsfreiheit liest man selten so klar wie im Netzwerkdurchsetzungsgesetz. “Kritik ja, aber nicht an meiner Politik.” Merkels Schergen, die Mindestlohnjobber in den Löschkasernen der sozialen Medien, setzen diese Kanzler-Direktive schonungslos um. Bedroht von Geldstrafen von bis zu 50 Millionen läuft die digitale Massenexekution freier Rede auf Hochtouren. „Der Grundansatz, dass wir hier Regelungen brauchen, der ist absolut richtig und notwendig.“ Das Gestammel dieser unaufrichtigen Frau ist nicht zu ertragen.” Frau Merkel war in der DDR als FDJ Agitatorin tätig. Jeder, der in der DDR gelebt hat, weiß, WIE diese Menschen reden mußten, manche freiwillig, weil sie eine kommunistische Einstellung, bzw. Erziehung hatten, manche auch aus purer Berechnung, um an die “richtigen” Posten zu kommen. Darum scheint Merkel wirklich überzeugt von dem zu sein, was sie sagt, das finde ich ganz furchtbar. Sie hat nicht Ihre Meinung zu vertreten, sondern die des Volkes !! Und jetzt will sie unbedingt noch mal vier Jahre das Zepter schwingen ?? Ich darf mir das gar nicht vorstellen.

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