Von Nathan Gelbart
Mit Fug und Recht erheben die vom Bundestag gekürten Antisemitismus-Spezialisten des “Expertengremiums zur Bekämpfung des Antisemitismus” den Anspruch, bei ihrer Arbeit von befangenen und parteiischen Dritten freigehalten zu werden. Handelt es sich bei diesen doch um “nicht objektive und emotionale” jüdische Zeitzeugen, die zwar den Antisemitismus und die schlechte Luft in der Umgebung der Gaskammern am eigenen Leib erfahren und anders als ihre Familienangehörigen mit viel Glück dem Erstickungstod entgehen durften, aber deshalb nun mal nicht in der Lage sind, über den heutigen Antisemitismus mitzureden.
So trifft die Expertin Elke Gryglewski vom «Haus der Wannseekonferenz« den Nagel auf den Kopf, wenn sie erklärt, von Zeitzeugen keine Objektivität erwarten zu können. Denn schon bei der Vorbereitungskonferenz im selben Hause vor 67 Jahren durften Vertreter der künftigen Zeitzeugen - mangels zu erwartender Objektivität - auch nicht dabei sein. So ist es nur konsequent, wenn diese unliebsamen Zeitzeugen auch heute nach fast vollständiger Projektvollendung nicht stören sollen, wenn es darum geht, den heutigen Antisemitismus und aktuell geplante Projekte anderer Dienstleister wie Ahmadinejad, Nasrallah und ihrer zahlreichen Fans in diesem Land zu bekämpfen. Es gilt das Verursacherprinzip: Keiner außer dem Patentinhaber kann seine eigenen Produkte so gut analysieren und gefährliche Nachahmer anpeilen wie er selbst. Dass hierbei bereits vorgeschädigte Verbraucher als Zeitzeugen nichts zu suchen haben, dürfte sich von selbst verstehen. Denn schließlich folgt auch der Ballsport dem gutem alten Siegerprivileg: The Winner Serves First !