Diese Kampagne ist mehr als nur ein schlechter Scherz. Die Regierungsparteien und die Regierung wollen also herausfinden, was das Vok denkt und will? Das kann doch nur heißen, dass sich Politik und Regierung bisher einen feuchten Kehrricht darum gekümmert haben, was der Wille des Volkes ist. Offenkundiger kann man seine Unkenntnis und sein politisches Versagen doch gar nicht zum Ausfruck bringen. Diese Kampagne steht im krassen Widerspruch zu allen bisherigen Behauptungen, Politker und Regierung wüssten was das Volk denkt und wünscht und man arbeite stets nur zum Wohle der Bürger. Vielleicht sollten sich die Berufspolitiker einmal fragen, warum das Volk ihre dummen und heuchlerischen Reden nicht mehr hören will, nicht mehr erträgt. Denn die Bürger sind nicht politikverdrossen, sondern sie haben die Politiker satt, die sich über Volkes Willen dreist und arrogant-besserwisserisch hinwegsetzen. Nicht nur Merkel hat bisher noch jedes ihrer vollmundigen (Wahl)Versprechen gebrochen und das Gegenteil von diesen umgesetzt. Wählerbetrug müssen sich alle im Bundestag - und fast allen in den Landtagen - vertretenen Parteien vorhalten lassen; zu recht! Diese Kampagne ist ein weiterer Mosaikstein im Genbäude der Bürgertäuschung und Volksverdummung. Nicht mehr und auch nicht weniger.
Ach, das finde ich nicht wirklich schlimm, es gibt bei weitem weniger verzeihliche Fehler. Wenn die Elitemenschen denn unbedingt Geld ausgeben wollen, um eine Angelegenheit zu klären, die sie auch ohne Griff aufs Konto bekommen könnten, dann sollen sie es machen. Das macht den Braten auch nicht mehr fett. Vielleicht haben sie auch ganz einfach nur Angst, in die Partei- und Wahlprogramme zu schauen, denn es könnte ja was unangenehmes drin stehen. Ähnlich sinnlos&teuer; machen es übrigens Konzerne. In meiner Studentenzeit etwa habe ich für Mercedes Autos herumgefahren. Das ist ein Konzern mit mehreren Hunderttausend Mitarbeitern, die alle eine gewisse Affinität für Autos der Marke haben und von denenalle an das interne I&K-System angeschlossen sind. Wäre ich dort Konzernlenker, ich würde die Designabteilung Modellentwürfe anfertigen lassen, sie direkt an die Mitarbeiter verschicken und abstimmen lassen, welche davon am besten ankommen. Von den beliebtesten Entwürfen entstünden dann direkt Prototypen, die von den Fahrern (mindestens einer hohen 4-stelligen Zahl) für 30 Minuten probegefahren werden dürften, gefolgt von einer kurzen Manöverkritik. Der Verkaufserfolg wäre so gut wie garantiert. Ich jedenfalls habe zigfach erlebt, dass die Einschätzungen der Leute bzgl des Verkaufserfolges neuer Modelle ziemlich gut hinkamen mit dem was am Ende rauskam. Auch weiss ich jetzt, worauf zu achten ist, wenn ich mir ein Auto ansehe. Die Chefs dagegen setzen lieber auf Millionenverträge für Marketingfirmen und am Ende gibts mehrere teure Überarbeitungen an unausgereiften Details. Völlig absurd - aber weit verbreitete und eingeübte Praxis.
Die Marketingkampagne der derzeitigen Bundesregierung ist doch ziemlich durchsichtiger Versuch die Politik der Groko die Machtstellung der Kanzlerin weiter zu festigen und die klägliche Reste der Demokratie in der BRD endgültig zu beseitigen. Die Schachzüge werden klar gesteuert durch ehemalige Funktionarin der FDJ. In dem System der DDR wurden auch alle politischen Parteien unter der ‘‘klugen’’ Führung der kommunistischen Partei vereint und in der Presse und DDR-Fernsehen konnte man die tägliche politische Erfolge verfolgen - bis zu dem Endgültigen Zusammenbruch.
Danke, liebe Achse, für die gute Anregung. Ich habe es gleich versucht, der Regierung bei ihrer gutgemeinten Annäherung ans Wahlvolk zu helfen. Aber gut gemeint ist bekanntlich das Gegenteil von gut. Nach dem mühevollen Anmelden und Ausfüllen der Fragebögen kommt beim Absenden die Meldung: Fehler im Formular… Erst dacht ich, ich wäre zu blöd und habe die ganze Prozedur wiederholt. Mit dem selben Ergebnis. Offensichtlich ist der vom billigen Steuerzahlergeld bezahlte teure Berater und Servicedienstleister der Selbe, der den Bau des BER so erfolgreich vorantreibt. Oder der, welcher der Energiewende zum endgültigen Durchbruch verhift. Avanti dilletanti!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.