Satire, richtig? Nein, Politiker verdienen keine Empathie, wenn sie sich so verhalten wie Merkel und ihr Speichellecker in Partei(en), Wirtschaft und sonstige Vereinigungen. Gerade hat sie mal wieder 150 Mio. in den Sand gesetzt (Niki) - und da soll ich mit Ihr Empathie empfinden? Mitnichten, nicht die geringste Spur! Ganz zu schweigen von all den Dingen, die sie angerichtet hat, von der unsäglichen Energie-“Wende” bis hin zur Übergabe dieses Landes an kulturfremde, großenteils mittelalterlich geprägte Völkerschaften. Empathie mit Merkel? Mit Schulz, Jelpke, Lindner, Gabriel, Göhring-Eckhardt usw. usf.? Mit den Politikern, die uns täglich anlügen? Nein!! Wie auch!!
Es geht doch nicht darum, was Politiker sagen, “was interressiert mich mein Geschwätz von gestern?”, sondern was sie tun oder nicht tun. Wenn Landespolitker die Grunderwerbssteuer anheben, steigt meine Miete. Wenn Kommunalpolitiker meine Grundsteuer anheben, steigt meine Miete. Wenn Bundespolitiker die Mehrwertsteuer erhöhen, steigen meine Lebenshaltungskosten. Wenn die EZB die Nullzinspolitk zur Rettung der Staatshaushalte betreibt, erzielen die Träger meiner privaten Rentenversicherung keinen Überschuß, mit dem sie die Inflation ausgleichen können, und der reale Wert meiner Rente sinkt. Wenn dann mit den von den Bürgern erbrachten staatlichen Überschüssen die Masseneinwanderung in die Sozialsysteme gefördert wird, ist es auch völlig egal, was die Politker sagen oder wie es ihnen geht.
Man kann sich der Sache ja durchaus von zwei Seiten nähern, lieber Herr Grell. So wie Sie, in dem man die politisch Verantwortlichen gleichsam “in Schutz nimmt”. Oder, in dem man sich fragt, wer solche Leute eigentlich wählt? Offen gestanden, und vor dem Hintergrund der mannigfaltigen Schäden, die die Politik jeden Tag verursacht, steht mir der Sinn eher nicht nach in Schutznahme…
Na, Herr Grell, bei Ihnen ist aber überbordende weihnachtliche Milde eingezogen. Ich kann Ihnen nicht zustimmen: man darf, ja muss, von Leuten, die in die Politik gehen und die Geschicke des Landes an vorderster Front bestimmen, sehr wohl verlangen, dass sie nicht nur intelligent, sondern auch einigermassen gebildet sind und mehr als die Bibel und Physik-Lehrbücher gelesen haben. Es findet sich so gut wie kein Politiker, der eine erfolgreiche Karriere ausserhalb der Politik gemacht hat; statt dessen Studienabrecher oder sonstwie Gescheiterte oder z.B. Juristen, die als Anwälte nicht reüssierten. Zur Sprache: unsere Denkvorgänge finden in Sprache statt - insofern ist das, was wir äussern und wie wir es tun, durchaus ein Abbild dessen, was in unseren Gehirnen vorgeht. Exzellent bei der Kanzlerin zu betrachten. Verbales Geschwurbel und entsprechendes Handeln sind deckungsgleich.
Kein Freibrief aber ein bisschen Empathie, dann finde ich die beiden Fotos aber sehr deplatziert. Übrigens, Empathie ist wie vieles keine Einbahnstraße !!
Wer auch nur einmal mit Politikern zusammensaß, während sie über “Die-da-Draußen” sprachen, verliert den Glauben an die Menschheit: Medien, Macht und Moneten, diese 3 Emms dominieren alles. Und die Ersatzhandlung, bei Misserfolgen mit Medien oder der Öffentlichkeit die eigenen Mitarbeiter abzukanzeln, so wie dies z.B. Herr Schäuble mit einem seiner Pressesprecher vorexerziert hat. Nein, ich habe keinerlei Mitleid mit Berufspolitikern und plädiere dafür, dass nur Menschen, die mind. eine 10-jährige Tätigkeit in einem Beruf ausgeübt haben, Abgeordnete oder Minister werden können. Alle anderen sollen erfahren, was es heißt, selbst und ständig oder auch angestellt zu wirken. Ist dies nicht der Fall, erziehen wir uns ein immer teurer werdendes Parlament, das sich selbst die Bezüge erhöht und oft nur eins lernt: rhetorisch zu glänzen bzw. aufzuschäumen, ohne tieferen Inhalt. Gesetze werden heute in vielen Fällen der Einfachheit halber von Lobbygruppen geschrieben und ab und an führt der Abgeordnete Besucher aus dem Wahlkreis auf die Bundestagskuppel. Antworten von seinen Abgeordneten erhält man nur kurz vor Wahlen, sonst: absolute Fehlanzeige. Ich möchte nicht verhehlen, dass es auch hervorragende Abgeordnete/Minister gab und gibt, die sich ernsthaft und erfolgreich bemüh(t)en. Wer wissen will, wie es bei einem zuging, den wir alle anerkannten, lese das Buch von Helmut Schmidt “Außer Dienst.” Er selbst gibt dort z.B. zu, dass er erst lange nach seiner Kanzlertätigkeit etwas von Wirtschaft verstehen lernte. Immerhin aber war bei ihm Vernunft und Klarheit des Denkens gegeben, die heute bei nahezu allen Parteien in ideologische Gebete überführt wurden. Ihre Religion heißt Rhetorik und irgendwas mit Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, pluralistische, universell, weltweit und überhaupt. Selbst Egon Bahr können sie nicht mehr ernst nehmen: “In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.”
Lieber Herr Grell, bin ganz ergriffen von Ihrem Artikel und das meine ich ohne jede Ironie. Was Sie schreiben, habe ich auch schon oft gedacht, ohne einen Politiker übermäßig in Schutz nehmen zu wollen. Politischer Erfolg oder die Durchsetzung politischer Ideen hängen von so viel manchmal unbeeinflussbaren Umständen ab, dass man sich schon wundern kann, dass wir überhaupt eine funktionierende Gesellschaft haben. Ich möchte kein Politiker sein. Schon das Verdrehen oder nur ausschnitthafte, verkürzte und vielleicht sinnentstellende Wiedergeben meiner Aussagen würde mich wahnsinnig machen. Man braucht auch das sprichwörtliche dicke Fell, um mit all der verdienten oder unverdienten Häme umgehen zu können, die nur zu gern über Politiker ausgeschüttet werden. Ich möchte noch etwas erwähnen, was im weiteren Sinn auch zum Thema gehört und dazu zitiere ich Michael Schmidt- Salomon aus seiner -wie ich finde- sehr empfehlenswerten Streitschrift “Keine Macht den Doofen”. Zitat: ” ...warum politische Diskussionen so unbefriedigend sind: Denn im Unterschied zu philosophischen Debatten haben sie nicht das Ziel, die Diskutanten GEMEINSAM WEITERZUBRINGEN, sondern die Gegner an IHRER SCHWÄCHSTEN STELLE ZU TREFFEN.” Und ein paar Zeilen weiter: “Eigene Überzeugungen, für die ein Politiker notfalls gegen den Strom seiner Zeit schwimmen müsste, kann man sich im politischen Tagesgeschäft kaum noch leisten.”
Sie beschreiben hier genau den Prozess, den jeder Kandidat durchlaufen muss, um als Politiker mit Wahlchancen präsent zu sein. Demokratie findet heute überwiegend in den Medien statt. Das ist stillschweigender Konsens zwischen allen Beteiligten. Ob das gut oder schlecht ist, soll niemand erfragen. Regiert wird aber noch in den Büros und Sitzungszimmern. Das könnte auch bald in den Medien geschehen. Das könnte den Mandatsträgern sogar ungewollt entgleiten. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die schablonierten Reden und Antworten der echten Mandatsträger bestens dafür eignen, sie auf virtuelle Persönlichkeiten zu übertragen. Denen können Sie dann selber ein sympathisches Gesicht geben, gendergerecht und minderheitensensibel. Nicht so ein glatzköpfiger Vorgartenzausel, dem zu jeder Tages- und Nachtzeit hundertausend fadenscheinige Begründungen einfallen, warum etwas Herr Sarrazin nicht nächster Finanzminister in Deutschland werden sollte.
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