Unser aller Angela Merkel scheint sich unter einem sicheren Schutzschirm medialer Verteidiger zu befinden, die von fantasierten Merkelhassern und Merkelhasserinnen schwadronieren, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. Unter den Merkelverteidigern und Merkelverteidigerinnen hat die “Edelfeder” Jacques Schuster von der Welt den Vogel abgeschossen. Am 29.07.2016 reflektierte Schuster die “historische” 9-Punkte-Pressekonferenz der Bundeskanzlerin indem er die “ruhige Willenskraft” seiner Kanzlerin lobte. Wörtlich: “Dass Merkel erst dann spricht, wenn sie etwas von Belang zu sagen hat, ist wohltuend.” Ich habe mir daraufhin die Konferenz ein zweites Mal angetan und kam zu dem Schluss, dass Schuster auf einer anderen Veranstaltung gewesen sein muss. Im Übrigen schien mir die Konferenz so choreografiert, dass - wie bei Putin - “peinliche”, also relevante Fragen nicht gestellt wurden. Das hätte auch nichts genutzt, denn Frau Merkel hätte Schusters Befund folgend schweigen müssen… Werde ich jetzt zum Merkelhasser ernannt?
Wie tief ist diese ehemalige Kultur gesunken, wenn der Kanzlerin inzwischen schon so Unkulturschaffende wie der genannte “Frischling” des unsortierten Sprechgesangs beispringen. Einer seiner Vorgänger war mangels Karriere und Unverständnis in diesen Landen sodann nach Syrien zum IS abgedriftet. Der “Merkelhasser” könnte nächstes Jahr endgültig aussterben, wenn es bei der Bundestagswahl wider Erwarten eine größere Zahl von Kreuzern geben sollte, die sich vom Toleranz-Einheitsblock abwenden, ggf. gefördert, wenn Erdowahn weiter agiert wie bisher und der Politik der Dame den Todesstoß versetzt, dann auch alternativlos. Stellt sich noch die Frage, was in dieser Republik seit der Rot-Grün-Koalition im Bund passiert ist, daß es Charaktere vom Schlage des Herrn Sulik innerhalb unserer Grenzen offenbar nicht mehr gibt. Im Gegensatz zum heutigen Politiker-Gesülze waren die Bundestagsreden von Strauß und Wehner erfrischend und schonungslos, unabhängig davon ob man der Meinung der jeweiligen Redner war, aber sie hatten was zu sagen und sagten es.
Man hasse die Sünde, nicht den Sünder. Man muss sich gegen die Kanzlerin daher nicht austoben, Rabulistik bringt gar nichts. Es beunruhigt schon genug, sachlich den seltsam undifferenzierten, flachen Sprachstil wahrzunehmen, der über die Oberfläche eines impressionistisch dahinhingetupften Bildes nicht hinausgehen will, und den Frau Merkel so gelassen, dies sogar meisterlich, walten lässt. Es kann sein, dass sie sich nach Art eines guten Pokerspielers emotionslos gibt und nicht ins Blatt schauen lässt. Dass sie vor allem eines ist: routiniert und sachlich. Das wäre lobenswert und übrigens völlig legitim. Es kann allerdings auch sein, dass sie einfach keine Große Straße in diesem Blatt hat. Die Regierten hätten dennoch gern ein wenig mehr Aussicht auf diese Straße und würden den Straßenrand gern mit mehr als trocken formulierten Werbetafeln dekoriert sehen. Politiker sollten von klaren, möglichst realistischen Zielen sprechen, und öfter, als es derzeit geschieht, auch von begründeten Idealen. Und nicht von diffusen Wir-Das-Es-Nicht-Einfach-Prozeduren. Ihre Sprache sollte klar sein und nötigenfalls ein bisschen begeistern oder wenigstens motivieren können. Auch das gehört zu einer politischen Führung, die ich beileibe nicht nur bei Angela Merkel vermisse. Es kann sein, dass das nur ein Mangel an rhetorischem Talent ist, das der Kanzlerin gern vorgeworfen wird. Rhetorisches Talent ist bekanntlich, allein für sich genommen, nicht sehr viel wert. Dennoch gewinnt man den Eindruck einer Führung, die sich für ihre eigenen Ziele nicht begeistern kann. - Gewichtiger ist aber ein ganz anderes Argument: Inhalt und Form müssen authentisch zueinander passen, form follows function. Sofern das bei Frau Merkel der Fall sein sollte, die immerhin von einer Bewährungsprobe spricht, die sie dann ebenfalls nicht näher definiert, fürchte ich gerade wegen der Form um den Inhalt. Unklare Sprache lässt unklares Denken vermuten. Sich fortlaufend freiwilig auch nur in die Grauzone eines solchen Zweifels zu begeben, ist allerings bereits ein schwerer Führungsfehler.
Sie kennen Eko Fresh nicht!? Ok - muss man auch nicht. Allerdings ist es sinnvoll mal zu sehen in welchem Umfeld der Herr so überall agiert. In der Ghetto Sitcom “Blockbustaz” darf er den ZDFneo Zuschauern lustige Geschichten aus dem migrantisch geprägten Plattenbau Milieu erzählen. Natürlich streng nach dem Motto “Alles eigentlich ganz liebe Jungs” -wir reden schließlich vom ZDF. Aber so wird dann wieder ein Schuh draus, warum vorgeblich “wilde Gangsta-Rapper” plötzlich so auf regierungstreu machen. Den schönen warmen Job beim ÖR will man ja schon gern weiter machen. Dazu passen auch andere ehemalige Comedy-Querdenker, wie z.B. der ehemals von mir sehr geschätzte Dieter Nuhr, die nun merkwürdig linientreu und kastriert daherkommen. Die Rechnungen wollen halt irgendwie bezahlt werden… Mehr muss man nicht sehen um den Einfluss der OR Medien und somit der Politik auf den Kunstbetrieb in unserem Lande zu verstehen.
O ja, ist es nicht ein wundervolles Land, unser Merkelreich? Wohl denen, die schon alles hinter sich haben oder jung genug sind zum Auswandern… Wir “best agers” werden diese versalzene Suppe jetzt auslöffeln müssen.
Die FAZ jongliert mit Zahlen. Gut, dass man sich ein eigenes Bild machen kann. Es waren rund 3000 Bürger bei der Demo.
“gibt Ralf Stegner Keile” - Das ist ja so was von sympathisch! Wohlan…
Ja da gehöre ich wohl dann auch dazu :-), Heikolein!
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