Aber bis zu seinem bedeutendem Vorbild Ludwig Münchmeyer hat er noch ziemlich viel Luft. Also doch irgendwie positiv. Es bewährt sich hier wohltuend, dass die Kirchen nicht mehr so staatstragend angesehen werden wie einst. Aber würden sie jeder Versuchung diesbezüglich widerstehen, gäbe es da eine reale konservative Macht, an die sie sich lehnen, an der sie ranken könnten?
Gut, dass ab und zu ein evangelischer Pastor noch den Mut hat, die Wahrheit zu sagen. Die meisten Pfarrer relativieren die Bibel so sehr, dass es nichts mehr mit der wirklichen Botschaft zu tun hat. Alles was übrig bleibt ist der barmherzige Samariter und die Botschaft: der Fremde tut Gutes. Möge es mehr Olaf Latzels in Deutschland geben.
Als evangelischer Pastor, der seinen Luther ernst nimmt, kann er eigentlich nichts anderes sagen. Daß er seinen Glauben für den einzig richtigen hält, erwarte ich von ihm. Muslime oder Katholiken vertreten, was ihren Glauben angeht, den gleichen Standpunkt. Das wird toleriert. Warum also nicht auch bei einem Lutheraner ? Was den Ton angeht, den er angeschlagen hat: er hat sich entschuldigt, er hätte Niemanden kränken wollen. Glaub ich ihm.
Wenn ich richtig gelesen habe, waren 300 Zuhörer bei Latzels Predigt anwesend. Davon können die weichgespülten Amtskollegen nur träumen. Also steht Latzel doch nicht völlig auf verlorenem Posten?
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