Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, daß die Dunkelziffer dieser Betrüger in Deutschland hoch ist. Warum auch sollte da die Kontrolle des Staates funktionieren, wenn an anderer Stelle ein vielfaches Versagen dokumentiert ist. Es paßt ins Bild, die politische Führung hat anderes im Sinn als der Bevölkerung Schutz und Hilfe zu bieten.
Jetzt müssen wir nur noch darauf warten, dass die Ablehnung einer Behandlung durch einen “verdächtigen” Arzt als Rassismus gebrandmarkt wird. “Fake-Bauingenieure” aus den genannten Ländern inkl. Westbalkan gibt es aber offensichtlich auch. Erst kürzlich selber an den “Fachkenntnissen” eines mittlerweile Ex-Kollegen, der seit 3 Jahren hier in Deutschland “sein Bestes” zu versuchen gibt, feststellen können. Ein kroatischer Witz geht in Etwa so: Ein Mann wird beim Betreten eines Schiffes darauf hingewiesen, dass nur Schwimmer an Bord gehen dürfen. Dieser erwidert: “Ich bin zwar Nichtschwimmer, aber ich habe 3 beglaubigte Dokumente dabei, die belegen, dass ich schwimmen kann.” Meine Frau stammt von dort aus der Umgebung von Split. Dort war es früher in den 80ern nie verkehrt gewesen, dass bei Prüfungen an der technischen Uni bei Abgabe der Unterlagen diesen diskret eine 100DM-Schein beigelegt wurde oder die Eltern schon vorab einen gut abgehangenen dalmatinischen Schinken und ein hochpreisiges Fläschchen Hochprozentiges beim Prof. persönlich zu Haus vorbeibrachten. Oder auch beides, denn doppelt hält besser. Für die etwas ansehnlicheren Studentinnen ergaben sich noch ganz andere Möglichkeiten des Weges des geringsten Widerstandes durchs Studium.
“Angewiesen”? - Nun, wie wäre es denn, wenn die Menschen in Deutschland selbst ein wenig mehr an ihre GESUNDHEIT dächten und dafür sorgten? Und nicht gleich wegen jeden krummen Furzes zum Arzt liefen? ( Dänemark 5 Arztkontakte pro Jahr, Deutschland 18 )...
Hallo Herr Meins, ergänzend dazu habe ich heute einen Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung gelesen über diesen Libyer, den Sie in Ihren Ausführungen erwähnen. Er hatte überhaupt keine Qualifizierungen als Arzt aufzuweisen und mit gefälschten Dokumenten sich in Deutschland einen Job als Arzt erschlichen. Auch seine Geburtsurkunde war gefälscht. Als angeblicher Arzt ist er wegen mangelnder Kompetenz aufgefallen. So ganz nebenher stellte man auch noch fest, dass er sich Sozialleistungen erschlichen hat für seine Ehefrau trotz Job und 75.000 EUR auf dem Konto, auch für die Unterbringung von Flüchtlingen EUR 12.000 vom Staat abkassiert. Knapp 4 Jahre hat er dafür an Gefängnisstrafe bekommen und er soll danach mit seiner Familie ausgewiesen werden. Während dieser Zeit wird fröhlich die Familie und auch er weiter subventioniert. Und wer weiß schon ob wirklich die Ausweisung danach auch möglich sein wird. Das ist unser Land im Jahr 2018. Eine regionale Presse berichtet darüber, die restlichen Medien schweigen. Wo ist hier der Aufschrei?
Deutschland braucht keine Ärzte aus dem Ausland. Es muß hier ausgebildet und anständig bezahlt werden. Die Profitgier muß aufhören, Krankenhäuser müssen keine Gewinne erzielen. Menschenwürdige Arbeitszeiten. Das alles ist möglich. Dasselbe gilt auch für Fachkräfte. Es wird nicht ausgebildet weil es zu “teuer” ist. Lieber will man “Fachkräfte” aus dem Ausland, die kann man auch noch schlechter bezahlen.
Es ist unfassbar, was uns zugemutet wird. Solle mal jemand eine einfache Operation nicht überleben, so werden wir vermutlich mit der lapidaren Bemerkung abgespeist: “Durch Blitzschlag sterben mehr Menschen, als durch falsche Chirurgen oder Anästhesiten”
Das Problem ist nicht die Anzahl der Medizinstudienplätze, wie jetzt allgemein immer verbreitet wird. Es ist ganz banal die Frage der Wertschätzung und Honorierung des Arztes. Solange hierzulande die Ärzte persönlich dafür haftbar gemacht werden, daß die Patienten krank sind und versorgt werden müssen, ist die Attraktivität der praktischen ärztlichen Tätigkeit sehr überschaubar - und man wird als fertiger Mediziner entweder ins Ausland gehen, wo man noch respektiert, geschätzt und adäquat honoriert wird - oder man arbeitet in Teilzeit angestellt ohne Haftbarkeit und ohne besondere Leistungsambition. Oder man geht in den öffentlichen Dienst zum MDK. Im übrigen wird allenorts regelmäßig unter den Teppich gekehrt, daß die überwiegende Zahl der Medizinstundenten weiblich ist und daß diese in der Regel nicht in Vollzeit für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen werden. Qualifizierte Ärzte wandern aus Deutschland ab - und das möchte ich auch jedem raten, der die Möglichkeit dazu hat. Dafür kommen dann die Personen zur Patientenversorgung zu uns, die im Artikel beschrieben wurden.
Die Qualität der Korruption ist entscheidend, ob der Medizinmann im deutschen Gesundbrunnen sich wie ein Fisch im Wasser bewegt, oder Schlamm aufwirbelt. Der Korruptionsvergleichswert 12 für ganz Deutschland sagt ja nichts über die Zustände in einzelnen Branchen wie dem Gesundheitssystem aus. Plumpe Mittel sind wohl noch nicht kompatibel zur Feinsinnigkeit der hiesigen Korruption. Deren landesspezifische Methoden begreifen und ordentlich bedienen zu können ist eine Frage qualifizierter Heranführung.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.