Sie hätten den Aufschrei einiger Mütter hören sollen als bekannt wurde, dass ein männlicher Erzieher im Kindergarten anfängt zu arbeiten. „Ich will ja nichts unterstellen, aber ein Mann, der mit Kindern arbeitet…und wenn die auf Toilette müssen…da weiß man ja nicht so wirklich…“
Auf den Punkt. Arbeite selbst in einer Kita. Das Schlimme daran ist dass diese Kinder sich nicht mehr ausprobieren können und sie dann nicht mehr merken wenn sie die Grenze ihrer Mitmenschen überschreiten. Das werden dann die ADHS-Kinder und Schulhofschläger, das Elend ist selbst gemacht. Aber dafür PC.
Es ist wohl nicht so sehr die Aufgabe des Erwachsenen, Kindern die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Körperlichkeit näher zu bringen. Diese sollten Kinder im gemeinsamen Spiel mit anderen Kindern kennenlernen. Dass Kinder heutzutage einen Großteil ihrer Spielzeit sitzend verbringen, halte ich eher für gefährlich. Die Entdeckung der Welt auch über den Körper und das Erlernen seiner körperlichen Fähigkeiten, kommt heute wohl zu kurz. Jedoch braucht das Kind hierbei, außer im Kleinkindalter, nicht so sehr den Erwachsenen, sondern wohl eher Spielkameraden und Orte, an denen es seinem Spiel ungestört nachgehen kann. Zuviel Anleitung dabei kann auch schaden. Am besten haben sich Kinder in dieser Beziehung wohl entwickelt, als sie noch von den Erwachsenen weitestgehend in Ruhe gelassen wurden, jedoch ausreichend Geschwister und Freunde vorhanden waren und keine angstbesessenen Eltern im Hintergrund standen, die alles kontrollieren wollten und bei allem dabei sein wollten. Um ihre Körperlichkeit zu erfahren, brauchen Kinder die Erwachsenen eher nicht. Da steckt wahrscheinlich ein großer Junge im Erwachsenen, der großen Spaß daran hat, mit Kindern zu balgen.
So wahr! So ein Genuss sowas zu lesen und zu wissen, dass es genau so funktioniert. So einfach könnte das Leben sein, so lehrreich, wenn nicht alles und jedes reguliert würde! Danke Herr Petersen für diesen “Aufsteller” b.schaller
Es ist schon verrückt, dass man solche Selbstverständlichkeiten, die seit der Entstehung der menschlichen Rasse gelten, heutzutage erklären und rechtfertigen muss. - Noch ein ergänzender Aspekt: auch Teenager beider Geschlechter profitieren enorm vom spielerischen Kräfte-Messen. Für mich als relativ durchtrainiertes Mädchen war es eine äußerst hilfreiche Erkenntnis zu bemerken, dass mir die Jungs ab einem gewissen Alter physisch haushoch überlegen waren. Mein Mann sagt, für die Jungs auf der anderen Seite ist es ebenso absolut notwendig zu fühlen, dass die Mädchen physisch tatsächlich so schwach sind, wie sie vorgeben. Daraus entwickelt sich der verantwortliche Umgang mit der eigenen Kraft. Ich will mir garnicht vorstellen, wie die Entwicklung bei den im Artiel beschriebenen “unbehauenen Klötzen” dann im Teenager Alter weitergeht….
Sehr kluge, lebenserfahrene Worte, aber leider ist es in vielen Kitas immer noch gängige Praxis gegenüber Kindern körperlich übergriffig zu werden, seelische Grausamkeiten auszuüben, Kinder mit Drohungen zum Essen (bis zum Erbrechen) zu zwingen und den Zeitpunkt des Toilettenganges zu bestimmen. Unglücklicherweise halten fast alle Erzieherinnen -bei Kindesmisshandlungen- zusammen und es gilt die Omerta. Falls jemand meine Worte für zu hart und unzutreffend erachtet: Ich war über 20 Jahre Erzieherin und habe drei eigene Kinder, die Kitas besuchen.
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