Orit Arfa, Gastautorin / 10.06.2018 / 13:08 / 60 / Seite ausdrucken

“Lasst euch nicht selbst im Stich!”

Orit Arfas Rede auf dem Frauenmarsch vom gestrigen Samstag in Berlin (Originalmanuskript)

FRAUENMARSCH SPEECH – ORIT ARFA

Ich wollte meine Rede unbedingt in Deutsch halten. Ich wollte Euch Deutschen sagen: wir sind verbunden. 

Meine Freunde lachen mich aus: die Sprache die 6 Millionen Juden emordert hat. Auch die Familie meiner  Großeltern. Ja, das war eine furchtbarer Teil in Eurer Geschichte, aber ich glaube wir können diesen Zeitabschnitt bewältigen. Aber wir müssen das zusammen tun. Juden und Deutsche. Israelis und Deutsche. 

Ich wurde gewarnt: es gibt Antisemiten bei den Frauenmarsch! Neo-Nazis. Ihr benutzt mich als eine Jüdische Israelische Frau, euch zu helfen euer Image zu verbessern. Also, lass mich zu jedem Antisemiten hier sagen:  Bleibt hier, hört meine Rede zu Ende. Und zum anderen: benutzt mich.

Ich hatte Glück, Leyla hat mir nicht gesagt, was ich sagen oder nicht sagen darf. Sie glaubt an Freiheit, besonders Meinungs-und Redefreiheit. Das ist eine Säule für eine freie Gesellschaft. 

Vielleicht gibt es hier einige Leuten die Juden hassen, besonders auch in den Gegen-Demonstrationen. Was sollen wir tun? Einen Zaun errichten? Eine Plakat das sagt: Keine Antisemiten hier? Keine schlechte Idee. Ok?

Wenn das so wichtig ist Judenhasser hier zu verhindern, warum hat Kanzlerin Merkel so viele Antisemiten in dieses Land aufgenommen?  Wo war der Zaun an den Grenzen? Warum hat die Polizei dort nicht geprüft wer antisemitisch ist und wer nicht? Vielleicht, ist es für diese Regierung nicht so wichtig Judenhass zu verhindern. Sie sagt nur so.

Und jetzt ich bin hier, in Berlin, in Deutschland, und habe Angst weil ich Jüdin bin. Weil ich eine Frau bin. Weil ich Islamkritischer bin.

Aktuelle Umfragen zeigen: die meisten „Flüchtlinge“ bringen Judenhass aus ihren islamischen, gewältigen Diktaturen mit. Aber wenn ihr sagt, was ich sage, dann seid ihr “Nazis”! Sprich gegen Islamischen Israelhass und auf die Übergriffe auf Frauen und du bist “Rassist”!  In welcher Welt leben wir eigentlich? 

Wenn in Deutschland heute Israelfreunde und Islamkritiker als „Nazis“ bezeichnet werden, dann hat Deutschland nicht das wichtigste aus der Geschichte gelernt.

Ich habe eine wichtige Botschaft für Deutschland, die lautet: Muslime sind keine Juden. Judentum ist nicht Islam. Es sind zwei Gegensätze! 

Das Judentum ist in seinem Wesen eine Religion für Freiheit! Freiheit von Sklaverei. Das Judentum ist die wahre Religion des Friedens, nicht Islam. Judentum wie auch Frauen haben erheblich unsere zivilisierte Gesellschaft geformt. Deswegen ist Israel ein freies Land für Juden, nicht-Juden, und Frauen. 

Islam ist ein Religion der Unterwerfung, der religiösen Tyrannei. Deswegen gibt es keine Freiheit, besonderes für Juden, nicht-Muslime, und Frauen, in arabisch-islamischen Ländern. Es ist kein Wunder, dass Hitler mit dem Islam sympathisierte, und umgekehrt. 

Heute, haben wir das gleiche Problem. Ihr und ich. Israel und Deutschland. Wir haben viel Angst davor was andere Leute über uns sagen und denken.

Wir haben Angst das Wort “Islam” auszusprechen und gegen unsere Feinden zu kämpfen. Wir haben Angst das Leute uns “Nazis” und “Rassisten” nennen. Wir haben dieser Religion erlaubt uns zu spalten. 

Unsere Gesellschaft in Israel war auch einmal kaputt. Die Osloer Abkommen und die Rückzug von Gaza in 2005 hat uns in zwei Teile geschnitten. Aber zu viele Opfer islamischen Terrors haben uns wieder geeint. Wie viele Übergriffe auf Frauen und Terroropfer muss es noch geben, damit sich dieses Land hier wieder vereint?

Deswegen, brauchen wir einander. Wir, die mutigen Frauen und Männer. Die Frauen und Männer ohne Angst. Die Frauen und Männer die gegen den Strom schwimmen. Die Frauen und Männer die vor achtzig Jahren gegen die Nazis gekämpft hätten weil, wir die Freiheit lieben!

Damals zerstörte sich Deutschland selbst indem es die Grenzen überschritt. Heute zerstört sich Deutschland selbst indem es zulässt, dass undemokratische, antisemitische, und anti-feministische Menschen die Grenze überqueren.

Ich bin hier um euch zu sagen – ich, eine Enkelin von Holocaustüberlebenden – dass ihr für euer schönes Land sorgen sollt. Es ist nicht rassistisch eure Familien zu schützen, besonders deine Frauen und Mädchen vor Verletzung zu bewahren. 

Obwohl Israel stark scheint, müssen mein Land und meine Leute immer noch um unser Leben kämpfen. Vielleicht bin ich ein bisschen eifersüchtig. Viele wissen nicht, wie gut sie es hier haben während unser Leid nicht endet! Es könnte hier ein Paradies für Frauen und Juden sein…

Und ich muss Euch bitten: helft uns. Wir brauchen euch Deutschen, um uns gegen anti-Semitismus und islamische Gewalt zu schützen, welcher heute als Israelhass auftritt.

Ich bin nicht so religiös, aber ich glaube an diese Aussage: Wer Israel segnet wird gesegnet sein, wer Israel verflucht wird verflucht sein. Und lasst mich hinzufügen: Wer Frauen segnet wird gesegnet sein, wer Frauen verflucht wird verflucht sein.

Deutschland hat wieder die Wahl. Den Segen oder den Fluch. Wird Deutschland zu den Juden stehen, zu den Frauen und zu dem freien Israel? Oder zum Islam, welcher Juden und Frauen unterdrückt. Was wird es wählen?

Bitte, lasst mich nicht im Stich. Doch vielmehr, lasst euch selbst nicht im Stich. Nicht schon wieder. 

Siehe auch das neuste Achgut.Pogo-Video von Orit Arfa: Härtetest für Weicheier

Foto: Orit Arfa

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C. J. Schwede / 10.06.2018

Danke für diese unmissverständlichen Worte, für ihren Mut und ihren Kampfeswillen.

Marcel Seiler / 10.06.2018

Eine anrührende Rede. Eine richtige Rede. Deutschland sollte Israel verteidigen, weil Israel unsere westliche Zivilisation, also auch die europäische und deutsche, gegen die verteidigt, die uns verachten. Die Autorin/Rednerin Orit Arfa zeigt Mut und menschliche Größe. Das sollten auch die Deutschen zeigen. Im Moment tun sie es in der Mehrheit leider nicht, aber so ganz habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Orit Arfa sind wir zu Dank verpflichtet.

Karen M. Jahns / 10.06.2018

Danke, liebe Orit! Danke der Achse des Guten für die Veröffentlichung. Viele Grüße aus München, Karen M. Jahns.

Christian Gude / 10.06.2018

Ein phantastische Rede, emotional, klar und unmissverständlich. Orit Arfa bringt es auf den Punkt.

Gabriele Schulze / 10.06.2018

Liebe Frau Arfa, vielleicht ist man hier neidisch auf Israel wegen seines starken Selbstverteidigungswillens??

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