Ich frage mich warum zwischen Nordafrikanern und Araber unterschieden wird. Bei dem nordafrikanischen Einwanderern handelt es sich doch ausschliesslich um Araber oder?
Wenn Sie wissen wollen, was Brüderle damit zu tun hat, lesen Sie bitte die Zeit. http://www.zeit.de/kultur/2016-01/koeln-sexuelle-uebergriffe-sexismus Komentieren muss man das, denk ich, nicht mehr. Aber schön, dass es Artikel wie Ihren gibt, dem kann ich dann auch noch folgen.
Wenn ich mir es recht überlege, dann sehen wir die - gewissermassen vollendeten - Auswirkungen des von “konservativer” Seite beschriebenen “Familien”-Ideals zur Zeit in Köln und anderen Orten, eine Art schonungsloser Regression in unsere eigene soziokulturelle Vergangenheit. Noch vor 20 Jahren haben sich beispielsweise die heutigen deutschen Beschreier einer angeblichen “Gender-Ideologie” genauso schreiend und tiefideologsch dagegen gewehrt, daß in Deutschland die Vergewaltigung in der ehelichen Beziehung unter Strafe gestellt wird. Frauen waren also unter bestimmten Gegenheiten sexueller Willkür hilflos ausgeliefert. (Noch länger davor wurden etwa Homosexuelle psychiatrisiert, mit Elektroschocks gefoltert oder schlimmeres etc). Für diese gesellschaftliche Gruppe stellt die “Familien”-Ideologie mancher Einwanderer in ihrer schlimmsten Form eigentlich das Idealbild dar, ein Spiegelbild ihrer - mehr oder weniger unterschwelligen - eigenen Wünsche. Die psychologischen Hintergründe sind längst durchlitten, beschrieben und belegt, der unendlich mühsame und noch andauernde Weg aus dem Dünkel von Sexismus und struktureller Gewalt wird aber aus manchen religiös/konservativen Kreisen heraus beschämenderweise immer noch hämisch gemacht. Und zwar in Schlüsselbegriffen und Schlagworten wie “Gender-Ideologie”, “Political correctness”, “Frühsexualisierung”, “Gutmensch” etc. Vom grausamen Problem sexueller Not in all seinen Formen (siehe Köln!), das seit Jahrtausenden die Menschen geißelt und sich immer wieder seinen Weg über die religiöse Schiene bahnt, wird peinlicherweise abgelenkt, indem man etwa künstlich zum Problem stilisiert, daß Kinder und Jugendliche zumindest in der Schule selbstverständlich erfahren sollen, daß es verschiedene gleichwertige Formen partnerschaftlicher Liebe gibt.
Sehr schöner Artikel. “Common sense” bedeutet allerdings mitnichten so etwas wie “allgemeine Meinung”, sondern “gesunder Menschenverstand”, der in diesem Kontext wohl kaum gemeint sein kann.
Bei dem erwähnten TAZ-Schreiber handelt es sich um den in Beiträgen zu dieser Thematik bereits mehrfach unangenehm aufgefallenen Daniel Bax, den vermutlich auch bei der TAZ nur noch eine Minderheit ernst nimmt. Herr Broder hat mal einen kurzen, aber treffenden Satz über diesen “Journalisten” geschrieben…Mehr Aufmerksamkeit sollte man ihm nicht schenken, der verlinkte Artikel ist unerträglich dumm. Selbst Sascha Lobo, sonst ebenfalls ein sehr einseitig kommentierender Zeitgenosse, hat in seinem heutigen Beitrag auf SPON deutlich differenzierter zu diesem Thema referiert. In diesem Sinne, Herr Kulke: Bitte halten Sie weiterhin den Finger auf die (jounalistische) Wunde.
Wow! Auf sowas habe ich bei der “Achse” lange gewartet. Der erste (ironische) Absatz gefällt mir besonders gut. Schwingt da sogar ein Funke Selbstkritik mit? Überhaupt veröffentlicht da ein gestandener Journalist, völlig ungeschwollen, einfach mal das, was sich heute im Normalfall nur in den Hinterköpfen der Kollegen abspielt - sehr vieler Kollegen, möchte ich wetten. Sowas zeugt von Charakter. Am Ende plädiert der Beitrag sogar für mehr Respekt vor dem Leser - auch dafür einen Gummipunkt. Aus dem Text weht einem der Geist der Aufklärung entgegen - erfrischend. Genug der Lobhudelei, da ich gar nicht weiss, ob ich mein Kommentar bei der Achse überhaupt nochmal widersehe. Leider stößt der Respekt vor dem Leser auch bei der “Achse” etwas zu früh an seine Grenzen. Das war jetzt Kritik. “Der Spruch „das wird man ja noch sagen dürfen“ ist verbrannt, er ist erfolgreich ins rechte dumpfbackige geschoben worden.” Ja, es wurde mal wieder “geschoben”. Geben Sie in der Suchleiste von youtube mal die zwei Worte “das wird” ein und klicken auf den ersten erscheinenden Link des Circus HalliGalli. Dann sehen sie zwei der “Schieber” im Auftrag der Queen - mit trendy Nerdbrille und trendy Hippster-Bart vor trendiger Kulisse trendiges Zeug reden, das scheinbar unheimlich"geliked” wird.
Es ist ein gewaltiger Druck im Topf, der täglich zunimmt und Ausmaße annehmen wird, die wir uns vermutlich noch gar nicht vorstellen können. Manche, so etwa die taz, scheinen der Ansicht zu sein, man könne diesen Druck aus dem Topf nehmen, indem man sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Deckel setzt. Das wird nicht funktionieren. Es wird der Tag kommen, an dem der Topf mit einem gewaltigen Knall explodieren wird. Das wird nicht nur den Topf und seinen Deckel in Stücke zerreißen, sondern auch den, der draufsitzt.
Als Journalist, der es besser weiß, sollten Sie wissen, daß die taz von Anfang an ein ideologisches, und kein journalistisches Projekt war. Ich weiß es ziemlich genau, weil ich dabei war. Zudem habe ich die Journalisten, mit einigen Ausnahmen, auch nicht als die Hellsten und Mutigsten erlebt. Dazu kommt heute, daß unter dem Diktat der politischen Korrektheit, die von den Verlagen und Intendanten massiv unterstützt wird, die meist miese ökonomische Situation der Journalisten zur Unterwerfung zwingt. Daher ist es erfreulich, daß es sowas wie die “Achse des Guten” gibt.
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