Bislang ist der Berliner Soziologe Guillaume Paoli vor allem durch seine Verteidigung der Faulheit und ein Manifest der glücklichen Arbeitslosen in Erscheinung getreten. Jetzt ist Schluss mit glücklich und lustig, denn Guillaume hat die Klimakatastrophe als neues Arbeitsgebiet entdeckt. “Wir sind die Verbrecher” schreibt er im Feuilleton der FAZ. Dabei verwechselt er die Sturmflut des Alarmismus in den Medien mit einer tatsächlichen Sturmflut. “Fast vertraut ist uns bereits das surreale Bild eines Europas, wo Italien und Spanien nur noch Sahara-Anhängsel wären, die Alpen schneefrei, alle Küstenstädte versunken, die übrigen Gebiete von Überflutungen, Orkanen und Dürren heimgesucht, einen Großteil der Tierarten ausgelöscht, und das alles womöglich noch zu unseren Lebzeiten.” Und wie immer, wenn es um die Rettung der Menschheit geht, werden keine Gefangenen mehr gemacht: “Eine Revolution ist die einzig realistische Alternative”. Dennoch entällt der Text einen auf seinen Inhalt wunderbar zutreffenden Ausdruck: “Postnormal”. Dazu ein ganz passender Kommentar von Thomas Deichmann in Novo.