Katharina Szabo / 09.07.2014 / 00:27 / 20 / Seite ausdrucken

Klebriges in der Halbzeit

Halbzeitpause im Halbfinalspiel zwischen Deutschland und Brasilien. Deutschland führt 5:0. Klaus Kleber übernimmt. Er wirkt ernster als sonst. Gleich von zwei Kriegsschauplätzen muss er heute berichten und kommt daher sofort zur Sache.

Israel macht mobil, Netanjahu ‚tönt‘, Israel werde angesichts des Raketenbeschusses auf Gaza und Tel Aviv nun die Samthandschuhe ausziehen. „Ganz so“, mahnt Kleber mit Leichenbittermiene, „als hätte Israel je Samthandschuhe angehabt“. Übergang zur Berichterstattung vor Ort. Ein anonymer Palästinenser hat das letzte Wort, als ihm das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen das Mikrofon hinhält. „Ich hoffe die Lage eskaliert nicht weiter“, beginnt er und fährt fort: „Viele Frauen und Kinder werden sterben. Die Israelis bombardieren Zivilisten.“ Die Zeit drängt, daher lässt Kleber das unkommentiert stehen und eilt zum nächsten Ort der Eskalation.

Brasilien. Was ist jetzt los im Land des WM Gastgebers, will Kleber vom Berichterstatter vor Ort wissen. „Die Menschen verlassen das Stadion, sie sind in Schockstarre“, antwortet dieser alarmiert. „All die Probleme bei der WM für den Gastgeber, beim Stadionbau, die Korruption und nun fragen sich die Menschen, soll das alles umsonst gewesen sein?“ Kleber dreht sich zum deutschen Fernsehzuschauer, der eben noch den Spielern der deutschen Mannschaft die Daumen gedrückt hat, und wirft ihm einen verächtlichen Blick zu.

„Da wünscht man sich“, rügt Kleber den herzlosen Michel, „dass der Schmerz der Brasilianer in der zweiten Halbzeit ein Ende findet.“

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

George Urbanski / 11.07.2014

Herrlich bizarr, all diese Kommentare zu dem Artikel. Verschwörungstheoretiker, Fundamentalisten und Neurotiker aller Länder vereinigt Euch! Damit ich hier noch mehr kostenlose Satire lesen darf ... das bekommt die Titanic kaum besser hin! George Urbanski

Elisabeth Lahusen / 10.07.2014

Die Hamas hat Millionen Dollar und Euro aus der Auslandshilfe in neue Raketen investiert. Wann setzt man diese Verbrecher endlich auf “Hartz IV” -Dann könnte man sie wegen Verweigerung der Zusammenarbeit auch gleich durch Streichung der Leistungen sanktionieren.

Theodor Bicking / 10.07.2014

Das ZDF bringt keine Nachrichten. Das ZDF bringt Belehrung.

Gerhard Sponsel Lemvig / 10.07.2014

Daham is Daham Auf der Fahrt von Dänemarks Westküste in meine fränkische Heimat konnte ich um 7 Uhr 50 auf der Höhe von Fulda wieder B5 - Akteull empfangen. ” Tel Aviv wurde in der Nacht mit Raketen aus dem Gaza-Streifen beschossen. Die Raketen konnten von der israelischen Armee abgefangen werden. Der Raketenbeschuß war die Reaktion der Hamas auf israelische Luftangriffe auf Gaza.” Ja da schau her. Daham is halt daham !

Dirk Ahlbrecht / 09.07.2014

Dass das staatliche Zentrale-Dressur-Fernsehen diesbezüglich ein Hetzsender ist, ist doch schon lange bekannt. Großartig stören tut es leider wenige hierzulande. Ärgerlich ist vor allem der Zwang, diese Hetze über die Zwangsgebühren auch noch finanzieren zu müssen. Übrigens, wenn auch Off-Topic: In Berlin ist bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ein Jude von “Südländern” auf offener Straße attackiert und verletzt worden. Hier grüßen offenbar bereits französische Verhältnisse. Von der “Wir-fassen-uns-alle-an-den-Händen”-Multikulti-Fördertruppe hört man diesbezüglich allerdings gar nichts. Der “Nie-wieder”-Karnevalsverein mit seinen albernen “Gegen-Rechts”-Fördertöpfen investiert auch hier offenbar an der falschen Stelle; was jedoch nicht weiter verwunderlich ist, denn mit sinnvollen Investments hat es die Truppe nicht so.

Till Schneider / 09.07.2014

“Klebriges in der Halbzeit” ist eine sehr gute Überschrift, Frau Szabo. Ich bin wahrhaftig nicht begeistert von dem doppelten Kriegsgeschehen, über das Kleber zu berichten hatte, aber ich konnte trotzdem nicht umhin, seine Moderation auf die mitschwingenden Zwischentöne hin abzuhorchen. Und die waren ausgesprochen klebrig. Sehr unangenehm – ich schaue Kleber deshalb fast nie, aber wegen Halbfinale hat er mich wieder mal erwischt. Was Kleber genau gesagt hat in puncto brasilianische Fußball-Katastrophe, kann man in der ZDF-Mediathek nachhören: “Man wünscht sich fast irgendetwas in der zweiten Halbzeit, das den Schmerz ein wenig lindert.” Trockener waren da die Überlegungen des WM-Studio-Duos Oliver & Oliver, bei denen von einer “übertriebenen” Emotionalisierung der Brasilianer die Rede war; das könne eine Mannschaft zu sehr unter Druck setzen und in die Konfusion treiben usw. Über die Leistung der deutschen Mannschaft in der ersten Halbzeit hieß es dagegen: So etwas könne man nur zuwege bringen, wenn “der Kopf vollkommen leer ist”. Und vermutlich auch das Herz – zumindest relativ, im Vergleich mit den Brasilianern. Jetzt weiß ich gar nicht, ob ich mich über die herzlose Effizienz der deutschen Mannschaft überhaupt freuen soll. Oder darf.

Gerhard Sauer / 09.07.2014

Die intellektuelle Ausstattung des Herrn Kleber dürfte es ihm verwehren, die Bedeutung seines letzten Satzes zu verstehen. Man darf ihn nicht zu streng beurteilen, schließlich hat er nur eine Ausbildung als Fernsehansager, bei der es nicht darauf ankommt zu verstehen was man gerade sagt. Verständliche Aussprache der Wörter und eine überhebliche Präsentation sind die einzigen Fähigkeiten, die man lernen muß, wobei die erste Fähigkeit weniger zählt als die letztere. Nach diesen Maßstäben ist der Kleber fernsehtauglich und gut genug, den Zwangsgebührenzahlern irgend etwas vorzukauen, das den Anschein von Nachrichten erweckt. Wer diese dünne Brühe Abend für Abend konsumiert, der glaubt auch, dieser Kleber sei haltbarer als Pattex.

Ronald M. Hahn / 09.07.2014

Ja, so ist sie unsere Presse. Tritt Jussuf Ben Schakal mir hinterrücks ins Kreuz und ich dreh mich um und poliere ihm die Fresse, sagt sie: “Rassist verprügelt armen Gastarbeiter.”

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Katharina Szabo / 03.12.2018 / 10:00 / 24

Kitabroschüren: Zöpfe unterm Kopftuch

Kinder aus islamischen Haushalten kann man in der Regel sehr einfach erkennen. Die Mädchen tragen bereits im Kitaalter Niqab, Hijab oder Kopftuch, sind auch bei sommerlicher Hitze…/ mehr

Katharina Szabo / 21.05.2018 / 17:00 / 6

Männer und Jungs zuerst

Wandert man in ein anderes Land aus, in der Absicht, sein Leben fortan dort zu verbringen, ist es vernünftig, sich mit den Gepflogenheiten der neuen…/ mehr

Katharina Szabo / 06.04.2018 / 14:00 / 10

Vermahnt ihn, meidet ihn im Ehebett und schlagt ihn!

In der Frage, ob die im fundamentalen Islam vorgeschriebene Verhüllung der Frau unter Burka, Niqab oder Kopftuch nun gut oder schlecht sei, ist Deutschland gespalten.…/ mehr

Katharina Szabo / 15.01.2018 / 06:29 / 13

GroKo importiert Sozialhilfe-Großstadt – jedes Jahr

Einer der „großen Brocken“, der nun in den Sondierungsgesprächen der alten wie neuen Regierung aus dem Weg geräumt wurde, war die Frage der Migration nach…/ mehr

Katharina Szabo / 23.12.2017 / 06:25 / 21

Dr. Brüderle oder: Wie ich lernte, die Burka zu lieben

Von Katharina Szabo Beschäftigt man sich mit der Geschichte der Frauenrechte des späten 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts in Deutschland, so kommt man nicht um ein…/ mehr

Katharina Szabo / 10.10.2017 / 16:06 / 11

Schrödingers Katze ist schlauer als Frau Peter

Der österreichische Physiker Erwin Schrödinger formulierte im Jahr 1935 ein Gedankenexperiment, um zu veranschaulichen, dass die Regeln der Quantenmechanik zu paradoxen Ergebnissen führen, würde man…/ mehr

Katharina Szabo / 21.08.2017 / 13:07 / 15

In drei Schritten zur Gleichgültigkeit

Das Drama eines islamistischen Terroranschlags in Europa hat immer drei Akte. Im ersten Akt fahren Muslime - in der Regel Einwanderer aus islamischen Ländern oder, wie im…/ mehr

Katharina Szabo / 26.05.2017 / 16:45 / 20

Von Muslimen lernen heisst, Toleranz lernen!

Eine Chance für Deutschland, für  Christen und alle anderen, so sieht es Bundesfinanzminister Schäuble, liege in der zunehmenden Einwanderung von Muslimen. Während eine Einwanderung von Hindus,…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com