Katharina Szabo / 18.12.2014 / 00:43 / 12 / Seite ausdrucken

Keine Solidarität, niemals!

Erstaunlich, wie viel emotionale Abwehr ein Artikel auslösen kann, der den Mord an Kindern, muslimischer Kinder nicht zu vergessen, durch Islamisten thematisiert. Von ‚Nazi‘, über ‚dumm‘ bis zu ‚Hasspredigerin‘ reichen die Beschimpfungen der Entrüsteten, die offenbar zum Ausdruck bringen wollen, dass ihre demokratische Gesinnung wie auch ihr Intellekt meine bescheidenen Fähigkeiten übertreffen. Und auch die Leser, denen mein Artikel gefallen hat, wurden als geistig minderbemittelt diffamiert. Dieser Aufforderung zum politischen Diskurs möchte ich also gerne nachkommen.

Neben der Kritik an dem seit nun über einem Jahrzehnt andauernden Morden durch Islamisten, für das ich sicherlich keine Beweise erbringen muss, bezeichnete ich unter anderem Heiko Maas, Cem Özdemir und Gregor Gysi als scheinheilig. Genauer: als scheinheiliges Pack. Ich würde niemandem widersprechen, der sie als verlogenes scheinheiliges Pack titulieren würde.  Stimmt nicht?

Mit der gebotenen moralischen Empörung hatten Özdemir, Maas und Gysi die Dresdner Demonstranten scharf verurteilt. Von ‚Schande‘ und ‚Mischpoke‘ war die Rede. Man mag zu den Positionen der Demonstranten von Pegida stehen wie man will. Bürgern, die friedlich demonstrieren und nicht zu Gewalt aufrufen, das Recht auf Demonstrationsfreiheit abzusprechen, weil diese die eigenen politischen Positionen nicht vertreten, sollte dazu führen, dass ein Politiker sein Amt niederlegen muss. Mehr Demokratiefeindlichkeit kann man schwerlich zur Schau stellen.

Würden die Demonstranten ‚Moslems ins Gas‘ skandieren, oder vielleicht ‚Moslem, Moslem, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein‘, oder eher‚Islam, Kindermörder‘, müsste man ihnen fraglos Rassismus attestieren. Tun sie aber nicht. In dem eher brav und bieder gestalteten Positionspapier, das durchzulesen ich mir die Mühe gemacht habe, wird unter anderem eine bessere und dezentrale Unterbringung von Asylanten gefordert, da die Unterbringung in Asylantenheimen menschenunwürdig sei. Muss man da gleich derart vor Wut schäumen, wie es Cem Özdemir tat? Oder ist es einfach so, dass er beim Thema Rassismus eine Null-Toleranz Strategie fährt, keinerlei Pardon kennt und daher emotional überreagiert hat?

Lesen wir hierzu Cem Özdemirs und Simone Peters Erklärung vom 23.07.2014 zur ‚Situation in Israel und im Gazastreifen‘.
“Die Gewalt im Nahostkonflikt muss so schnell wie möglich gestoppt werden. Jeder Tag, den der Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen weitergeht, fordert neue, meist zivile Todesopfer. Die Hamas hat bisher alle Vermittlungsversuche und Waffenruhen abgelehnt. Damit hat sie deutlich gemacht, dass sie kein Interesse daran hat, das Blutvergießen zu beenden. Sie betreibt damit ein zynisches, tödliches Spiel mit dem Leben von palästinensischen Kindern, Frauen und Männern. Die Zivilbevölkerung in Gaza zahlt in diesem Konflikt den höchsten Preis. Aber auch für die Menschen in Israel, die unter dem täglichen Raketenbeschuss auf ihre Wohngebiete leiden, ist das ein nicht hinnehmbarer Zustand. Die Hamas muss ihre Terror-Strategie beenden und endlich im Interesse der Menschen in Gaza handeln. Gleichzeitig fordern wir Israel auf, Verantwortung auch für den Schutz der palästinensischen Zivilisten zu übernehmen, die der Militäroffensive schutzlos ausgeliefert sind. Fast zwei Millionen Menschen sind auf dichtestem Raum de facto eingeschlossen, es gibt kaum Schutzbunker und keine Fluchtmöglichkeiten. Die Bodenoffensive verschärft diese Situation noch. Bombardierte Krankenhäuser und getötete Kinder liefern nicht nur den Hamas-Extremisten ihre Rekrutierungsargumente, sie traumatisieren eine ganze Bevölkerung, auf deren Vertrauen diejenigen angewiesen sind, die Frieden wollen. ..“

Und so weiter, und so fort. Kein Wort von den ermordeten israelischen Jugendlichen, viel Mitgefühl für die palästinensischen Zivilisten, die Gleichsetzung der Maßnahmen einer gewählten Regierung zum Schutz der Bevölkerung vor terroristischen Angriffen und eben diesen Terroristen. Dass auf deren rassistischen Agenda die tatsächliche Ermordung aller lebenden Juden steht, sei nur nebenbei bemerkt. Mehrfach wird das Leid der Palästinenser und ihrer Schutzlosigkeit durch die israelische ‚Militäroffensive‘ betont, während die Israelis halt einen ‚Raketenbeschuss‘ hinnehmen müssen.

Für völlig überflüssig erachten es Özdemir und Peters, auf die antisemitischen Aufmärsche in Deutschland einzugehen, auf welchen es zu klaren Mordaufrufen gegen Juden kam. Özdemir hatte die angekündigten antisemitischer Demonstrationen zum Al-Kuds-Tag zwar am 25.07.2014 als Rassismus gegeißelt, aber auch nur diese. Seit Längerem lief da schon eine Melange aus Muslimen, Rechten und Linken durch die deutschen Innenstädte und forderte den Tod der Juden. Extra erwähnen muss man nicht, dass sich Cem Özdemir in dieser Situation emotional im Griff hatte und freilich keine Sekunde vor Zorn bebte.

Ebenfalls kein bisschen wütend wurde Heiko Maas, als er von einer ‚Schande für Deutschland‘ sprach. Am 25.07.2014 drohte Maas zwar strafrechtliche Konsequenzen im Fall ‚judenfeindlicher‘ Parolen bei ‚Kundgebungen gegen Israel‘ an, betonte jedoch gleichzeitig, dass es „jedem unbenommen sei, auf Demonstrationen seine Meinung zu äußern“.

Kommen wir abschließend zur sozialistischen Judenhasser-Partei, der SED, PDS, Linken. Immerhin hatte die von der linken Jugend Solid organisierte antisemitische Protestaktion in Essen zaghaften Widerspruch bei Bundesgeschäftsführer Mathias Höhn hervorgerufen. Höhn kritisierte, dass Parolen wie ‚gestern Opfer – heute Mörder‘ gerufen worden waren. Zudem sei Ziel des Aufmarsches die Essener Synagoge gewesen.  Die nordrhein-westfälische Linke, darunter auch Sarah Wagenknecht, warf Höhn darauf einen Affront gegenüber den eigenen Leuten vor und verfasste eine Erklärung: „Angesichts von jetzt schon mehreren Hundert getöteten Zivilistinnen und Zivilisten im Gazastreifen kann es keine linke Solidarität mit der Politik der rechten israelischen Regierung Netanjahu geben.“

Solange also Özdemir, Peters, Gysi, Wagenknecht, Maas und noch einige andere Anti-Rassismuskämpfer keine gemeinsame Erklärung verfassen, in welcher sie die Taliban, IS, Hamas, Boko Haram u.s.w. vor Wut bebend dazu auffordern, das Töten unschuldiger Zivilisten, das Köpfen und Morden von Kindern, die die falsche Religion oder Staatsangehörigkeit haben, gefälligst zu unterlassen, sondern im Gegenteil, keinerlei Kritik sondern viel Verständnis für die Islamisten und ihre menschenfeindlichen Positionen an den Tag legen, solange werde ich dieses Pack scheinheilig nennen.

Dafür lasse ich mich auch gerne als dumme, hasspredigende Nazi-Braut beschimpfen.
Siehe auch

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.anti-israel-demos-die-angst-vor-dem-protest.05696536-9912-4550-bc60-d40e3f0e2985.html
http://www.oezdemir.de/id-140723.html
http://www.tagesschau.de/inland/antiisraelproteste-102.html
http://www.berliner-zeitung.de/politik/proteste-gegen-gaza-offensive-linke-zwischen-israel-kritik-und-antisemitismus,10808018,27918058.html


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Dieter Sulzbach / 20.12.2014

Sehr geehrte Frau Szabo, die von Ihnen Genannten (und etliche mehr) nenne ich guten Gewissens verlogenes scheinheiliges Pack. Cem “Gigabyte” Özdemir hat Mörder tatsächlich “Mörder” genannt? - Was für eine Tat! Welcher Mut!- In einer Stellungnahme über israelische Angriffe auf Gaza erwähnt er “UN-Schulen” als Ziele. Dass die Hamas Schulen, Krankenhäuser und Wohnblocks als Quartiere für ihre militärischen Operationsbasen verwendet und damit Zivilisten, auch Kinder, als Schutzschilde mißbraucht, weiß Herr Özdemir selbstverständlich genauso wie jeder Interessierte. Wie nennt man das, wenn jemand entscheidende Details einer Darstellung wegläßt? - Halbwahrheit? Lüge? - Und wenn er dann mit hohem moralischen Anspruch Forderungen erhebt, obwohl er weiß - wissen muss! - dass das der soeben von ihm verfälscht geschilderten Realität nicht entspricht, dann ist das scheinheilig! Heiko Maas hat im Juli Straftatbestände strafbar genannt, als sich auf deutschen Straßen Szenen abgespielt haben, die man sich nicht mehr vorstellen konnte? - Mann, was für ein Kerl! Und dann seine Fortsetzung, ansonsten könne natürlich jedermann für seine Ansichten auf der Straße demonstrieren! - Jetzt in Dresden und anderswo aber doch nicht? - Seltsam. Welche Straftatbestände wurden da denn festgestellt? Oder geht es darum, dass sich die Regierenden von Regierten nicht dazwischen reden lassen wollen? Das hat ja auch lange geklappt - zu lange! -, aber nun vielleicht nicht mehr länger! Über Gregor Gysi müssen wir wohl nicht reden. Der redet zwar unterhaltsam über alles uns jedes, aber äußerst ungern über seine Tätigkeiten während der DDR-Diktatur und überhaupt nicht über den Verbleib der SED-Milliarden. Nein, Frau Szabo, Sie können ganz beruhigt sein, was diesen Casus betrifft: “verlogenes scheinheiliges Pack” trifft es ganz genau. Und genau das wollen sich immer mehr Menschen nicht länger schweigend bieten lassen. Danke, dass Sie mit klaren Worten helfen, selbstverständliche demokratische Äußerungen vor unglaublichen Verunglimpfungen durch zweifelhaftes Personal in Politik und Medien in Schutz zu nehmen! Mehr davon! Und je mehr “normale” Bürger aus der Deckung kommen, desto weniger spielen unsere “Elite” und Leute von den politischen Rändern ihre unselige Rolle in unserem Land! Gefährliche Zeiten für die Scheinheiligen! Das Volk kratzt an der Deutungshoheit. Von wegen “Deutschland geht es gut” ...

Bruno Wolff / 19.12.2014

Bitte weiter so.

Christopher Reiss / 18.12.2014

Sehr geehrte Frau Szabo, mit Erstaunen lese ich, daß Sie sich beschimpft fühlen. Sie marschieren in Ihrem Artikel (ein grosses Wort für ein Pamphlet) mit verbundenen Augen kreuz und quer durch die Scheusslichkeiten der Welt und landen 5 Absätze später bei “heute-show Clowns”, die nicht die genehmen Witze reissen und Moderatoren, denen Sie Sozialromantik im Angesicht von brutalem Terror unterstellen. Zwischendurch führt die Schnappatmung dann zielsicher bei Cem Özdemir vorbei, den Sie schon in einem vorherigen Artikel nicht gerade subtil mit J. Goebbels in Verbindung brachten. Aber das Benutzen gleicher Wörter bedeutet noch lange nicht, daß dies dem gleichen politischen Vokabular entspringt. Im übrigen wäre es tatsächlich eine Schande, wenn Özdemir brutale Islamisten analog zu PEGIDA als “Mischpoke” bezeichnen würde. Aber der Vorsitzende der Grünen hat Mörder in jeder Talkshow beim Namen genannt: “Mörder”. In einigen Mediatheken problemlos nachzuhören. Und schliesslich werden die LINKEN als glühende Antisemi ... Verzeihung ... als sozialistische Judenhasser tituliert, obwohl der Chef-“Schmierant” selbst erst kürzlich vor anti-israelisch eingestellten Journalisten aus Scham und Verzweiflung in eine Toilette flüchten musste (“Toilettengate”). Können Sie angesichts dessen und der sonstigen geradezu grotesken Unterstellungen erkennen wer austeilt und wer einsteckt? Wer genau von Politikern oder Presse entschuldigt oder bewundert denn Massaker? In der Kommentarleiste zum “Artikel” finden sich 24 Wortmeldungen und 24 davon können sich vor Begeisterung kaum noch einkriegen. Einige können es gar nicht erwarten eine Patenschaft zu übernehmen. Und auf Facebook finden sich 200(!) “Likes” und fast alle der ca. 30 Kommentare loben in den höchsten Tönen. “Kai Ziemann” hat den “Artikel” jedenfalls bis aufs kleinste Detail verstanden und fasst korrekt zusammen: “Sehr gut, Frau Szabo! Verbal mitten in die Fresse dieser scheinheiligen Polit-Kasper!” Seltsam. Da löst jemand quasi einen kollektiven Meinungsorgasmus aus – und fühlt sich von einzelnen angegriffen. “Was stört es die Eiche, wenn sich ein paar Sauen daran schrubben”, würde Olli Kahn jetzt sagen. Und Ellen Daniel würde vielleicht auf “Weinerlichkeit” zu sprechen kommen und nicht zuletzt klar machen, wer die wirklichen Scheinheiligen sind: “Aber bitte nicht so tun, als würden diese armen Menschen mit den Füßen abstimmen, weil ihre Lebensgrundlage bedroht ist. Das ist angesichts des großen menschlichen Elends zum Beispiel in Syrien und im Irak ziemlich widerlich.” http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/bockige_rentner_fahren_gen_sueden Durch jede Pore Ihres Textes schwitzt Hass und Verachtung, was an (fast) keiner Stelle haltbar ist. Klar haben sich einige Landesminister oder Heiko Maas im Ton vergriffen, aber Maas ist nicht maßgebend. “Jeder, der an Pegida-Demonstrationen teilnehme, müsse aufpassen, dass er nicht instrumentalisiert wird.” Die Kanzlerin gibt die Richtung vor und mahnt zu Vorsicht und Skepsis. Zu Recht. Denn so brav und bieder ein “Positionspapier” auch daher kommen mag, so ist der Blick auf die Autoren eines solchen Papiers nie von Schaden. Und spätestens dann ist die Özdemirsche “Mischpoke” nicht mehr so ganz von der Hand zu weisen. Auch Gregor Gysi hat sich in diesem Zusammenhang mitnichten im Ton vergriffen, siehe http://www.tt.com/home/9393958-91/gysi-ruft-zu-breitem-bündnis-gegen-pegida-bewegung-auf.csp Von “moralischer Empörung”, “emotionaler Überreaktion” oder “Scheinheiligkeit” ist in der Sache PEGIDA bei Özdemir und Gysi weit und breit nix zu sehen. Wie Sie richtig schreiben bezeichnet Özdemir Rassisten als Rassisten und was das Papier zum Gaza-Konflikt anbetrifft, so ist es zu begrüßen, daß nicht einzelne Zitate aus dem Kontext gerissen werden, aber es ist nicht begrüßenswert diese Zitate kurz danach zu entstellen: “Aber auch für die Menschen in Israel, die unter dem täglichen Raketenbeschuss auf ihre Wohngebiete leiden, ist das ein NICHT HINNEHMBARER Zustand.” Was gibt es an dem Satz misszuinterpretieren? Und in dem besagten Statment fehlen neben den getöten Jugendlichen auch die durch nichts zu legitimierenden Angriffe auf ein UN-Kinderheim. Mal abgesehen davon, daß das Paper bis zum Erbrechen fair und ausdifferenziert ist. Sie beschweren sich über die fehlgeleitete “linke Jugend”, aber was ist mit der fehlgeleiteten “Jungen AfD”? http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/mein_henkel_gefuehl Solange Sie, Frau Szabo, keine Erklärung dazu abgeben, daß Anti-Semitismus in jedem Parteienspektrum zu verachten ist, so lange sind Sie mit “Hasspredigerin”  noch gut bedient. Besinnliche Tage, Christopher Reiss Da Sie billige Witze über islamistische Mörder in der “heute-Show” vermissen, hier eine kleine Aufmunterung https://www.youtube.com/watch?v=GTGtsdt_c2c

Joachim Glauer / 18.12.2014

Liebe Frau Szabo, Wenn das was sie schreiben, dumm und hasspredigende Nazipropaganda ist, bekenne ich mich auch dumm und rechtsradikal zu sein. Dafür bestehe ich aber auf eine eigene Meinung. Am Al-Kuds-Tag 2014 in Berlin konnte ich die Wucht einiger Islamisten hautnah erleben, als ich körperlich am Kurfürstendamm angegriffen wurde, weil ich eine kleine israelische Fahne in der Hand hatte. Danke für ihre Texte

Bianca Darius / 18.12.2014

Chapeau, Frau Szabo! Und bitte lassen Sie sich nicht einschüchtern! Denn es kann einem doch nur noch Angst und Bange werden bei der alarmierenden Beobachtung, wie wenige Publizisten und Parteikarrieristen überhaupt noch bereit sind, die Meinung- und Demonstrationsfreiheit zu verteidigen - auch und gerade für Menschen, die eine Minderheitenmeinung vertreten. Aber bei den Phänomenen von Dresden handelt es sich ja nach mehrheitlicher medialer Sprachregelung gar nicht um Demonstrationen. Sondern um “Aufmärsche”. Lingua quarti imperii.

Hans-Peter Hammer / 18.12.2014

Das einzige was mir in ihrem Artikel “Kein Cem, kein Gregor weit und breit” auffiel, ja auch aufstieß, war diese Formulierung: “.... diese Karikaturen eines Menschen .....” [gemeint sind die “Gotteskrieger”]! Das erinnerte mich an eine sehr ähnliche Formulierung des TAZ-Autors Deniz Yücel über Sarrazin “... eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur ....”. Auch wenn das was die “Gotteskrieger” anrichteten schlicht barabarisch, abscheulich und unmenschlich ist (Moment, eigentlich nicht un-, sondern eben menschlich, sehr menschlich, denn Tiere gehen nicht so miteinander um, bzw. sind a-moralisch, kennen den Begriff Moral einfach nicht!) stellt sich mir die Frage: Dürfen wir jemandem die Menschlichkeit, bzw. das Menschsein absprechen, gleichgültig was er getan hat? Was bei Gleichstellung mit einer Karikatur jedoch geschieht! Gefühlsmäßig gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht! Doch wie formuliert das GG so schön: “Die Menschenwürde ist unantastbar!” Es fällt schwer diesen Maßstab auf gewissenlose Mörder und Menschenschlächter anzuwenden, aber ist es nicht das was - eigentlich - die Errungenschaft eines Rechtsstaates ausmacht? So schwer es mir auch fällt, so wenig mir das gefühlsmäßig paßt, so sehr ich diese Leute verabscheue, selbst der schlimmste Abschaum hat das Recht auf seine Menschenwürde! (Dies ist ausdrücklich KEIN Plädoyer für die Täter! Es soll sie NICHT entschuldigen!)  

Thomas März / 18.12.2014

Liebe Katharina, dese überspitzten und wutschäumenden Reaktionen waren absehbar. Bleiben Sie tapfer, manche Anfeindung, Beschimpfung und Verunglimpfung kann man mit stolz geschwellter Brust wie einen Orden tragen. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches, frohes Fest. Thomas März

Rainer Fechner / 18.12.2014

Klarer kann man die Verlogenheit im politischen Diskurs nicht mehr beschreiben. Danke für diesen Beitrag! R. Fechner

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