Na ja, also Monsieur Macron ist mit seinen 39 Lenzen ja nur knapp unter der in Deutschland geltenden Altersschwelle. Ein paar Monate mehr oder weniger können ja wohl nicht ernsthaft als Problem gesehen werden. Nun aber zum Wesentlichen Punkt: Ich teile ja durchaus die Meinung, dass die Europäische Union in vielen Bereichen grundlegender Reformen bedarf. Das Schengen-Abkommen mit seinen offenen Grenzen im Inneren gehört dazu aber ganz sicher nicht! Ich lebe in der deutsch-belgisch-luxembrugischen Grenzregion; Holland und Frankreich sind auch nur ein Katzensprung entfernt. Zusammen mit tausenden anderen Bewohnern dieser Region überquere ich fast täglich mindestens eine dieser “Grenzen”, die ich persönlich schon gar nicht mehr als solche wahrnehme und ich möchte nicht, dass sich das wieder ändert. Ich kann mich nämlich auch noch an Zeiten erinnern, als es anders war und ich habe eine sehr eindeutige Meinung, welcher Zustand mir besser gefällt. Von den Auswirkungen auf die im Lokalen grenzüberschreitend vernetzte Wirtschaft - bis runter zu kleinen Handwerksbetrieben! - will ich mal gar nicht sprechen. Wer Grenzschliessungen fordert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er damit ganze Regionen von ihren unmittelbaren Nachbarn abschneidet und damit tief in die Lebensgestaltung vieler tausend Menschen eingreift! Anders gewendet: ich bin mir bewusst, dass offene Grenzen nicht der historische Normalfall ist; und genau deshalb halte ich dies für eine grosse Errungenschaft. Wenn Schengen ein Problem hat, dann an seinen Aussengrenzen. Daher sollte unsere Anstrengung darauf gerichtet sein, das Problem auch dort zu lösen - ohne gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten!
Herr Müller-Ullrich, nun seien Sie mal etwas Altersmilde und gönnen Sie einen jungen Franzosen die Macht. Nicht das Alter ist das Entscheidende, sondern die Einstellung und der Verstand. Ob diese beiden Kriterien bei Macron ausreichen ist offen. Schließlich leistet sich die AfD auch eine 38-jährige Spitzenkandidatin, neben einen Greis.
Achtung Kitschalarm! Der Bildwagner will das Macron-Märchen als Schnulzenfilm. Sowas hilft in schweren Zeiten und erklärt die Wählerseele.
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