Der Israelhass gehört zum Antiamerikanismus, der Ablehnung der Marktwirtschaft, ja, der Ablehnung des gesamten westlichen Modernisierungsprojekts. Anstatt dieses Projekt als eines der großen Befreiung zu sehen – Befreiung von Armut, Krankheit und Gewalt (die meisten sind sich nicht dessen bewusst, wie gewaltarm moderne Gesellschaften sind im Vergleich zu den indigenen) – wird der Erfolg des Westens als Unterdrückungsgeschichte umgedeutet. Das Heil wird nun von Gesellschaftsordnungen erwartet, die wirklich unterdrückend sind: Sozialismus und archaische, tribalistische indigene Gesellschaftsordnungen wie die des Islam. Das ist komplett absurd. — Es müssen aber dieser perversen Selbstablehnung der Moderne starke, ernst zu nehmende psychologische Bedürfnisse zu Grund liegen. Ich vermute, dass es Bindungsbedürfnisse sind, die die Modernisierung schon immer in Gestalt romantischer Strömungen begleiteten, z.T. mit guten Folgen (Naturschutz, Gemeinschaftspflege, Validierung des Gefühlslebens), aber eben auch mit katastrophalen Ergebnissen (1. Weltkrieg, Nationalsozialismus, Leninismus-Stalinismus, europäischer Antisemitismus). Diese tiefen romantischen Bedürfnisse vernebeln die Hirne der Linken so stark, dass es im Moment kein Gegenmittel zu geben scheint. Der linke Antizionismus/Antisemitismus ist nur ein Aspekt dieser großen, zerstörerischen Grundströmung.
Solidarität mit den Palästinensern, um das Dogma der linken Xenophilie nicht anzutasten, ist mir eine zu oberflächliche Erklärung, welche ja nur ein un- oder zumindest nicht direkt beabsichtigtes Hineinschlittern in den Antisemitismus impliziert. Nein, die Anlagen sind noch da, sie werden jetzt nur mit scheinbar sauberem Stoff aufgefüllt. Anders ausgedrückt, unter dem Judenhass der eigens herbeigerufenen neuen Freunde kann man seinen ach so lange in der historischen Schamkiste eingesperrten eigenen Hass sozusagen undercover endlich wieder frei schwimmen lassen.
Was so auch wieder nicht stimmt. Ein Teil der antideutschen Linken ist projüdisch, Jungleworld, konkret, sollten hier nicht unerwähnt gelassen werden.
Ich denke der WDR benötigt nicht nur die Hilfe eines Physiotherapeuten, sondern auch die Hillfe eines Psychotherapeuten.
“Warum geht man gegen diese Judenhasser so zaghaft vor?” Sehr geehrter Herr Bonhorst, kann dies daran liegen, dass Polizei und Justiz schlicht mit der schieren Masse an hasserfüllten Arabern und Unterstützern auf der Nakba-Demo oder 70.000(!) für Erdogan demonstrierenden Türken überfordert sind? Wieviel Polizisten braucht man, um eine 70.000 Personen umfassende, nicht angemeldete Versammlung aufzulösen, die sich nicht freiwillig auflöst? Kann hier schlicht die Angst vor einer immer fordernder und dem Rechtsstaat gleichgültig bis feindlich gegenüber tretendern muslimischen Gemeinschaft und die Angst vor einem Bürgerkrieg das Nicht-Handeln des Staates verursachen?
Sehr geehrter Herr Bonhorst! Viele Verspannungen sind psychosomatisch. Daher bedarf es nicht nur eines Physiotherapeuten sondern auch oftmals eines Psychotherapeuten.
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