Wiglaf Droste hat einmal völlig zutreffend gesagt, dass viele Deutsche wohl unter Meinungsfreiheit verstünden, endlich wieder etwas gegen Juden und Israel sagen zu dürfen. Und so handelen viele Geschichten zu Israel davon, wie man das bloss anstellen kann.
Bis heute beschäftigt die Deutschen das obsessiv. Selbst Großmeister wie Heribert Prantl lässt das Thema nicht los.
Wie es gemacht wird, hat Prantl 2006 gezeigt. Mit dem ältesten aller antisemitischen Tricks, nämlich dem, man dürfe nichts gegen Israel sagen (um es dann ausführlich zu tun).
“Bomben auf Beirut, Krieg im Gaza-Streifen, Hunderttausende auf der Flucht. Welche und wie viel Israel-Kritik ist in diesen Tagen in Deutschland erlaubt?”
Natürlich ist jede Kritik erlaubt. Nur dass Menschen wie Prantl sie sich selbst wohl immer verkneifen (zum Glück), um sich dann irgendwann als heldenhafte Rebellen gegen ihr eigenes Ich zu präsentieren, diesen Kampf für allgemeingültig erklären.
Prantl steht in einer langen Reihe deutscher Israel-Rezeption, die einmal ganz anders angefangen hat. Doch egal, worum es ging: Immer war Israel Projektionsfläche. Reden die Deutschen über Israel, dann reden die Deutschen immer nur über sich selbst.
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