ISRAEL
Un hombre encarcerado y hechizado,
un hombre condenado a ser la serpiente
que guarda un oro infame,
un hombre condenado a ser Shylock,
un hombre que se inclina sobre la tierra
y que sabe que estuvo en el Paraíso,
un hombre viejo y ciego que ha de romper
las columnas del templo,
un rostro condenado a ser una máscara,
un hombre que a pesar de los hombres
es Spinoza y el Baal Shem y los cabalistas,
un hombre que es el Libro,
una boca que alaba desde el abismo
la justicia del firmamento,
un procurador o un dentista
que dialogó con Dios en una montana,
un hombre condenado a ser el escarnio,
la abominación, el judío,
un hombre lapidado, incendiado
y ahogado en cámeras letales,
un hombre que se obstina en ser inmortal
y que ahora ha vuelto a su batalla,
a la violenta luz de la victoria,
hermoso como un león al mediodía.
—Jorge Luis Borges
ISRAEL
Ein eingekerkerter und behexter Mensch,
ein Mensch, verdammt, die Schlange zu sein,
die infames Gold bewacht,
ein Mensch, verdammt, Shylock zu sein,
ein Mensch, der sich über die Erde neigt
und weiß, dass er im Paradies gewesen ist,
ein alter blinder Mann, der die Säulen
des Tempels zerbrechen muss,
ein Antlitz, verdammt, Maske zu sein,
ein Mensch, der den Menschen zum Trotz
Spinoza ist und der Baal Schem und die Kabbalisten,
ein Mensch, der Das Buch ist,
ein Mund, der aus dem Abgrund preist
die Gerechtigkeit des Firmaments,
ein Staatsanwalt oder Zahnarzt,
der Zwiesprache gehalten hat mit Gott auf einem Berg,
ein Mensch, verdammt, Gespött zu sein,
Abscheu, der Jude,
ein gesteinigter Mensch, in Brand gesteckt
und in Todeskammern erstickt,
ein Mensch, der darauf beharrt, unsterblich zu sein,
und der nun zurückgekehrt ist in seine Schlacht,
ins gewaltsame Licht des Sieges,
schön wie ein Löwe am Mittag.
—Jorge Luis Borges
(Übersetzung: Gisbert Haefs, aus: “Tiger und Schatten”. Gedichte 1966-1972. S. Fischer, Frankfurt/M.)