Es gibt eine ältere schottische Langzeitstudie über die Korrelation zwischen der Intelligenz von Mädchen im Schulalter und ihrem späteren Bindungs- und Fortpflanzungsverhalten, gemessen in IQ und späterer Heirat und Familiengründung. Das begann in den 1970ern und lief über ca. 20 Jahre. Zusammenfassend waren die Mädchen mit einem leicht unterdurchschnittlichen IQ von etwas unter 100 am häufigsten verheiratet. Bereits ab IQ deutlich über 100 sanken die Heiratschancen, ab 120 wurde es recht kritisch und die Hochintelligenten mit 140 waren ausnahmslos unverheiratet und kinderlos. Mit der Interpretation haben die Forscher sich damals zurückgehalten, da kann man ja wild über Henne und Ei spekulieren. Und wenn man erst mit der Evolutionstheorie anfängt…
Es ist viel dran an diesem Gedanken der relativen Vereinsamung: Wer weiss schon, dass gute Denker zumeist saumäßige Redner sind und umgekehrt. Das hört man zum Beispiel von Regisseuren, die die Autoren kaum jemals auf die Bühne stellen würden. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass E. Kant (ich meine den Königsberger) ein lustig-versoffener Mensch gewesen sein könnte. Mit seinen 150 Zentime- tern in der Höhe. Ich weiss aber, dass einer meiner Freunde ein solcher Typ war. Der Teufel Alk hat ihn im 60. Jahr umgebracht. Bis dahin hatte er eine Menge fester Freunde, seine Witwer dafür gar keine. Fröhlichkeit macht also auch einsam, wenn auch etwas später.
Danke für die Lockerungsübung - mit noch mehr Vergnügen als bisher werde ich das Unkraut in meinem bescheidenen Garten (15.000 qm) alleine ausrupfen und mich nicht von Geschwätz, Ratschlägen und Selbstfindungssehnsüchten Dritter ablenken lassen. “Einsamkeit ist das Los aller großen Geister” meinte schon Arthur Schopenhauer. Es tut so gut, seine zerschundenen Hände mit dem Balsam der überdurchschnittlichen Intelligenz salben zu können.
Ich wuerde die Autorin gern fragen wieso sie Freundschaften mit Partnerschaften oder Kinderzahl gleichsetzt. Gegeben das Alter der Studienteilnehmer kann man ja noch nicht wissen wie wahrscheinlich eine Ehe oder Kinder sind. Denn es mag auch einfach nur so sein dass uns die Natur so geschaffen hat dass wir uns am liebsten in der Gesellschaft von Menschen bewegen die zumindest genausso schlau sind wie man selbst ist. Weil das fuer die sehr Schlauen schwieriger zu erreichen ist, hat ihnen die Natur in der Hinsicht eine groessere Geduld mitgegeben ( bzw hat sich die mit der Intelligenz mitentwickelt). Ausserdem mag es ja sein dass weniger intelligente Leute eine hoehere Wahrscheinlichkeit haben einen Partner zu finden. Aber was wenn die Schlauen die es schaffen Kinder zu haben mehr davon haben weil sie auch mehr Resourcen zur Verfuegung haben? Ich fuerchte dass die Autorin in die Resultate des Forschers aus London etwas hineininterpretiert was nicht notwendigerweise drinsteckt.
Es darf keine Unterschiede im IQ mehr geben, dies ist ja völlig diskriminierend. Und Produkte, Werbung - ein einziges rassistisches, den anderen herabsetzendes Konglomerat an verachtender Kommunikation. Aber das Allerschlimmste überhaupt: umarmendes Duzen allerorten, wieso nur glauben superintelligente Kommunikationsmacher, dass damit Nähe erzeugt werden kann? Ach, verstehe, diese Kommunikation lässt der Superintelligente von Minderbegabten IQ-Low-Levlern machen, die inzwischen ein einziges buntes, kumpeliges Wortgetöse einsetzen. Na ja, hier sollte er mal eingreifen.
Herrlich! Aber so neu ist die Erkenntnis auch nicht. Sie siehe den fantastischen Satiremovie “Ideocracy” aus den 90ern. Dummheit, also mangelnde Intelligenz, ist allerdings die einzig akzeptable Entschuldigung. Die dagegen ergriffenen Maßnahmen und Entschuldigungen wurden nicht von den Dummen aufgesetzt und dienen auch der Bevormundung und Steuerung der nicht ganz so Dummen. Die werden allerdings tatsächlich immer mehr….... oder noch schlimmer… Ignoranz und Egoismus, eine Unart die immer mehr um sich greift, ist eine andere Art von Dummheit und die korreliert nicht zwangsläufig mit der Intelligenz.
Frau Wernli, Sie stechen ja treffend zu, so präzise. Das können Sie sich in der Schweiz auch leisten, denn dort existiert eine Demokratie. Die schützt Sie und die Meinungsfreiheit, und die gesellschaftliche Realität zu erörtern. Ich würde so gerne mit samt meinem Grundstück in die Schweiz einwandern.
Liebe Frau Wernli, da ich mich nicht zu den Genies zähle und mir meine wenigen Freunde gut aussuche, mit Blick auf das was so da draußen alles herumläuft, bin ich gern ein riesen ...... .
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