Interessant, dass hier ausnahmslos Männer schreiben und kritisieren. Mich würden mal die Quellen interessieren, auf die Sie Ihre steilen Thesen stützen, Herr Melfeld und Herr Müller. Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit Ratgeberliteratur à la Frau von Friesen, die zwar ihre Berechtigung, aber mit seriöser Wissenschaft, die es erst einmal durch ein Peer-Review schaffen muss, nichts zu tun hat.
Ach Gottchen. Unfair? Darf ich ein virtuelles Taschentuch reichen? Das Problem ist nicht ein behaupteter “gesellschaftlicher Reflex”, sondern das Problem ist, daß sich Leute nicht im Griff haben. Und daß sind eben sehr oft Frauen. Und das ist auch nicht erst seit gestern so. Kinder früh abfrüstücken und in den Kindergarten bringen und danach ins Büro? Ja und? Was ist denn dabei? Habe ich als Mann viele Jahre lang gemacht. Seit wann ist das ein Grund, auszurasten? Seit wann ist das ganz normale Leben ein Grund, auszurasten? Ausgerastet hingegen ist meine Frau regelmäßig jeden Tag, wenn sie 16.15 Uhr von der Arbeit kam. Grund? Brauchte es nicht. Der Psychoterror in den allermeisten Familien meines Umfeldes geht und ging regelmäßig von den Frauen aus. Und das hat nicht nur mit PMS zu tun. Achten Sie mal selbst drauf und belesen Sie sich. Für den Einstieg empfehle ich Astrid v. Friesen: “Schuld sind immer die anderen!”, Ellert & Richter Verlag, 2012.
Die Tücken der künstlichen Gleichmacherei. Es gibt eben Unterschiede in der Natur, von denen sollte man die Finger lassen, bzw Grenzüberschreitungen tunlichst vermeiden. Ein befremdlicher Artikel.
Hatten Sie sich nicht letztens über schreiende Kinder in Flugzeugen beschwert und wie rücksichtslos deren Eltern wären? Jetzt halten Sie hier ein Plädoyer für Rücksichtslosigkeit. Bitte nicht übel nehmen, aber kann es sein, dass Ihnen der Sinn vor allem nach Selbstgerechtigkeit steht? Zum Thema: Ja es macht sehr wohl einen Unterschied, wie man seine Gefühle in der Öffentlichkeit zeigt. Zwischen temperamentvollem Aufteten und dem völligen Verlust der Selbstbeherrschung gibt es einige Abstufungen. Unterschiede zwischen den Geschlechtern existieren zumindest auch bei Wutanfällen. Aggressive Männer wollen das Gegenüber einschüchtern und Angst erzeugen. Aggressives Aufreten bei Frauen soll i.d.R. das Gegenüber verächtlich machen und führt meist zu einem öffentlichen Gesichtsverlust. Ersteres überträgt die Angst auf die Umstehenden, letzteres erzeugt das Gefühl von Fremdschämen. Scham verletzt tiefere Schichten der Seele. Jeder scheint das zu spüren, aber Ihnen geht das vermutlich ab. Ihre private Meinung gehört Ihnen, aber es wäre vorteilhaft, wenn Sie Ihre Sicht nicht zum Credo für alle erklären, da viele eine friedliche Öffentlichkeit sehr schätzen.
“Brüllen Männer rum, steht es ihnen gut” ... meint jedenfalls Tamara Wernli. Das ist aber auch nur ihre persönliche Meinung und somit Ein-Personen-Statistik.
Was hilft es, sich darüber zu beklagen, dass die Realität “schrecklich unfair” ist? Sie ist, wie sie ist. Schrecklich unfair ist auch, dass sich zwar alle verkriechen, wenn ich als Mann losbrülle, dass ein sibirischer Tiger sich davon jedoch kein bisschen beeindrucken lässt.
Natürlich Mädels, auch ihr habt das Recht auf schlechte Laune und das hat jetzt nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Es ist einfach die Natur des Menschen.
“Hell’s Grannies” (Monty Python hat es mal wieder voher gewußt).
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