Liebe Frau Lengsfeld, ich soll also meinen „Bundestagsabgeordneten aufsuchen“? An wen genau haben Sie da gedacht? Ich nehme an, Sie hoffen insgeheim und verzweifelt noch auf die große Erneuerung innerhalb der CDU? Ich darf Sie an den letzten großen Parteitag eben dieser CDU erinnern, den Sie selbst so treffend beschrieben hatten. Hier huldigten zum politischen Einklang sedierte Parteisoldaten in einem rauschhaften Dauerklatschen ihrer großen Vorsitzenden, wobei kaum einer so recht wusste, für welche großartige Performance eigentlich gerade Beifall zu spenden war. Ich schätze die Hälfte tat eben das, was der Nachbar auch gerade machte. In der CDU haben Männer mit Charakter aber längst die Bühne verlassen. Wer sich an den „Auftritt“ von Wolfgang Schäuble, den letzten, dem man noch „Rückgrat“ zugetraut hätte, am 29.November 2015 im Jauch-Gasometer erinnert, wo er sich eine Stunde lang dreht und windet und man förmlich spürt, dass er eigentlich ganz anders denkt als er zum Reden und Handeln aufgrund seiner demütigsten Loyalität zu Merkel gezwungen wird, der muss alle Hoffnung auf eine Art Revolution innerhalb der großen Volkspartei aufgeben. Längst sind wir „Normalbürger“ die „Außerparlamentarische Opposition“. Aber warum regt sich kein öffentlicher Protest? Weil jeder von uns etwas zu verlieren hat, weil wir schlichtweg keine Zeit haben, auf die Straße zu gehen. Wir arbeiten rund um die Uhr, damit sich das Hamsterrad noch schneller dreht und das Getriebe des grassierenden Wohlfahrtstaates auf Hochtouren laufen kann. Wer meint, dass man Geld nur drucken braucht und die Wirtschaft von selbst weiter boomt, wenn man Europa im nationalen Alleingang krachend an die Wand fährt, der wird böse aufwachen. 2016 wird, wie zuletzt bei den europäischen Nachbarn, das Jahr des Protestwählers: Er wird die vom Versagen der großen Volksparteien erschaffenen Bündnisse wie die AfD wählen und vielleicht sogar wieder das gelbe Spaßmobil. Es wird derjenige die Nase vorn haben, der zuerst und nachhaltig die Zahl an Migranten bekannter Art nennt und überzeugend vertritt, die wir 2016 bei klarem Verstand in Deutschland noch aufnehmen können und die uns wirklich Nutzen bringen: Null. Aber keine Angst, wir werden unsere Zukunft schon in die Hand nehmen. Bitte schreiben Sie weiter, Frau Lengsfeld, es ist dringend notwendig!
“.....Oder die Herrn Innenminister Jäger und de Maizière, die in ihren ersten Statements ähnliche Behauptungen aufstellten, bis mutige Polizisten ....” Was mich wundert: Bei soviel Diletantismus und Mantel des Verschweigens forderte früher eine Opposition im Bundestag mindestens den Rücktritt des zuständigen Ministers. Aber diesmal: Nix, weder Gick noch Gack, stattdessen Köpfe in den Sand. Hmmm, warum wohl?
Herzlichen Dank Frau Lengsfeld, ein wichtiger und mutiger Kommentar. Das erschreckende sind eben nicht nur die Vorfälle als soche, sondern die Denkverbote und das Vertuschen durch Politik und Medien. Besonders negativ haben sich wieder einmal die unsäglichen Stegner und Tauber hervorgetan, die nichts Besseres wußten, als einen besorgten Bürger noch zu beschimpfen und ihn der Lächerlichkeit preis zu geben. Herr Tauber der willfährige Adlatus seiner Herrin ist wirklich der Tiefpunkt an dem die CDU angekommen ist. Konrad Adenauer dürfte sich in seinem Grab vor lauter Grausen umdrehen….
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, Danke für den Beitrag. Immerhin wurde die (seit Jahren “intakte”) Schweigespirale durch die Ereignisse durchbrochen… ein wichtiger Mosaikstein für die Wählerschaft, die sich ob der moralisierenden Einschüchterung kaum noch traut, ihre Stimme zu “erheben”.
Warum hat sich Frau Reker ihren Messerstecher nicht „auf eine Armlänge“ Abstand gehalten?
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, Sie haben Recht, wie so häufig. Die Kernfrage ist nur, was tun? Dem “normalen” Bürger, der nicht politisch tätig ist und keinen privilegierten Zugang zu den Medien hat, bleibt nur die nächste Wahl. Aber auch Wahlen sind keine Lösung, wenn alle Parteien die gleichen oder zumindest sehr ähnliche Positionen vertreten. Wir müssen das Problem bei der Wurzel packen und dies geht nur über eine bundesweite Kampagne zur Änderung der Parteiengesetzgebung. 1. Parlamentarier dürfen nicht unbegrenzt häufig wiedergewählt werden dürfen (am besten nur einmal). Im Gegenzug könnte man die Legislaturperiode von 4 auf 6 Jahre erhöhen und dafür alle 3 Jahre die Hälfte der Parlamentarier neu wählen. 2. Die Listenwahl muss abgeschafft werden, es darf nur noch Direktwahlen der Kandidaten geben. 3. Wer als Kandidat in einem Wahlkreis aufgestellt werden will, muss mindestens fünf Jahre vor der Wahl in diesem Wahlkreis gewohnt und gearbeitet und (!) Steuern gezahlt haben. 4. Angehöriger höherer Laufbahnen der Exekutive dürfen nicht in die Parlamente gewählt werden. 5. Angehöriger einer Bundes- oder Landesregierung kann nicht sein, wer Mitglied einer Partei ist oder war, die in einem Bundes- oder Landesparlament vertreten ist oder war. Mit freundlichen Grüßen
Tja, man soll Männer auf Abstand halten…... Aber halt, kann man das mit einer wirklich Vorurteilsfreien offenen Gesellschaft überhaupt verantworten? Also wie kommt eine derart weltoffene tolerante Bürgermeisterin dazu uns zum “Vorurteil” aufzufordern und auch noch danach zu handeln….. Alle Männer im Getümmel sind doch wirklich nicht so…......
Sehr geehrte Frau Lengsfeld, als ich vor einem Jahr diesen Blog entdeckte , war ich sehr froh, dass auch Sie zu den Autoren gehören und ich bin seitdem jeden Tag auf der Achse. Vor 26 Jahren habe auch ich mich für die Demokratie im jetzigen Dunkeldeutschland sehr engagiert. Von Umweltgruppe über Runden Tisch bis zur CDU ins Rathaus. Einige Jahre. Seit heute ist für mich meine Partei nicht mehr wählbar. Ich habe mir wieder einmal eine Pressekonferenz mit der Kanzlerin angetan. Seit Monaten torpediere ich Bundesvorstand, Regierung , Elite Abgeordnete und Ministerpräsidenten mit Vorschlägen, Mahnungen und Forderungen. Streite mich permanent mit meinem Abgeordneten und gebe meine Meinung auch in die Öffentlichkeit. Oft schreiben mir diese Politiker Briefe, deren Inhalte sich gleichen wie ein Ei dem anderen. Ich gebe zwar noch nicht auf, weil ja sehr viele Menschen meines Umfeldes genauso denken wie ich. Aber es tut weh, wenn man immer mit dem Kopf gegen eine Wand rennt. Jedem Ihrer Artikel kann ich voll zustimmen, da ich fast das Gleiche wie Sie erlebe. Frau Merkel hat einen undurchdringlichen Kader um sich gebaut, der sehr schwer zu durchdringen ist. Wäre ich nicht 68 Jahre, würde ich versuchen noch aktiver zu sein. Ich kann nur hoffen, dass Ihre und meine Bemühungen, noch mehr Menschen die Augen öffnen. Diese Politikerkaste aller etablierten Parteien ist so abgebrüht, dass man sich fragen muß, ob das noch menschlich ist. Trotz allem wünsche ich Ihnen ein Gesundes Neues Jahr Marion Köhler
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