... wenn es so wäre, warum werden dann Menschen zu Islamisten die alle Freiheiten des Westens erleben durften?
Ich bin mir ein wenig unschlüssig, was ich von der Freudschen Herangehensweise halten soll, alles auf den Penisneid zu reduzieren. Dennoch ist auch diese Sicht der Dinge ein höchst interessantes und wertvolles Puzzleteil, danke als dafür. An anderer Stelle habe ich es heute weniger sexualisiert und wenig mit “deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe” formuliert: es brauch ein bisschen mehr Selbstbewusstsein. Für jeden Menschen, für Kulturen, für Staaten. Denn Selbstbewusstsein bringt Gelassenheit.
Sehr geehrter Herr Schmidt, in DDR-Zeiten lieh ich mir ( in aller Heimlichkeit, da verboten) die “Massenpsychologie….” von W. Reich von Bekannten. In den letzten Jahren habe ich die Strukturen der totalen Unterwerfung unter Ideologien vergleichen können: Faschismus, Kommunismus, Islamismus bzw. Islam. Und da es sich um Ideologien handelt, ist für mich “Der Islam als grund-und menschenrechtswidrige Weltanschauung” - ein analytischer Leitfaden von Hartmut Krauss neben Wilhelm Reich die profunde Analyse zum Thema schlechthin. Haben Sie vielen Dank für Ihre großartige Analyse!
Sehr geehrter Herr Ahlbrecht, vielen Dank. Ich habe nicht den Ehrgeiz, politische oder soziologische Prognosen abzugeben. Mich interessierte einfach ein bisher ziemlich vernachlässigter psychologischer Aspekt. Außerdem würde mich brennend interessieren, was mit den so genannten Linken in diesem Land passiert ist. Zu meiner Zeit hatte man sich Freiheit und Selbstbestimmung auf die Fahne geschrieben. Diese Toleranz gegenüber dem Islam, wie wir sie heute erleben, hätte es damals nicht gegeben. Zur Situation in Deutschland: Hier mache ich in erster Linie das komplette Versagen unserer Politik in Bezug auf Einwanderung und Integration verantwortlich. Diese rotgrünen Multikulti-Spinnereien haben großen Schaden angerichtet. Vielleicht haben sie ja in den letzten Tagen gelesen, dass in Kanada Kinder von Einwanderern in der Schule besser abschneiden als die einheimischen Kinder. Da muss wohl einiges besser laufen! Ich habe letzten Monat ein längeres Gespräch mit einem sehr guten türkischen Freund geführt. Er kam als Kind Anfang der 60iger mit seinen Eltern in dieses Land. Lange und ausführlich hat er mir von den ersten Jahren hier erzählt. (Ich habe dazu auf meinem Blog etwas geschrieben). Ich würde sagen: perfekte Integration und ein Gewinn für die Familie und unser Land. Es scheint mir überhaupt, dass die erste Zuwanderungswelle sich recht problemlos integriert hat. Erst mit der zweiten Welle in den 70igern wurde es problematisch. Es würde sich m. E. lohnen, da mal vorgehaltlos nachzuforschen. Viele Grüße Dirk Schmidt
Sehr geehrter Herr Happ, mir ging es nicht darum, hier endgültige Antworten zu finden. Meine Absicht war es, einen psychologischen Aspekt in die Diskussion zu werfen, der meiner Erachtens bisher vernachlässigt wurde. Es mag sich jeder selbst vorstellen, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er bis nach dem zwanzigsten Lebensjahr keinerlei Kontakt zum anderen Geschlecht gehabt hätte und all die pubertären Sehnsüchte hätte sublimieren müssen. Man kann endlos über die Unterschiede zwischen Islam und Islamismus diskutieren, wobei uns muslimische Interessengruppen dann auch noch erzählen, dass es ja den und den und den Islam gibt. So kommt man nicht weiter. Unbestreitbare Tatsache ist doch wohl, dass in den letzten Jahrzehnten im Namen keiner Religion so viel Terror und Bluttaten verübt wurden wie im Namen des Islam. Zu behaupten, dass dies mit dem „Islam an sich“ nichts zu tun habe, ist lächerlich. Und wo wir schon dabei sind: dass die Zahl der Bucherscheinungen und Patentanmeldungen in islamischen Ländern erschreckend gering ist, muss auch etwas mit der muslimischen Gesellschaft dort zu tun haben. Im Übrigen empfehle ich das Buch „Der islamische Faschismus“ von Hamed Abdel-Samad. Er zeigt meines Erachtens glaubwürdig, dass bestimmte bedenkliche Entwicklungen bereits in der Entstehung des Islam angelegt sind. Viele Grüße Dirk Schmidt
Danke für die Ausführungen, die zeigen, warum wir in Sorge bleiben müssen inmitten all der sinnlich verkrüppelten jungen Männer: Denn hier schlägt der Artikel den Bogen zu Heinsohns “Bürgerkriegsindex”: Wenn zuviele junge Männer keinen Job und keine Frauen abkriegen, weil diese ihnen von den Eliten vorenthalten werden, wird die Lage gefährlich. Wie einfach ist es doch, einen Menschen umzubringen - wesentlich einfacher, als eine Frau zu befriedigen! Neben der Sinnesfeindlichkeit (der Körper wird in Diktaturen ja oft als riefenstahlsches Kunstwerk überhöht) ist der Monotheismus eine Grundwurzel des Übels: Glaubst Du nicht an (m)einen Gott, bist Du böse. Und deshalb darf ich Dich verachten, versklaven, umbringen. All die faschistischen, sozialistischen und nationalsozialitsischen Schreckensregime des 20. Jahrhunderts waren säkularisierte Monotheïsmen: Götzenkult an Führern, an Großen Vorsitzenden. Insofern ist der Islamismus auch hier seiner Zeit etwas hintendran - er benutzt noch das Konstrukt eines Gottes um die Menschen zu knechten. Doch auch wenn wir den Islam überwinden, wird das Grundproblem nicht so schnell gelöst sein: Die zahlenmäßige Übermacht junger, gewaltbereiter Männer. Ich persönlich sehe das Problem nicht so sehr im arabischen Raum, sondern in Afrika, wo Verbesserungen der Hygiene und der Ernährungslage die Bevölkerungen explodieren lassen. Fällt in solche Überbevölkerungen der Funke einer gewaltsamen Umverteilungsideologie - sei es nun der Sozialismus oder der Islamismus - wird die Welt brennen. Somalia und Boko Haram sind da nur der Anfang von neuen Dreißigjährigen Kriegen.
Eine interessante Analyse, der ich i.W. zustimme. Eine rein psychologisierende Deutung des islamischen Terrors greift aber ihrerseits zu kurz und erinnert etwas an die feministische Deutung, in der “gewalttätige Männer” der Schlüssel des Problems sind. Übersehen sind die genauso fanatischen Selbstmordattentäterinnen. Es ist der Islam, stupid, möchte man sagen. Der Islam mit seinem offenbar unerschöpflichen Gewalt- und Hasspotenzial braucht dringend eine Reformation im Stile Martin Luthers. Psychologisch kann man diese Probleme höchstens begleitend behandeln, aber nicht auskurieren.
Endlich mal ein Text auf der Achse, der auch ein gutes Haar an der Achtundsechzigerbewegung lässt! Vielleicht waren wir doch nicht alle nur plemplem damals. Ich habe auch Wilhelm Reich gelesen, sogar in der Schule war das Thema. Doch der allgemeine gesellschaftliche Diskurs ging in der Folgezeit leider in andere Richtungen.
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