Matthias Heitmann, Gastautor / 10.10.2015 / 06:30 / 10 / Seite ausdrucken

Integration: Und jetzt mal zur Praxis

Integration per Regelblatt: Das Beispiel der Kleinstadt Hardheim zeigt, dass die eigentlich gute Idee, Flüchtlingen die sie umgebende und ihnen fremde Kultur näher zu bringen, durch Unbeholfenheit und Unwissenheit leicht ins Gegenteil umschlagen kann.

Die im fränkischen Odenwald gelegenen Gemeinde Hardheim mit 4.700 Einwohnern beherbergt seit einiger Zeit 1.000 Flüchtlinge in einer ehemaligen US-Kaserne. Für die Kleinstadt ist dies zweifellos eine immense organisatorische Herausforderung. Im Großen und Ganzen gibt es aber, wie sich Bürgermeister Volker Rohm am 30. September in der RTL-Sendung „Stern TV“ ausdrückte, keine schweren Delikte, sondern „eher viele kleine“. Dennoch trügen diese verständlicherweise zur Verärgerung der Bürger bei. „Wenn unsere Werte aufgeweicht werden, muss ich dem als Bürgermeister entgegen wirken“, sagte Rohm in einem gestern auf der Internetseite von n-tv veröffentlichten Interview.

Um größeren Konflikten vorzubeugen, hatte die Hardheimer Gemeindeverwaltung daher zusammen mit dem Betreiber der Erstaufnahmestelle einen Leitfaden für Flüchtlinge erstellt. Dieser war in mehreren Sprachen verfasst und soll zu einer besseren und schnelleren Integration beitragen. Nach Angaben der „Fränkischen Nachrichten“ wurden ganz konkrete Probleme angesprochen: Es ging konkret um „das Verhalten auf dem Schlossplatz, wo es für eine halbe Stunde kostenlosen W-LAN-Anschluss gibt; die Müllentsorgung; die Nutzung öffentlicher Toiletten; das Verhältnis zu Privateigentum der Einheimischen; das Ansprechen von Passanten auf der Straße und das Betteln“.

Doch ganz so unmissverständlich, wie es den Anschein hat, waren die unter dem Titel „Hilfestellung und Leitfaden für Flüchtlinge“ zusammengetragenen Benimmregeln leider nicht. Jedenfalls schlug das Papier nach Bekanntwerden hohe mediale Wellen. Tatsächlich ist der dort angeschlagene Ton befremdlich – wenngleich wohl eher aus Unbeholfenheit denn aus bösem Vorsatz: Bereits die Anrede „Liebe fremde Frau, lieber fremder Mann“ signalisierte Distanz und betont die Fremdheit, die man doch eigentlich überwinden wollte. Die Anrede setzte den Ton für die weiteren Inhalte: Es wirkte so, als seien die folgenden Regeln speziell für fremde Damen und Herren gültig, was ja nicht stimmt, denn sie gelten für alle. Wahrscheinlich wäre überhaupt das Betonen des Gemeinsamen der richtige Ansatzpunkt für den Aufbau einer tragfähigen Hardheimer Umgangskultur gewesen. Mit Aussagen wie „Deutschland ist ein sauberes Land, und das soll es auch bleiben!“ wurde genau dies leider nicht kommuniziert.

Schwierig war aber auch die grundsätzliche Herangehensweise an das Papier: Syrische Flüchtlinge kommen nicht von einem anderen Stern. Jedoch müssten sie sich so vorkommen, wenn ihnen zur Erklärung deutscher Gepflogenheiten mitgeteilt wird, dass man hierzulande die Ware im Supermarkt bezahlt, „bevor man sie öffnet“ oder dass in Deutschland „Wasser zum Kochen, Waschen, Putzen [und] für die Toilettenspülungen benutzt“ werde. Stellen Sie sich vor, man würde Sie beim nächsten Auslandsaufenthalt darauf hinweisen, dass „hierzulande“ Stehlen verboten und Wasser zum Waschen da ist. Sie würden sich behandelt fühlen, als wären sie ein unzivilisierter Barbar.

Man muss den Durchschnitts-Syrern keine grundlegende Zivilisations-Nachhilfe erteilen, denn auch in Syrien gab es Eigentum, Supermärkte, private Grundstücke, und selbst es wurde mit Wasser gekocht, gewaschen und geputzt, es gab sogar dort fließendes Wasser! Wer meint, dem normalen syrischen Flüchtling erklären zu müssen, wie man sich zivilisiert zu betragen habe, der ist selbst gefangen in Vorurteilen, die ein solches eigentlich gut gemeintes Projekt zum Scheitern bringen können.

Regeln des zivilen Zusammenlebens haben allgemein gültig zu sein, sie gelten also auch für Flüchtlinge. Flüchtlinge, die sich nicht an solche Regeln halten, tun dies aber nicht, weil ihr Heimatland im Vergleich zu Deutschland einen unüberbrückbaren Zivilisationsrückstand im Alltagsleben aufzuweisen hat. Diese Menschen mögen in einigen Lebensbereichen andere Regeln befolgen, auch solche, die wir als vormodern und rückschrittlich ansehen. Diese Leute aber zu behandeln, als seien sie zu einem geregelten Zusammenleben nicht in der Lage, ist herablassend.

Ihre Beweggründe, sich nicht an Regeln des sozialen Miteinanders zu halten, sind genauso inakzeptabel wie die, die man bei hier aufgewachsenen Jugendlichen und Erwachsenen findet – und sie sind ihnen zumeist auch inhaltlich recht ähnlich: zerrüttete und zerstörte Familien, mangelnde Schulbildung und Erziehung, Armut und Verwahrlosung, Traumatisierung, Störung des sozialen Umfeldes, Abgrenzungswillen gegenüber der abgelehnten Durchschnittsgesellschaft. Dies sind Probleme, die unsere Gesellschaft seit Jahrzehnten als ihre eigenen kennt. Flüchtlinge bedürfen hier keiner wesentlich anderen Behandlung, höchstens einer intensiveren individuellen Betreuung wegen der Kriegs- und Fluchterlebnisse. Mit arroganten und pauschalen Belehrungslisten dürfte hier wenig erreicht werden können, und zusätzlich bringt man noch diejenigen gegen sich auf, die man eigentlich gar nicht gemeint hatte.

Die Hardheimer Regelliste suggerierte zudem, die aufgelisteten Probleme seien allesamt Flüchtlingsprobleme, mithin auf die Herkunft der Menschen zurückzuführen: Dabei ist der Großteil der dort formulierten Regeln auch bei Deutschen alles andere als in Fleisch und Blut übergegangen: Das mangelhafte Nutzen von Toilettenspülungen und das unsaubere Hinterlassen von öffentlichen WCs ist kein „syrisches Problem“, was jeder weiß, der einmal auf einer Kerb, in einem Fußballstadion oder auf einen Betriebsfest in Nöte kam. Dasselbe gilt auch für das Verhalten in Parks und an Hecken und Büschen.

Die als generelle deutsche Sitte formulierte „Nachtruhe ab 22 Uhr“ ist eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, und sie hat auch damals schon nicht funktioniert. Über solche angeblich grundsätzlich und deutschlandweit geltenden „Regeln“ kann jeder, der aus einer Stadt kommt, die nur unwesentlich größer ist als Hardheim, nur herzhaft lachen – von den Regeln für Fahrradfahrer, die die Radwege zu benutzen und nicht mit den Füßen zu bremsen hätten, für das Verhalten von Fußgängern und von den Anstandsregeln für das Ansprechen junger Mädchen ganz zu schweigen.

Ja, die Integration einer großen Zahl von Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund ist eine Herausforderung – doch nicht auf dem Niveau, das uns die Hardheimer Integrationsregeln vermitteln wollte. Diese vermischen zutiefst konservative Wunschvorstellungen einer ländlichen Idylle, die es so nie gegeben hat, mit den Realitäten einer modernen Welt – und verheddern sich heillos. Da hilft es auch nicht, wenn am Ende aufführt wird, man habe die Flüchtlinge ja schließlich „bedingungslos aufgenommen“ – im Gegenteil: Dies klingt wie eine indirekte Drohung.

Und dies ist das Übelste an der ganzen Auflistung: In letzter Konsequenz wird den Bürgern signalisiert, sie mögen doch bitte, anstatt den Flüchtlingen angstfrei und auf Augenhöhe zu begegnen, um Vertrauen aufzubauen, von nun an kontrollieren, ob die „fremden Frauen und Männer“ sich auch wirklich an alle Regeln halten. Interessanterweise räumte Rohm im n-tv-Interview auch ein, dass der Leitfaden „vor allem für unsere Bürger gedacht“ war. Dass gerade diese im Internet veröffentlichte deutsche Fassung des Textes öffentlichen Wirbel auslöste, hatte Rohm überrascht. Es hätte ihn nicht überraschen sollen.

Was diese Posse um den gescheiterten Hardheimer Versuch, Integration per Regelblatt zu vollziehen, aber vor allem offenbart, ist die politische Hilflosigkeit vor Ort, die zu der organisatorischen Überforderung noch hinzukommt. Diese hat nicht Bürgermeister Rohm zu verantworten, denn sie ist ein Symbol für die oberflächliche und über die Menschen hinweggehende Art und Weise, mit der die „große Politik“ sich des Migrationsthemas annimmt. Es reicht eben nicht aus, wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel in Fernsehtalkshows gute Miene zum schwierigen Spiel macht, allen mütterlich auf die Schulter klopft und ihnen vergewissert, man werde „das“ schon schaffen.

Integration ist ein politischer Prozess, der weit über das nebeneinander her leben von unterschiedlichen Menschengruppen hinaus geht und der auch nicht mit Durchhalteparolen bewerkstelligt werden kann. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass aus anderen Ländern stammende Menschen in Deutschland seit Jahrzehnten und noch immer vielfach als „Gastarbeiter“ angesehen werden und es eine tiefsitzende Kultur der Abschottung gibt, muss offen und ohne Vorbehalte mit den Menschen diskutiert werden, ohne dass Bedenkenträger sofort in die rechtsradikale und Integrationsbefürworter sofort in die naive Gutmenschenecke gestellt werden. Ein solcher Diskurs setzt aber voraus, dass die Politik die Menschen ernst nimmt – egal, woher sie kommen. Vielleicht gelingt das in Hardheim in einem zweiten Versuch.

Matthias Heitmann ist freier Journalist und Autor des Buches „Zeitgeisterjagd. Auf Safari durch das Dickicht des modernen politischen Denkens“. Seine Website findet sich unter http://www.zeitgeisterjagd.de. Dieser Text ist zuerst in der BFT-Bürgerzeitung erschienen.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Hermes Conrad / 11.10.2015

Vermutlich gelten in Syrien für Angehörige der Mittelschicht und darüber ähnliche zivilisatorische Vorstellungen wie in Deutschland. Dasselbe dürfte auch für Rumänien und Bulgarien gelten. Trotzdem gibt es mit dem Zuzug einiger Menschen aus Bulgarien und Rumänien Probleme, die denen stark zu ähneln scheinen, die jetzt aus Hardheim berichtet werden. Man könnte also, horribile dictu, annehmen, dass Rumänen und Bulgaren froh sind, die “schlecht erzogenen” Mitbürger loszuwerden. Und möglicherweise kommen aus Syrien und anderen Ländern eben auch solche Menschen zu uns, die in ihrer Heimat nicht durch ausgeprägt gutes Benehmen aufgefallen sind. Die Betrachtung der vor 30 Jahren aus dem Libanon aufgenommenen Asylbewerber legt jedenfalls nahe, dass es die in der Region auch gibt. Vermutlich gibt es sie sogar überall auf der Welt. Nur der Umgang mit solchen Menschen ist unterschiedlich. Man kann sie links liegen lassen und ihr Fehlverhalten ggf. ohne Ansehen der Person und der Herkunft sanktionieren, wenn andere darunter zu leiden haben. Oder man kann sich als Nanny-Staat umfassend um sie kümmern, was in Deutschland für die vielen Deutschen, die jene Charakteristika aufweisen, bereits perfekt implementiert ist.  Fragen Sie mal jemanden, der in dem Bereich arbeitet - da trauen Sie Ihren Ohren nicht mehr. Der Nanny-Staat für diejenigen unter den Zuwanderern, die besonders sozial problematisch sind, ist indes in Vorbereitung, und auch diejenigen Zuwanderer, die sich gern integrieren würden, wird man nach Möglichkeit so unter die Fittiche des Sozialstaats zu nehmen versuchen. Am besten wäre es aber noch, wenn alle Bürger unmittelbar zu Patienten des Sozialstaats würden, der für alles zuständig ist und sich um alles kümmert. Kostet auch nichts, denn das Geld kommt ja vom Staat, wie Genosse Hollande sagen würde.

Rudolph Starhemberg / 11.10.2015

Uns selbst wurden und werden ständig Regeln im Namen der vorgegebenen “Willkommenskultur” auferlegt. Schüler, deren Einrichtung an einen Asylstützpunkt grenzt, sollen die “Flüchtlinge” nicht “angaffen” und sich züchtig kleiden, der Anblick von Kruzifixen könnte religiöse Gefühle beleidigen oder Sirenalarm “Kriegsflüchtlinge” traumatisieren, etc. “Ja, die Integration einer großen Zahl von Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund ist eine Herausforderung.” Für wen? Hier muß sich niemand “integrieren”, nur benehmen. Flüchtlinge haben ein Recht in ihrer Heimat und in unserer nur ein Recht auf Zeit. Daher gelten hier unsere Regeln, selbst wenn sie angeblich auf konservativen “Wunschvorstellungen einer ländlichen Idylle, die es so nie gegeben hat” beruhen und mit den “Realitäten einer modernen Welt”, des Herrn Heitmann inkompatibel sind. Herr Heitmann mag sich einmal auf Youtube den Ansturm der aggressiven “Refugees” auf die ungarischen Grenze anschauen. Dagegen würde weder eine Hardheimer Regelliste noch irgendeine “Willkommenskultur” etwas ausrichten

Wolfgang Schlage / 10.10.2015

Autor Matthias Heitmann mag ja Recht haben, dass der Hardheimer Leitfaden zu kritisieren ist. Dies als “Posse” zu bezeichnen geht mir hingegen zu weit. Dies und der ganze Tonfall des Artikels zeugt von Überheblichkeit des Autors, von einem (übrigens auch aus dem 19. Jahrhundert stammenden) Herabblicken des sich für kosmopolitisch haltenden Autors auf die Provinz, der sich selbst offenbar für erheblich gescheiter hält als die Gemeindeverwaltung dieser “Kleinstadt” (wie er schreibt) im Odenwald. Die Probleme, die der Leitfaden anspricht, die vielen zivilisatorischen Grenzverletzungen und Rechtsbrüche durch die Migranten, die den kritisierten Leitfaden überhaupt erst notwendig gemacht haben, sind hingegen real; jedenfalls behauptet der Autor nicht, sie seien erfunden. Vielleicht hätte Herr Heitmann sich deshalb besser um die Frage gekümmert, wie man die Migranten dazu kriegen kann, sich so zu verhalten, wie man es von Gästen erwarten kann: höflich, zuvorkommend, und die Gepflogenheiten des Gastlandes und des Gastortes respektierend, auch oder gerade dann, wenn der in der Provinz liegt. Anstatt sich, das schreibt Herr Heitmann ja mit Klarheit, sich so zu verhalten, wie sie es zu Hause auch nicht dürften. Der von Autor Heitmann kritisierte Ton des Leitfadens ist im übrigen ein Resultat dessen, dass sich Deutschland nicht traut, das Selbstverständliche, nämlich dass die Migranten sich hier anständig und deutschlandkonform benehmen, mit Selbstverständlichkeit und Selbstbewusstsein einzufordern.

Paul Mittelsdorf / 10.10.2015

Entschuldigung, Herr Heitmann, aber die Regeln, die Sie hier kritisieren, sind aus der Praxis geboren, nicht aus jener abstrakten Distanz, aus der mitunter Artikel geschrieben werden. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, daß man mitunter auch sehr elementare Dinge (Waren nicht öffnen, Toilettenspülungen benutzen) in Erinnerung rufen muß.

Brigitte Mittelsdorf / 10.10.2015

Der -angesichts vieler Nachrichten - sicher nötige Versuch, Regeln aufzustellen, mag in der Tat, so wie geschehen, etwas tolpatschig wirken. Und es ist nur zu natürlich, dass sich die Medien auf dieses Beispiel stürzen. Ach, wie schön belehrend kann man da doch wieder sein: Die dummen Hardheimer, machen die doch alles falsch. Ich hätte es doch ganz anders gemacht. Das lässt sich immer gut sagen, wenn man nicht unmittelbar betroffen ist. Herr Heitmann: Zehn gute und wirklich praktikable Vorschläge von Ihnen wären gewiss nützlicher gwesen als eine lange Reihe von Gemeinplätzen.

Walter Roth / 10.10.2015

Dieser letzte Punkt in der obigen Aufzählung ist aber gerade der wichtigste. Da sie diese ganz normalen alltäglichen Dinge missachten, und das tun sie wirklich und oft, zeigen sie uns damit auch Verachtung. Die aufnehmende Gesellschaft verachtet sich leider selber, weswegen sie die Standards die bei ihr eigentlich gelten, gar nicht mehr einfordert. Also werden selbst rudimentärste Benimmregeln einfach ignoriert. Ihr Deutschen müsst anfangen eure Vorstellungen durchzusetzen, auch mit Kontrolle und Hinsehen, nicht mit falscher Toleranz. Vielen Syrern haben die Islamisten in der Heimat auch erzählt das wir ja nur Kuffar sind ....ihnen naturgemäss weit unterlegen, und wir bestätigen deren Erzählungen jeden Tag. Selbstbewusstsein hiesse das Zauberwort.

Thomas Baader / 10.10.2015

„Liebe fremde Frau, lieber fremder Mann“  - vielleicht ist aber auch nicht die Formulierung schlecht, sondern vielmehr die Tatsache, dass wir, die Lesenden, “fremd” mit etwas Negativem assoziieren. Faktisch gesehen ist die Anrede ja richtig: Menschen aus einem anderen Land, die hier ankommen, sind erst einmal fremd, und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass wir zum Ziel haben, die Fremdheit zu überwinden. Das Ziel zu erreichen setzt die korrekte Analyse des Jetzt-Zustandes voraus, und jetzt sind diese Menschen noch fremd. Wenn bei “fremd” die Alarmglocken losgehen, ist das vielleicht auf ähnliche Weise falsch, wie wenn wir bei dem Wort “alt” denken, wir diskriminieren jemanden und wollen lieber auf “Senior” ausweichen. Es ist nichts Schlimmes daran, alt zu sein, und es ist normal, fremd zu sein, wenn man ein anderes Land betritt. Zumindest an Letzterem kann sich mit der Zeit etwas ändern.

Jörn Wehrmann / 10.10.2015

Das Allerletzte, das gestresste Kommunalpolitiker jetzt noch brauchen, sind SOLCHE Belehrungen. Wie wäre es, wenn der Autor seinerseits 1.200 Flüchtlinge irgendwo in Deutschland beaufsichtigt. Mal sehen, ob am Ende noch so eine schlaue Handreichung dabei herauskommt…

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Matthias Heitmann, Gastautor / 16.01.2024 / 12:00 / 24

Mit dem Traktor durch Frankfurt

Mittendrin statt nur dabei: Unser Reporter nahm auf einem Traktor Platz, der durch Frankfurt/Main rollte. Das Gespräch mit dem Bauern war angenehm unpolitisch, unaufgeregt, sachlich…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 11.03.2023 / 14:00 / 28

Der Mut und die Nation

Der Ukrainekrieg zeigt nicht nur, wie falsch der Westen in seiner Bewertung von Wladimir Putin lag. Es wird auch deutlich, wie viel Bedeutung die Idee…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 30.08.2022 / 14:00 / 20

Die Angst vor der Meinungsbildungsfreiheit

Der heutige Journalismus wirkt entpolitisiert und emotionalisiert. Er basiert auf der bedenklichen Vorstellung, dass Medienkonsumenten der moralischen Anleitung bedürfen. Die Corona-Krise nagt an den Nerven…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 23.02.2022 / 16:00 / 39

Aufstand gegen die Angstapostel

Längst geht es um viel mehr als die Impfpflicht: Gegenwärtig entscheidet sich, wie wir als Gesellschaft künftig mit Ängsten umgehen wollen. Die alten politischen Schubladen…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 04.09.2018 / 06:12 / 60

Organspende ja – Organabgabe nein!

Ich habe mich frei und freiwillig dazu entschieden, Organspender zu sein. Wenn die widerrufliche Organabgabe eingeführt führt, ist es gut möglich, dass ich widerspreche. Seit…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 06.01.2018 / 10:30 / 16

Der Wochen-Wahnsinn: Ein Sportverein ist keine Partei

Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt e.V., hat die AfD als „Nazis“ und „braune Brut“ bezeichnet und angekündigt, keine Nazis im Verein zu dulden. Nun…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 30.12.2017 / 12:00 / 1

Der Wochen-Wahnsinn: 2017 – das Jahr zwischen den Jahren

Zum Jahreswechsel sprechen Zeitgeisterjäger Matthias Heitmann und Antenne-Frankfurt-Moderator Tim Lauth in ihrer Radiokolumne „Der WochenWahnsinn“ über den Sinn der Redewendung „zwischen den Jahren“. Eigentlich sei…/ mehr

Matthias Heitmann, Gastautor / 08.12.2017 / 18:34 / 2

Der WochenWahnsinn: Friedhofsruhe ist nicht friedlich!

„Ich bezweifle, dass Donald Trump Lösungen für die Konflikte in der Welt und auch im Nahen Osten liefert. Ich weiß aber, dass er nicht deren…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com