Das ist ein sehr guter Denkanstoss. Man wüsste aber gerne noch etwas mehr über die Zusammensetzung der Parteimitgliedschaften. Ganz wichtig ist wohl zu wissen, welche beruflichen Tätigkeiten die Parteimitglieder ausüben. Sollte sich herausstellen, dass die meisten von ihnen an irgendwelchen Stellen im öffentlichen Dienst (Kommunal-, Landes-, Sonderbehörden, ausgegliederten öffentlichen Unternehmen etc.) tätig sind, dann kann man wohl mit einiger Sicherheit vermuten, dass hier von den Parteimitgliedern Einfluss auf die Politik genommen wird. Das äußert sich dann beispielsweise daran, wie Koalitionsverhandlungen ablaufen, dort finden man im Hintergrund unzählig viele bürokratisch gesteuerte, eigennutzorientierte Zuträger aus den Parteien. Die wollen natürlich alle ihre Beiträge im Koalitionsvertrag wiedererkennen. In dem überaus komplizierten Entscheidungsgeflecht (Bundestag - Bundesrat - Vermittlungsausschuss - diverse Bund-Länder-Konferenzen etc.) finden sich zahlreiche wohldotierte Einkommensquellen. Was würde passieren, wenn allen Mitarbeitern in allen öffentlichen Ämtern/Betrieben die Mitgliedschaft in politischen Parteien untersagt dwürde? Was würde passieren, wenn wir darüber hinaus das einfache Mehrheitswahlrecht nach britischem Vorbild für alle Parlamente in Deutschland einführen würden ?
Nicht zu vergessen, dass das Rhein-Main-Gebiet als Hochburg der Salafisten mit ca. 2000 Mitgliedern gilt. Wieviele davon genau dem Stadtgebiet Frankfurt zuzuordnen sind, ist noch nicht erhoben.
Volksparteien? 1977 hatte die SPD noch knapp über eine Million Mitglieder. Aktuell nicht einmal nehr die Hälfte (443.814 Mitglieder 2015). Die CDU hatte 444.400 Mitglieder im Jahr 2015. Die Fallhöhe ist in beiden Fällen beachtlich, wobei die CDU ihren Höchststand mit knapp 800.000 Mitgliedern 1990 hatte). Die CSU verlor zwar auch, aber bei weitem nicht so dramatisch: (144.360 Mitglieder 2015 - 186.198 / 1990). Ich habe schon vor Jahren solche Rechnungen, wie Thomas Rietzschel angestellt. Fast in jeder Stadt gibt es z.T. neu gegründte Vereine, die erheblich mehr Mitglieder haben, als die “Volksparteien” vor Ort. Auffällig ist ja, dass die meisten Ortsverbände gar nicht mehr über Mitgliederzahlen sprechen, weil sie ja dauernd über eine Abwärtsspirale reden müssten. Viel absurder ist allerdings ein Vergleich des Einflusses des Staates Luxemburg in der EU und des Stimmengewichtes im Vergleich zu einer Stadt, wie Frankfurt. Luxemburg hat weniger Einwohner als Frankfurt (ca. 575.000). Ich gebe allerdings zu, dass Herr Juncker eine veritable Konkurrenz zu Heinz Schenk vom “Blauen Bock” darstellt.
Herr Rietzschel Sie sagen es. Lese gerade Ayn Rand. Ihr hätte Ihr Artikel gut gefallen
...und viele von uns haben die CDU/CSU Wundertüte gewählt. Und was ist drin? Überraschung! rot-tiefrot-grün-SED-Stasi
Wir leben in der neuen Biedermeierzeit. Einige unserer Mitbürger betrieben für alle die Scheindemokratie. Die anderen sind zu faul, zu satt oder zu eingeschüchtert, um zu widersprechen.
Bei den Gewerkschaften ist es sicher ähnlich interessant. Die Mehrheit der Arbeitnehmer vertreten diese schon seit Jahren nicht.
Gute Idee, das, was jeder ahnt, einmal in harten Zahlen darzustellen! Es zeigt ja dann, dass die Ahnung von der realen Absurdität noch übetroffen wird. Zudem hätten Sie geschätzte 50 bis 75 Prozent noch abziehen müssen von den Mitgliederzahlen, den Anteil der passiven Mitglieder. Die wenigen Menschen, die ich kenne, die in einer Partei sind, sind allesamt nur ideelle Mitglieder. Wie sollte das auch funktionieren, Berufstätigkeit mit ernsthafter politischer Tätigkeit zu vereinen. Was zusammengenommen Ihren Punkt bzgl der Medien noch zuspitzt. Journalisten inszenieren ein winziges Häuflein verkrachter Existenzen als die “Elite Deutschlands”.
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