Nicht nur die Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn lassen uns im Stich, sondern auch viele Ostdeutsche lassen die westdeutschen Gutmenschen im Stich, weil sie meinen, in solchen Kommentaren wie von Rolf-Dieter Krause die Wiedergeburt der “Aktuellen Kamera” oder die Reinkarnation von Karl-Eduard von Schnitz zu erkennen - wie grausam ! Dabei waren doch die Ostdeutschen 1989 und 1990 nichts weiter als Wirtschaftsflüchtlinge, die nur D-Mark haben wollten und trotzdem jammern. Aus reiner Gnade haben die Westdeutschen die Ostdeutschen in ihr Land aufgenommen und ihnen gezeigt wie es richtig ist. Dazu waren sie keinesfalls verpflichtet und die Ostdeutschen müsse bis heute dafür dankbar sein. Aber nein, diese Ostdeutschen - kaum kommt jemand, dem es noch schlechter geht, stellen sie Ansprüche und wollen mitreden.
Deutschland hat leider nicht von der EU profitiert, das ist die traurige Wahrheit, sondern stets draufgezahlt. Allerfalls haben ein paar deutsche Ministerialbeamte oder EU-Bürokraten profitiert, die Bürger in keiner Weise, sondern sie sind nur zur Kasse gebeten worden.
Rolf Dieter Krause unterschätzt “die Leute, die da sitzen”. Wir wissen sehr genau, wer ohne Absprache die Grenzen geöffnet hat und die Klügeren wissen auch, dass deutsche Regierungen immer nur dann solidarisch waren, wenn gezahlte Gelder durch Exporte wieder mit Gewinnen zurückgeflossen sind. Wohlgemerkt gezahlt wurde stets mit Steuermitteln, während der Gewinn bei Unternehmen verbucht wurde. Diese deutsche Weinerlichkeit sollten Sie, lieber Herr Broder, vielleicht doch etwas differenzierter auf Politiker und Medienvertreter anwenden, nicht auf die Deutschen im Ganzen.
OT: Lieber Herr Broder, obgleich ich Ihre Artikel nicht ungern lesen, es muß einmal gesagt werden: Streichen Sie doch bitte die Neusprech-Mißgeburt “einfordern” und verwenden dafür ein passendes Wort (fordern, verlangen etc.). Die Tendenz, Wörtern durch irgendein Präfix mehr Gehalt zu verleihen, ist ebenso grauenhaft, wie das allfällige Gemensche: Personen, Leute, Einwohner u.ä. scheint es in deutschen Mediensprache kaum mehr zu geben.
Ich höre immer wieder, Deutschland profitiere am meisten von der Eurozone und der EU, vor allem im Handel. Das ist aber nur teilweise richtig. Bereits vor Einführung des EURO waren diese Länder die Haupthandelspartner! In absoluten Zahlen ist das Handelsvolumen auch gestiegen. Aber das sagt nichts über die Qualität aus. Ein Beispiel: Wenn ich an jemanden in einem Jahr 10 Güter verkaufe, aber im nächsten Jahr nur noch 5, diese aber zum doppelten Preis, und an einen anderen weitere 5, so ist hat sich mein Umsatz verdoppelt, aber Gütervolumen ist gleich geblieben und hat sich zu meinem ersten Handelspartner sogar halbiert. Ähnlich ist es beim deutschan Außenhandel. Das Gesamtvolumen ist gestiegen, auch zu den Ländern der Eurozone. Gleichzeitig ist aber der Anteil des Handels mit den Euroländern gesunken, also auch deren Bedeutung für unseren Export. Dieser Anteil beträgt nämlich nur noch etwas über 40 % und ist seit Einführung des EURO kontinuierlich zurückgegangen. Ähnlich ist die Entwicklung bei den EU-Ländern verlaufen. Der Handel mit außereuropäischen Ländern nimmt immer mehr an Bedeutung zu. Die Einführung des EURO hat also keinen Einfluss auf unseren Export gehabt, da es zwischen der Entwicklung des Handels mit den Eu-Ländern insgesamt und der EURO-Zone keine signifikanten unterschiedlichen Entwicklungen gegeben hat.
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